Donnerstag, Januar 31, 2008

DU indiskrete Sau machst Datenschutz?!?

Mancher von euch kann sich an die Tiraden erinnern, die ich verschiedentlich von mir gegeben habe, auf Partys, beim Brunch und eigentlich allen anderen Gelegenheiten, bei denen man Geschichten erzählen konnte. Tiraden darüber, dass ich beruflich gern was anderes machen würde, dass die Essener Kanzlei nicht das Richtige für mich sei, dass ich mich dort nicht wohl fühlte. Meist war das mit kleinen Anekdoten gespickt, die weder gelogen noch übertrieben waren, die aber meist die ganze Runde belustigten oder schockierten.

So manches Mal gefiel ich mir ziemlich gut in der Rolle des Anfangdreißigers, der elf Jahre Jura gemacht hatte und jetzt bereit war, für einen tollen Job in die große weite Welt zu gehen, nach München, Zürich oder Kalifornien. Freunde schön und gut; klar würde ich die vermissen. Aber ich hatte keine Angst vor Veränderung oder Unsicherheit. So weit war ich gekommen; ich konnte alles schaffen, und wenn ich diese Geschichten erzählte, fühlte ich es auch. Alles war möglich; ich konnte alles erreichen.

Das Ganze begann vor etwa einem Jahr, als ich mal wieder unglücklich mit meinem Anwaltsjob war. Nicht nur unglücklich darüber, dass (und vor allem wie) mein Chef mir andauernd zu verstehen gab, dass er nie mit meiner Arbeit zufrieden war. Sondern darüber, dass ich nie tun konnte, was mir Spaß machte und Energie gab. Von Montag bis Freitag, von morgens bis abends saß ich an meinem Schreibtisch in der Kanzlei, bearbeitete Akten, von denen mir die meisten herzlich wenig bedeuteten, hörte mir die selben schlechten Sprüche an, stieß mich an der Engstirnigkeit mancher Kollegen und der traurigen Erkenntnis, dass Ideen ständig zerredet wurden und niemand im Büro Visionen hatte. In gewisser Weise erinnert mich der Job an eine Beziehung, die ich vor Jahren mal hatte, in der ich nach einem halben Jahr wusste, dass sie eines Tages enden würde, dass es nur eine Frage der Zeit wäre.

Bis vor etwa einem Jahr hing ich aber nur mehr oder weniger kraft- und perspektivlos in meinem Job. Ich ging zur Arbeit, weil man das halt so machte und ich mir einredete, ich hätte keine Wahl. Der Juristenmarkt ist hart. Das sagen schließlich auch alle. Was sollte ich da schon machen mit meinen Vierer-Examina.
Aber eine Sache gab mir Halt: die Perspektive, dass ich irgendwann zu meinem Partner Uwe nach Berlin ziehen und dort einen neuen Job annehmen würde. Etwas Tolles oder immerhin ganz Brauchbares würde es werden, und es wäre schon okay gewesen, weil ich ihn in der Nähe gehabt hätte.

Anfang 2007 erzählte mir dann Michael, ein Freund, der damals noch in Düsseldorf wohnte, dass er sich beruflich verändern und teilberuflich Job Coaching machen wolle. Er bot an, das mal mit mir zu machen, und ich freute mich sehr über das Angebot. So setzten wir uns drei- oder viermal bei ihm für ca. eineinhalb Stunden hin, etwa einmal pro Monat, das erste Mal im Februar. Er stellte mir Fragen darüber, was mir Spaß machte, in welchem Umfeld ich gern arbeiten würde, welche Inhalte mich bewegten und so weiter. Ich arbeitete liebend gern mit diesen Fragen, auch wenn sie für mich anfangs wie aus einer anderen Welt klangen. "Was meinst du mit: 'Worüber willst du Vorträge halten?' Das weiß ich auch nicht; ich stehe einfach gern auf der Bühne und unterhalte." Solche Sachen kamen aus mir heraus.

Es blieb nicht bei den Gesprächen. Michael gab mir Hausaufgaben auf, und als ich sie machte, begann ich zu spüren, wie in mir etwas zu wachsen begann. Ich ließ meine Angst vor dem ach so bösen Arbeitsmarkt die aufkommende Idee zu Anfang allerdings noch trüben. Es fühlte sich an, als würde ich meinen idealen Job mit Putzhandschuhen betasten.

