Samstag, Juni 28, 2008

Die goldene Wurst: Timbaland

Die Geschichte ist schon was älter, aber ich muss es loswerden, weil ich nicht fassen kann, wie dämlich der Typ ist. Kurz zusammengefasst: Der Finne Janne Suni hat vor einigen Jahren ein Musikstück veröffentlicht, das Timbaland kackfrech für sein "Do It" mit Nelly Furtado benutzt hat. Mit "benutzt" meine ich: Stück genommen, Equalizer drüber, Beats dazu, Gesang drüber, fertig. Sieht man hier ganz gut:




Er hat davor natürlich weder um Erlaubnis gefragt noch Geld gezahlt, aber damit nicht genug. Das Schlimme kommt erst noch. Mit dem klaren Bruch der Verwertungsrechte von Janne konfrontiert, sagt der Arsch allen Ernstes (von mir übersetzt):


"Da lach ich drüber. Eins raff ich echt gar nicht. Der Typ kommt an von wegen ich wär zu ihm nach Hause gegangen und hätte was von seinem Computer gestohlen. Ich kenn den mal so gar nicht. Ich bin 15 Jahre im Geschäft. So machst du einen König an? Du greifst mich an? Komm mal klar, Alter. Du bist voll die Wurst. Leute schon so: 'Was gehdn?!?'"[Quelle]

Mit diesem Statement hat er natürlich kein Argument zur Sache auf den Tisch gelegt, aber direkt ein paar andere Fragen beantwortet.

Benimm-Einmaleins bei der Deutschen Bahn

Ich bin so ein krasser Hacker, ehrlich. Und heute bin ich über ein Dokument gestoßen, das mit „Deutsche Bahn - Verhaltensregeln für unsere Mitarbeiter“ überschrieben ist! Hier isses!

1. Durchsagen
Betonen Sie Durchsagen so falsch wie möglich; unser „Durchgestylte Eloquenz In Bahnen Ist Lustig“ (DEBIL)-System macht’s möglich. Beginnen Sie jeden Satz mit mittelhoher Stimme und sprechen Sie dann so lange tief, bis Sie bei der letzten betonten Silbe angekommen sind. Lassen Sie dann Ihre Stimme noch einmal kurz nach oben schnellen und – wenn noch Silben folgen – wieder fallen.

Noch einmal deutlich: Es muss sich anhören, als hätten Sie alle das gleiche Behindertenseminar besucht. Das ist Teil unserer Konzernidentität. Ändern Sie nichts daran; sonst treten wir Ihnen in die Eier.

Als kleines Bonbon für Ihre lästigen Fahrgäste können Sie auch zu schnell sprechen, murmeln, nuscheln, an völlig unpassenden Stellen lange Pausen machen oder sinnlos die Durchsagetaste loslassen, drücken und wieder loslassen. Das knackt herrlich in den Abteilen und nervt wie Sau.

2. Englisch

Wir haben auch keinen Bock auf Englisch, aber wegen der Japsen und dem anderen Kroppzeug in unserem aufrechten Vaterland müssen wir. Die raffen Deutsch nämlich nich. Sie müssen da so Englisch, sonst verdienen wir nix an denen. Bock haben wir da auch nich drauf.

Aber: Das zahlen wir den Pissern heim. Sprechen Sie so oft wie möglich total käckes Inglisch. For Rannewejs quasi, öh öh! Und es ist gar nicht so schwer, Ihre natürliche Hemmschwelle für falsche Aussprache (wenn Sie eine haben) zu überwinden.

Hier ein paar Beispiele:

- Zu allererst: Lassen Sie mindestens die Hälfte der auf Deutsch gegebenen Informationen im Englischen weg. Das merkt keiner von denen, und die Ärsche hören eh nicht zu, weil sie ihren Reiseplan schon gedruckt vor sich haben. Glauben Sie uns: Die sind immer total aufgeregt. Die gucken schon, wo Sie gerade einfahren.

- Englisch muss in Deutschland nicht wie in England betont werden. Wir sind in Deutschland und können selbst entscheiden, ob wir klingen wollen wie Siegfried und Roy oder Hans and Franz in den USA. Wer soll denn sonst das Klischee nähren.

