Sonntag, Januar 06, 2008

Parship ist schwul

Viele Sachen auf der Welt sind Mist. Zum Beispiel -- ganz große Kacke -- das infantile Schwulengedisse im Hiphopsektor. Da hat die Münchner Hiphopgruppe "Blumentopf" völlig R echt.

Aber Riesenmist ist vor allem auch das schwule Parship-Partnersucheportal. Ja, Parship hat sich irgendwann -- vielleicht wegen des überwältigen Erfolges bei den Heteros -- gedacht: "Ey, was für ne geile Scheiße! Wir ziehen einfach die Plattform auf links und bieten unseren Krempel auch Tunten und FrauenLesbenMädchen (Ausdruck aus Marburger Studentenblättern) an."

Vor etwa einem halben Jahr sah ich auf dem Weg zum Büro wieder einmal ein großes Werbeplakat von Parship und hatte schon gehört, dass es das Ding auch für Schwule gibt. Ständig liest man, wie doof alle möglichen Leute die gängigen Plattformen (vor allem Gayromeo und Gayroyal) finden, weil ja alles ach so unecht ist. Da dachte ich mir, ich könnte mir Parship ja mal ansehen.

Das tat ich dann, richtete mir ein Profil ein und arbeitete dafür die ganzen Fragebögen durch. Sehr schnell wurde dann klar, dass man damit eigentlich nichts anfangen kann, wenn man kein Geld dafür zahlt. Ich entschied mich also schweren Herzens dazu, für drei Monate 90 Euro auf den Tisch zu legen. Kreditkarten sollten eine Art Inhaltsschutz für Mist haben, sodass man damit keine Kacke kaufen kann.

Es ist gar nicht nötig, Details dazu zu nennen, wen ich da kennenlernte, warum, wann und wie. Denn ich habe nicht einen einzigen Mann dort auch nur virtuell gesehen, der mich ansatzweise interessiert hat. Alles ganz schreckliche Gesichter, die einander gern toll finden können. Für mich: Fehlanzeige auf der ganzen Linie. Dazu kommt aber auch noch, dass man bei Parship anderen bestimmten Usern erst seine Bilder freigeben muss, damit sie einen sehen können.
Ganz schlechte Idee. Bei Heten mag das ja alles noch gut ankommen. Man ist ja tolerant, und die inneren Werte zählen (bla).

Was für ein behämmerte Idee das ist, Fotos nicht sofort zu zeigen. Da quatscht man erst groß hin und her, macht pseudolustige "Spaß-Matches", wo vermeintlich wichtige Übereinstimmung geprüft werden sollen. Furchtbar komisch.

Aber selbst wenn man diesem ganzen System etwas abgewinnt, hilft das nicht über die Tatsache hinweg, dass Äußerlichkeiten wichtig sind. Keiner fickt mit nem Eimer; da kann man mir erzählen, was man will.

Der Einzige, der nicht übel aussah (aber für mich nicht der Bringer), war ein Lehrer aus der Nähe der Schweizer Grenze. Mit dem telefonierte ich eines Abends mal, und Amalia hörte mit. Sie kann bezeugen, dass der Typ tierisch aus der Nase geblutet hat.

Als die drei Monate rum waren, war ich dankbar, dass ich mit gutem Gewissen mein Profil löschen konnte und dann die regelmäßigen E-Mails mit den Berichten über angebliche Traumpartner nicht mehr bekam.

Die klassischen Foren sind deutlich besser und billiger, und da habe ich schon zweimal einen Partner und diverse Freunde kennen gelernt. Jeder, der behauptet, das wäre alles doof, ist die Ursache, dass da auch Idioten rumlaufen.

Und Parship ist Riesenrotze und arschteuer.

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