Jede Sitzung mit Michael brachte mir nicht nur eine klarere Vorstellung von meiner zukünftigen Tätigkeit, sondern auch eine himmlische Ruhe, für die ich Michael unbeschreiblich dankbar bin. Da saß er und sprach vom Spaß bei der Arbeit, dem idealen Umfeld für die eigene Entwicklung, der Fülle an Möglichkeiten und wie schnell sich alles bewegen könne. Meine Hausaufgaben machte ich artig und fleißig, und dann kam die letzte Sitzung, an deren Ende ich eine Marschroute in der Hand hielt:

- Jobs identifizieren, die mir Spaß machen könnten
- Leute heraussuchen und um ein Interview bitten, die diese Jobs machten
- Unternehmen heraussuchen, die diesen Job anbieten
- Ansprechpartner suchen und bewerben

Besonders schön war damals: Wegen Uwe hatte ich auf jeden Fall schon mal eine Priorität: Berlin oder Umgebung. So behämmert es vielleicht für den einen oder anderen von euch klingen mag, die Beschränkung "Berlin oder Umgebung" machte das Ganze für mich leichter, weil ich nicht mehr unter allen Möglichkeiten der Welt auswählen musste. Denn unter tausend Möglichkeiten zu wählen, ist viel schwerer als die Wahl unter dreien.

Aber obwohl ich genau wusste, wie es laufen musste, wusste ich nicht, wo ich anfangen sollte, und hatte Angst vor jedem Telefonat mit einem völlig Unbekannten, dem ich erzählen müsste, das könnte jetzt für ihn total komisch klingen, aber ich sei ein deutscher Rechtsanwalt, der sich beruflich umorientieren wolle und gern im IT-Bereich arbeiten wolle, der gern Kundenkontakt habe, reisefreudig sei, Vorträge halten und Projekte von null an konzipieren wolle.

So vermied ich die meisten Anrufe mit der Begründung, es sei ja so schwer, Ansprechpartner zu finden, Unternehmen seien ja so groß, dass man da nie den richtigen finden könnte. Riesenunsinn natürlich, aber sich selbst belügt man ja oft am besten. Und das Behämmerteste: Ich wusste genau, dass ich mich belog.

Im April 2007 machte Uwe dann mit mir Schluss, und die einzige Priorität meiner Arbeitssuche fiel damit weg. Die Qual der Wahl lastete noch schwerer auf mir als vorher. So geil war Berlin dann nun doch nicht, dass ich dort auf jeden Fall hin musste, vor allem arbeitsplatztechnisch.

Übrigens: Irgendwann im Mai handelte ich mir dann eine "mündliche Abmahnung" von meinem Chef wegen einer Sache ein, die ich mich nicht zu schildern traue, erstens weil mein Chef das hier lesen könnte und zweitens weil es um eine so peinliche Lapalie ging, dass mich Amalia gestern, als sie davon erfuhr, erst fragend und dann vorwurfsvoll ansah. Das war jedenfalls einer der Momente der letzten zwei Jahre, in denen ich mich in der Kanzlei am schlechtesten aufgehoben gefühlt habe.

Wie einfach so eine Jobsuche jedenfalls von außen aussehen kann, zeigte mir dann mein Coach Michael selbst. Im Sommer 2007 fand Michael nämlich den Job, nach dem er etwa ein halbes Jahr gesucht hatte, mit den richtigen Leuten, dem richtigen Umfeld und der richtigen Bezahlung. Der Job war in Barcelona. Kein Thema für Michael; er zog einfach mit Sack und Pack rüber, brach alle Zelte ab. Warum auch nicht? Michael hatte schon lange Zeit im Ausland gelebt und gearbeitet, sprach fließend Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch, war schier grenzenlos interessiert an anderen Kulturen und liebte Latinos. Er ist einer der weltzugewandtesten Menschen, die mir je begegnet sind, und ich bewundere seine bodenständige und gleichzeitig federleichte Art, mit dem Leben zu tanzen.

So vergingen die Monate, und ich sah mich mal hier um, mal dort, schickte nach meiner Erinnerung auch die eine oder andere Bewerbung raus. Alles ergebnislos, vor allem bei Google. Die Jungs bei Google hatten es nämlich auf keine meiner fünf Bewerbungen nötig, was anderes als automatisch generierte Empfangsbestätigungen meiner Bewerbungen zu schicken. So geht's natürlich auch.