- Lassen Sie bei „We will arrive in“ das „in“ weg. Das deutsche „erreichen“ hat keine Präposition; deshalb lassen wir die auch in anderen Sprachen weg. Das ärgert die Schlitzis total, versprochen.

- Auch im Englischen gilt: Alles viel zu schnell aussprechen und nuscheln, wie Ihnen der Schnabel gewachsen ist! Geben Sie sich keine Mühe, zerbrabbeln Sie „Ladies and gentlemen, in a few minutes we will arrive [keine Präposition!] Hannover” schamlos zu: “Ländschälmen, iffju miss wireif Hannover.”

- Deutsche Städtenamen müssen deutsch ausgesprochen werden, vor allem, wenn das Englische eigene Aussprachen hat (z. B. „Koloun“ oder „Börlinn“)! Wir sind in Deutschland; zeigen Sie das dem Ausländerpack! Wem’s nicht passt, der kann ja gehen. Wofür haben wir denn die internationalen Züge!

- Seien Sie uneinheitlich in den Bezeichnungen. Sagen Sie z. B. zu „Gleis“ nach Lust und Laune mal „track“ und mal „platform“. Das hilft vor allem unseren Fahrgästen, die Englisch nicht als Muttersprache haben, ihr Vokabular zu erweitern. Aber im Grunde können wir alle noch dazulernen; also ran an die Wortvielfalt!

3. Kontrolleure

Wir stellen Kontrolleure bevorzugt ein, wenn Sie fett, hässlich und mit Anlauf unfreundlich sind. Arbeitsplätze sind knapp; überlegen Sie es sich!

- Körperfülle signalisiert Zufriedenheit im Job! Würden Sie was zu essen von einer bulimischen Tussi mit Stimmungsschwankungen aus unserem Bordbistro kaufen? Sehen Sie. Tragen Sie Ihre fette Wanne ruhig mit Stolz vor sich her, blockieren Sie mit gutem Gewissen den Durchgang und zeigen Sie mit ihren drei Kinnen, dass Sie auch nichts von diesem neumodischen Ernährungsmist halten! Wir stärken Ihnen den Rücken und zahlen Ihnen vielleicht sogar die Osteopathiebesuche oder die Herztransplantation. Mal sehen.

- Hässlichkeit ist nicht angeboren; sie muss kultiviert werden! Es gibt viel, was Sie dafür tun können. Ungewaschene Haare, unbehandelte Ekzeme im Gesicht und Körpergerüche aller Art von Schweiß bis Kot; die Möglichkeiten sind endlos! Körpergerüche eignen sich übrigens hervorragend, um unangenehme Fragen nerviger Kunden zu vermeiden. Stellen Sie sich vor, ein Fahrgast riecht, dass Sie gerade noch in der Fünf-Minuten-Pause Kot genascht haben; da haben sich alle Aufregungen sofort gelegt. Versprochen.

- Höflichkeit wird vor allem beim Zugpersonal ausdrücklich ungern gesehen. Wenn Sie wie z. B. unser Mitarbeiter T. Brauer im ICE 955 von Köln nach Berlin am 20.06.2008 um 18:45 Uhr sind und noch nicht bei uns arbeiten, müssen wir uns kennenlernen! Dann haben Sie es nämlich drauf, nicht nur flotte selbstverliebte Sprüche an Fahrgäste rauszugeben, sondern wenn Sie daraufhin von einem Fahrgast eine Beschwerde über unseren schlechten Service bekommen, weisen Sie ihn darauf hin, schon Dieter Nuhr habe gesagt, was man tun solle, wenn man keine Ahnung hätte. Unsere Kunden wollen gern darauf hingewiesen werden, dass sie Arschlöcher sind und uns tierisch auf den Zeiger gehen.
Wenn Sie wüssten, was in unseren SM-Studios an den Hauptbahnhöfen der ganzen Republik läuft! Eine Beschäftigung in einem dieser Service-Hochburgen winkt nur den allerallerbesten Zugbegleitern! Maßregeln Sie unsere Kunden nach Kräften, zeigen Sie sich unkooperativ, ranzen Sie sie an, wann immer Sie können; dann werden wir Sie schon bald dort als neuen SM-Meister begrüßen dürfen.

