Mittwoch, März 19, 2008

Der öffentliche Personennahverkehr

Liebe Selbstmörder,

es geht Berufspendlern unfassbar auf den Sack geht, dass ihr euch alle Nase lang vor Züge werft, um ein letztes Mal Aufmerksamkeit zu erregen. Ihr findet die Aktion vielleicht cool, aber es nervt gnadenlos, nie pünktlich nach Hause zu kommen, weil mit der Bahn immer irgendwas ist. Mal streikt das Lokführerpack, mal hat sich die Meute trotz Einigung mit Hartmut schon so mit dem Gedanken angefreundet, mit ihren faulen Fettärschen zu Hause zu bleiben, dass sie einen "Notfallplan" machen, der auch nichts anderes als Streik ist. Und natürlich gibt es obendrein die zahllosen Pannen von "technischen Defekts" bis zu Unbefahrbarkeit der Schienen, weil ein paar raffgierige Pisser Kupferleitungen geklaut haben, die der Zug zum Fahren braucht. Steigende Rohstoffpreise sorgen manchmal für sehr skurrile Nebenwirkungen.

Und wenn die Bahn dann doch mal alles richtig macht, was weiß Gott nicht oft vorkommt, hat man immer noch die Rechnung ohne euch gemacht, habt ihr euch so gedacht, hm? "Ich bin so verzweifelt; da spring ich mal vor die S-Bahn." Ich bezweifle zwar, dass es euch danach besser geht, und auch aus dem Umstand, den die Fahrgäste wegen eurer Topidee haben, dürftet ihr wenig Profit ziehen. Aber wenn's euch ach so schlecht geht, darf ja niemand mehr mit Vernunft rechnen. Ja ja, böse Welt. Lieber vor den Zug springen.

Abgesehen davon versetzt euch mal in die Lage eines Lokführers, ihr rücksichtsloses Pack. Der ist sein Leben lang geschädigt, nur weil euch nichts Anderes einfiel, um euch umzubringen. Dabei gibt es so viele tolle Ideen, über die man auch im Internet ganz bequem lesen kann. Und nicht nur das; es gibt sogar einen Preis, der jedes Jahr an diejenigen vergeben wird, denen die Menschheit dafür danken muss, dass sie ihre Gene aus dem Pool gefischt haben:

Die Darwin-Awards!

Ein kurzer Überblick für Interessierte findet sich auch hier.

Und weil einem von euch Vollhobeln wieder nichts Besseres eingefallen ist, darf Amalia jetzt in Gelsenkirchen am Bahnhof stehen. Als hätte die nicht eh schon genug Hals auf die Scheißfahrerei mit Bus und Bahn.

Montag, März 03, 2008

Städterennen 2008: Zwischenstand 1. März

Wir wissen, dass ihr mitfiebert. Wer liegt vorn; wo werden die großen Punkte gemacht? Hat Amalia ihre große Ankündigung mit Usedom oder "Spanien" wahr gemacht? In welchem Stadium ist Pöts große Australien-Reise aktuell?

Nun, offen gesagt stehen bei uns die großen Reisen noch aus. Der Punktestand ist im Moment:

1:1

Ich war im Januar in Saarbrücken und habe Gernot besucht. Der Besuch reichte auch für einen Punkt, auch wenn ich offen gestehen muss, dass ich ja schon einmal -- wenn auch nur relativ kurz -- in Saarbrücken war. Das zählte damals nicht, weil wir nur zum Villeroy & Boch-Shoppen in die Gegend gekommen waren und nur in Saarbrücken übernachtet hatten.

Amalia besuchte dagegen im Februar mit ihrem Freund die Stadt Luxemburg. Er hatte sie natürlich nur mitgenommen, um ihr im Rennen zu helfen. Das wird er eines Tages bitter bereuen, aber ich kann ihm nicht verübeln, dass er, frisch verliebt, wie er ist, jetzt zu jedem Mittel greift, um sie für sich zu gewinnen.

Wirklich traurig ist mir allerdings zu Mute, wenn ich vor der Städterennen-Weltkarte stehe und mir die im Januar hochmütig gesteckten Ziele in Gestalt der schwarzen Fähnchen ansehe. Ein Sechstel des Jahres ist vorüber gegangen, und nur einen Punkt habe ich bislang gemacht. Und nicht nur das: Auch im weiteren Verlauf sind im Moment wenige Punkte abzusehen. Übermorgen starte ich den neuen Job, und große Urlaube sind nicht nur wegen der Probezeit, sondern auch wegen meine trüben Finanzlage derzeit eher tollkühne Gedankenspiele.

Bislang sah ich Amalia dennoch im Nachteil; denn mit ihrem neuen Freund im Gepäck ist sie viel weniger flexibel, kann nicht einfach über ihre freie Zeit verfügen. Da ist die Mark nur noch fünfzig Pfennig wert, und das Wochenende hat schätzungsweise noch drei Stunden Freizeit. Das könnte ich zu meinem Vorteil nutzen und sie gelassen hinter mir lassen. Im Sommer wäre ich nur noch ein Staubwölkchen am Horizont für sie, hatte ich geplant.

Und dann …

tja …

dann traf ich meinen neuen Partner, den wir mal "Hartmut" nennen. Sein Name hat keine Ähnlichkeit damit, aber ich find "Hartmut" als Namen einfach extrageil. Ist so maskulin.

Die ganze Kennenlern-Geschichte erzähle ich gern mal persönlich bei einem Treffen, aber Hartmut ist auf dem besten Weg, zu einem riesigen Hindernis auf meinem glorreichen Sieg im Städterennen 2008 zu werden. Und ich finde das wundervoll.