Es gab eine München-Phase, in der ich auf Hinweis meines Freundes Paul aus München um ein Haar einen sehr sehr coolen Job beim IT-Berater Skytec bekommen hätte. Es passte alles, wirklich alles, vom beruflichen Umfeld über München als Stadt, den Arbeitgeber bis zum Projekt. Nur der Projektkunde fand mich "zu brilliant" und bevorzugte dann einen Diplominformatiker für einen Job, bei dem es darum ging, Mitarbeitern eines Konzerns eine vereinheitliche Internetplattform zur Durchführung von Studien näher zu bringen. Als ich diese Absage bekam, fiel ich von meinem Dauer-Adrenalin-Hoch in eine längere Phase von Antriebslosigkeit. Ach ja, Reinhold aus München, für den ich damals alles stehen und liegen gelassen hätte, wollte dann auch doch keinen Kontakt zu mir. Andere Geschichte, aber das konnte ich in der Situation natürlich besonders gut gebrauchen.

Gott sei Dank kam Amalia dann als Mitbewohnerin in mein Leben. Die kennt ihr ja mittlerweile. Das war toll, von Anfang an, und gab mir wahrscheinlich so viel Kraft wie ihr. Ich hatte mich in meiner kleinen Wohnung ja immer wohl gefühlt, aber mit ihr war's noch viel besser. Plötzlich war es eine realistische Option, sich zu Hause auf Dauer wohl zu fühlen und gar nicht rausgehen zu müssen.

Dann gab es eine Zürich-Phase, natürlich auch wieder durch einen Mann eingeleitet, den ich über Gayromeo kennengelernt hatte. Ich war nie so blöd, wegen eines Mannes irgendwo hinzuziehen, wo ich mich allein unwohl fühlen würde, aber wenn die Geschichte mit einem Partner losgeht, ist es natürlich nicht das Schlechteste. Naja, obwohl ich von der Größe der Kernstadt Zürich mit etwa 370.000 etwas enttäuscht war, fand ich die Stadt ganz in Ordnung, und ich wäre gern einer der Deutschen gewesen, die die Schweizer mit offenen Armen empfangen. Vor allem so mancher Zürcher Mann darf gern seine Gliedmaßen für mich spreizen. Und ich sage es offen: So freundlich, wie bei den Zürcher Unternehmen bin ich noch nirgends behandelt worden. Selbst die Absagen waren so nett, dass ich mich darüber freute.

Im Anschluss daran flog ich erst mal in den Urlaub und liebte diese Abwechslung vom ganzen Einerlei, traf Terry und hatte erst mal wieder aus ganz anderen Gründen als Jobsuche Herzklopfen.

Nach meiner Rückkehr nach Deutschland kam dann wieder eine schwierige Phase, in der ich es meinem Chef nie recht machen konnte. Der andere Moment, in dem ich mich am schlechtesten in der Kanzlei aufgehoben fühlte, kam auch irgendwann in dieser Zeit, als mein Chef mal wieder einen schlechten Tag hatte. Da machte die freundlichste Sekretärin der Kanzlei, die ich immer wieder gern zum Lachen gebracht habe und die mir viele Male ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert hat, einen winzigen, geradezu lächerlich unbedeutenden Fehler: Sie schrieb einen französischen Namen, der ihr nicht geläufig war, aus einem Diktat heraus mit einem "E" statt dem "A". Diese Kleinigkeit wäre wahrscheinlich jedem in ihrer Situation passiert, aber mein Chef regte sich furchtbar auf, bestellte sie zu sich ins Büro, brüllte sie an, schlug mit der Faust auf den Tisch und solche Sachen, sodass sie daraufhin vorn am Empfang zu weinen begann. Ich sagte ihm etwa eine Stunde später, als er sich beruhigt hatte, dass ich das unmöglich gefunden hätte, wie er sie behandelt hätte, und er kläffte zurück: "Warten Sie mal, bis Sie das nächste Mal so eine Ansage kriegen!" Da war für mich klar, dass meine Tätigkeit dort ein Ende haben würde. Es war nur eine Frage der Zeit.

Vor allem in dieser Zeit dachte und erzählte ich auch allen, der Anwaltsberuf sei nichts für mich. Das ist aber nicht die ganze Wahrheit, auch wenn ich das damals dachte. Und ja, mich kotzte damals fast alles an, was ich in der Kanzlei machte. Aber nicht, weil die Tätigkeit so grenzenlos uninteressant für mich war, sondern wegen der konkreten Arbeitssituation. Ich war Assistent des Seniorpartners und musste damit immer sofort antanzen, wenn ihm gerade was einfiel. Das Feingefühl dafür, wann ich ihn stören konnte und wann nicht, brauchte er bei mir nicht zu haben. Er Chef, ich nix. Das hatte zwangsläufig zur Konsequenz, dass ich mich als Anwalt nie so richtig entwickeln konnte. Wir arbeiteten mit offenen Bürotüren, sodass ich meine Tür immer schließen musste, wenn ich konzentriert arbeiten musste und er mal wieder ins Telefon schrie. Und das tat er immer. Er führte es auf seine Hörgeräte zurück, aber wenn er nicht telefonierte, sprach er ganz normal.