4. Ticket-Automaten

Ja, wir haben von Web 2.0, Usability und dem ganzen Kundenservice-Mist gehört. Wissen Sie, was wir davon halten? Einen Scheiß, und das zeigen wir unseren Kunden auch. Am Ticket-Automaten nämlich.

Schauen Sie sich das mal an. Sowas schlecht Bedienbares haben Sie garantiert lang nicht mehr gesehen. Wir haben unsere Menüs absichtlich so gestaltet, dass man sie frühestens erst nach einem halben Dutzend damit gekauften Tickets ohne große Anstrengung bedienen kann. Kundenbindung, Sie verstehen? Die sind dann nämlich so fertig, dass die schon bei dem Gedanken, sich noch mal an ein anderes System gewöhnen zu müssen, sofort einen Anfall kriegen. Natürlich hat es uns Überwindung gekostet, aber das Ergebnis gibt uns Recht.

Zu den Details:

- Mit Stolz können wir verkünden, dass alle Menüs an den Automaten ohne visuelle Hilfsmittel laufen. Keine Hervorhebungen, keine farblichen Markierungen, keine größeren oder kleineren Kästchen. Es sieht alles absolut gleich aus; der Kunde kann in Ruhe raten, wo er als nächstes draufdrücken soll.

- Wir haben die Menüs so strukturiert, dass der Express-Kartenkauf meistens in einer Sackgasse endet und der gehetzte Kunde dann noch einmal den normalen Kartenkauf hinterher machen muss. Wir haben alle wenig Zeit; wieso glauben unsere Kunden eigentlich, dass sie was Besonderes sind?

- Wenn der Kunde mit seiner Bahncard unsere Bonuspunkte sammeln will und dafür die Bahncard in den Leser steckt, haben wir eine Extrahürde eingebaut. Er muss in zufällig ausgewählten Malen die Kartennummer trotzdem noch mal manuell eingeben. Wo kämen wir denn hin, wenn die Pisser die ganzen fetten Boni einfach so – ohne Schweiß – abgreifen könnten.

- Zum Abschluss eines Kartenkaufs muss der Kunde ein Zahlungsmittel wählen, aber wir sagen ihm nur irgendwo ganz klein am Rand des Bildschirms, dass er für EC-Zahlung seine Karte einführen soll. Soll er doch selbst drauf kommen, dass er den Zahlungsmodus nicht wie alles andere vorher am Bildschirm auswählen muss.

5. Pünktlichkeit

Unsere Züge – vor allem die Berufspendelzüge sind mit Absicht fast nie pünktlich. Sind wir doch mal ehrlich: Wo wäre der Spaß, wenn man sich darauf verlassen könnte? Das Leben hätte doch für die schwulen Pendlerpisser nichts mehr zu bieten; in Wahrheit freuen sich doch alle, wenn sich mal wieder vor ne Lok geschmissen hat. Gaffen und so. Das ist eine total willkommene Abwechslung gegenüber den üblichen Kein-Bock-Verspätungen (KBV) und unseren Streitphasen, die wir auch gern mal „Notfallpläne“ (NFP) nennen.

Donnerstag, Juni 26, 2008

Mein erstes Fußballspiel

So, jetzt habt ihr mich so weit. Ich hab gestern Fuppes geguckt. Deutschland gegen die Türkei im Halbfinale der EM.

Es war ganz merkwürdig. Ich saß auf Amalias Bett und starrte den klobigen Kasten an, während sie saugte und wischte. Es kam mir sehr kitschig vor. Einmal erwischte ich mich dabei, dass ich ihr sagen wollte, sie solle doch nicht so einen Krach mit dem Staubsauger machen und uns (lies: "mir ") lieber ein Bier holen. Da erschrak ich und schwieg.

Meinen Liebling Metzelder habe ich während des Spiels kaum gesehen, aber man muss offen sagen, dass man ja von dem Spiel insgesamt ziemlich wenig gesehen hat. Die Schuld dafür wurde ja den Österreichern in die Schuhe geschoben. Es hätte einen Stromausfall im Zentralverteiler in Wien gegeben. Dann hätte aber, sagte man später, das Schweizer Fernsehen dankenswerterweise übernommen, aber auch die haben's nicht auf die Kette gekriegt. Ständig Bild und/oder Ton weg. Das hat man davon, wenn man die Leute dort ihre Freistaatmentalität ausleben lässt. Gehörten sie auch offiziell zu Deutschland, hätten wir da eher unsere Finger drauf.