Ein paar Male bekam ich Sprüche zu hören, wenn ich meine Tür schloss, um zu arbeiten. Ich hätte wohl keine Lust zu lernen, worüber er sich gerade mit einem Kollegen unterhalten hätte. "Aber Herr Stiegler hat ja heute schon so viel gelernt; der braucht das nicht mehr zu wissen." Einmal -- nach diesem Spruch -- ging ich zur Tür seines Büros und fragte: "Das war ein Witz, oder?" Er sah mich und lachte: "Wieso?" Ich drehte mich um, sagte "Alles klar" und ging zurück in mein Büro. Tatsächlich war für mich so Einiges ziemlich klar in solchen Situationen.

In Wahrheit hat der Anwaltsberuf aber durchaus seine schönen Seiten; von denen hatte die Kanzlei nur wenige zu bieten.

Verschiedentlich habe ich mich bei euch darüber ausgeheult, ich wollte mich beruflich verändern, träte in der Essener Kanzlei nur auf der Stelle und so weiter. Ich danke euch sehr für euer offenes Ohr und dafür, dass ihr mir diese ganze Kraft gegeben habt. Und ich freue mich sehr, euch sagen zu können, dass das Jammern jetzt ein Ende hat.

Sehr bald -- genauer Zeitpunkt muss noch vereinbart werden -- werde ich bei bei einem Datenschutzunternehmen in Düsseldorf anfangen. Dort werde ich in Sachen Datenschutzrecht für die Kunden des Unternehmens Beratung machen. Und als wäre die Gruppe nicht eh schon sehr cool, und als wäre das nicht inhaltlich schon geil genug, machen die Jungs auch noch eine gehörige Portion IT-Beratung, ich kann dort mal gelegentlich das schon länger überlegte ITIL-Zertifikat machen und mich rundherum wohl fühlen.

Den Job hat mir Amalia rangeschleppt. Kein Witz. Sie saß eines Tages im August in ihrem Fachanwaltslehrgang, und der Dozent war so schlecht, dass sie nachmittags einfach nicht wieder in den Schulungsraum ging, sondern im Internetraum sitzen blieb, um nach Jobanzeigen zu suchen. Da stolperte sie über die von meinem zukünftigen Arbeitgeber, auf die ich mich dann am Tag darauf bewarb. Sie war sehr zuversichtlich, von Anfang an: "Den Job kriegst du." Ich war mir da allerdings nicht so sicher wie sie.

Man meldete sich auf die Anzeige bei mir und lud mich Anfang November zu einem Vorstellungsgespräch, das auch noch ganz gut lief. Man war im Unternehmen offenbar begeisterter von mir, als ich gedacht hatte, und sagte mir schon eine Woche später, ich könne mich darauf verlassen, dass man "mit mir zusammen arbeiten wolle". Um ein Haar hätten die Jungs es noch auf die Reihe bekommen, den Vertrag so schnell klar zu machen, dass ich an dem Tag gekündigt hätte, an dem die Kanzlei das Weihnachtsgänseessen hatte. Das wäre nicht geplant, sondern schlicht der letzte Tag meiner Kündigungsfrist zum Ende Dezember gewesen. Im Nachhinein bin ich aber froh, dass das nicht geklappt hat, weil mein Chef da eh schon ziemlich aufgelöst war.

Das Gespräch suchte ich mit meinem Chef, als ich den Arbeitsvertrag in der Tasche hatte. Das war Anfang Januar. Ich kündigte nicht sofort, sondern kündigte nur an, dass ich gehen wolle. Ich war ziemlich aufgeregt vor diesem Gespräch, aber es lief sehr friedlich, und er war fast freundlich. Ich konnte -- wie auch vorher -- noch immer nicht einschätzen, ob er froh war oder scheiße fand, dass ich ging. Das wurde erst wenige Tage später klar, als er mich über einen Bekannten, der mir den Job in der Kanzlei beschafft hatte und ein alter Freund meines Chefs ist, wissen ließ, dass er mich gern behalten wolle und bereit sei, allerlei Zugeständnisse zu machen. Fast hätte ich es mir sogar noch überlegt, aber es gab praktisch keine Lösung, ihm bei meinem neuen Job das zu geben, was er wollte. Meine Tage haben eben auch nur 24 Stunden.

So werde ich voraussichtlich zum 1. März als Datenschutzbeauftragter anfangen, auch wenn ich heute schon den zweiten Kundentermin für die Jungs wahrgenommen habe, was auch mit meinem Noch-Chef abgeklärt ist. Ich hätte zwar gern noch Urlaub gehabt, bevor ich dort anfange, vor allem weil ich dort auch wieder ein halbes Jahr Probezeit habe. Aber das wird wohl nichts mehr werden. Die Jungs dort sind unheimlich cool und würden mir bestimmt auch Urlaub geben, aber ich möchte meinen neuen Job ja nicht mit Urlaub beginnen, sondern freue mich sehr über die Aufgaben, die da auf mich zukommen.

Außerdem sehr geil: Der Laden ist bei mir um die Ecke, etwa fünf Minuten Fußweg entfernt, und man gibt mir dort alle Freiheiten, ist auch von der Dozententätigkeit begeistert und unterstützt mich darin! So etwas war in den letzten zwei Jahren undenkbar; da wurde alles ausgebremst, was ich an Ideen herankarrte (bis das Geschäft nachließ und man merkte, dass man das Thema "Marketing" vernachlässigt hatte).

So ging ich jedenfalls vor wenigen Wochen an einem Dienstagabend mit Nico, seinem Freund und Amalia abends zu MoschMosch in der Kö-Galerie essen und berichtete davon, dass "das mit der Datenschutzbude jetzt geklappt hatte". Natürlich kam die Gegenfrage, was ich denn dort machen würde, und ich erzählte es.

Prompt kam mit weit augerissenen Augen seine Gegenfrage: "Du indiskrete Sau machst Datenschutz?!?" Und mit breitem Grinsen nickte ich eifrig mit dem Kopf und gab ein zufriedenes "M-hm!" von mir.

Aber damit der Geilheit nicht genug!

Vor etwa einem Monat sprach mich ein alter Demoszenefreund an, ob ich nicht Lust hätte, mit ihm zusammen an einer FH zu dozieren. Das alles ist noch nicht in trockenen Tüchern, weswegen ich noch nicht viel sagen kann, außer dass die Themen ("Internet" und "Interaktive Medien") mich schon a priori kicken, das mit ihm viel Spaß machen und mich furchtbar weiter bringen wird. Endlich dozieren! Das wollte ich schon immer, und dann kommt das wohl jetzt auch noch mit so richtig geilen Themen!

Und noch was Geiles hab ich zu berichten: Amalia ist auch auf der Suche nach einem Job, weil ihr aktueller Sachbearbeiterjob sogar für durchgefallene Juristen eine Schande wäre. Ich wäre allein nie auf die Idee gekommen, aber neulich sagte sie abends mal, sie könnte sich schon vorstellen, an meiner Statt Assistentin meines Noch-Chefs (wehe, es lacht einer von euch wegen "Assistentin"!) zu werden, und als ich merkte, dass sie es ernst meinte, bat ich sie um ihre Unterlagen und legte sie mit ein paar wohlwollenden Worten meinem Noch-Chef auf den Tisch. Er zögerte erst, weil er -- wie er sagte -- "eigentlich keine Frau als Assistentin" haben wolle, lud sie dann aber doch zum Gespräch ein. Wie das gelaufen ist, kann ich nicht sagen, weil man mich in der Kanzlei jetzt von allen Informationen zu diesem Thema abschirmt, aber Amalia wünscht sich den Job, und ich weiß, sie kann dort eine bessere Figur machen, als ich das getan habe. Sie möchte in einer Kanzlei arbeiten, was ich im Grunde nie wollte, und wenn sie mit mir umgehen kann, kann sie auch meinen Noch-Chef ertragen.

Und ich wünsche ihr sehr, dass sie den Job bekommt, auch wenn ich mir erst nicht vorstellen konnte, dass sie ihn machen wollen könnte.

Fazit:

Was für eine geile Kombination! Ich bin furchtbar glücklich, dass wieder Bewegung in mein und Amalias Berufsleben kommt, dass ich was Neues und vor allem für mich inhaltlich viel Interessanteres machen kann, dass meine Kollegen Visionen haben, dynamisch und witzig sind und dass man mir so viele Möglichkeiten gibt, mich einzubringen und alles mitzugestalten.

Wenn das alles klappt, habe ich nur noch "- Neuen Partner!" auf meiner To do-Liste für 2008. Aber ich liege dann gut in der Zeit, hm?

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