Aber zum Spiel selbst (ich hab ja neulich so klug hier ins Blog geschissen; da weiß ich Bescheid):
Dass Deutschland gewonnen hat, ist echt ein paar wenigen und sehr gut platzierten Leuten zu verdanken. Im Spiel selbst waren die Türken nämlich vor allem in der ersten Halbzeit deutlich überlegen. Zeitweise haben Amalia und ich uns gefragt, ob die Deutschen überhaupt noch mitspielen.

Trotzdem finde ich gut, dass Deutschland gewonnen hat. Ich hab nichts gegen die Türken, aber gegen ihren Foulstil. Und dem Schiedsrichter, der ein klares Foul nicht gesehen hat, mache ich keinen Vorwurf, aber ich empfehle einen Termin beim Optiker.

Montag, Juni 23, 2008

Wichtiges Fußball-Wissen für Schwule in 9 Lektionen

Fast alle von uns Schwulen hassen Fußball. Das ist auch kein Wunder. Diejenigen von uns, die sich für etwas Besseres halten, argumentieren oft damit, es sei evolutiv eine Ungeheuerlichkeit, dass erwachsene Menschen einem Ball hinterherliefen, um ihn in rechteckige Kästen zu treten. Und tatsächlich hat Fußball wenig vom Charme des distinguierten Schachspiels.

Zur Zeit wichtiger Spiele – allen voran die WM und die EM, aber oft auch die Champions League – herrscht Ausnahmezustand. Das drittelstarke Gruppengepöbel, der unerträgliche Krach in fast allen Kneipen und die nach Ende der Spiele oft noch wochenlang anhaltenden Autokorsos mit Gehupe sind nur drei der nur zu gut nachvollziehbaren Gründe. Ach ja, und wer hat dem Volk überhaupt gesagt, die ohnehin behämmert aussehenden Fähnchen an den Autofenstern müssten hängen bleiben, egal, wie zerfetzt sie sind?

Dennoch: Fußball ist ein wichtiges Ereignis unserer Zeit, und es wird Zeit für uns, die mit Fußball verbundenen Vorteile zu erkennen und geschickt zu nutzen. Aber man muss ein paar Sachen wissen und beachten; dann macht es nicht nur Spaß, sondern bringt auch noch was.

Frauenfußball habe ich übrigens aus Desinteresse schlicht weggelassen. Ich weiß, dass die deutschen Frauen sehr erfolgreich sind, aber mich interessiert Fußball an sich schon nicht. Könnt ihr euch vorstellen, wie egal mir Frauenfußball ist?

Jetzt aber zu den Lektionen für uns Schwule!

1. Wir sind Fußball

Das Allerwichtigste zuerst: In Deutschland ist man selbst, was einen begeistert. Wir sind Weltmeister (der Herzen), wir sind Papst, und genau so sind wir Fußball. Das runde Leder vereint Deutschland wie nichts anderes; dagegen ist der von Exbundeskanzler Helmut Kohl eingestielte 2+4-Vertrag ein Dreck. Damit du in einer Fußballrunde akzeptiert wirst, musst du von uns sprechen, wenn du die deutsche Mannschaft meinst. Wir sind Fußball.

Richtig also: „Wir spielen.“

Falsch: „Deutschland spielt“.

Ganz ganz schlimm: „Die deutsche Mannschaft spielt.“ Wenn du das sagst, wird man annehmen, du hieltest für eine andere Mannschaft. Außerdem erkennen dich viele wegen der sprachlichen Genauigkeit als Juristen oder Lehrer (oder in meinem Fall: beides).

2. Trikottausch

Wenn man Schwule auf Fußball anspricht, kommt von vielen zuerst der Trikottausch. Als Zeichen der Verbundenheit tauschen die Spieler der beiden Mannschaften auf dem Rasen die Trikots. Der sagenumwobene Trikottausch entblößt wohlgeformte Oberkörper von Kerlen im besten Fortpflanzungsalter. Hier bekommt der Zuschauer Titten aus der ganzen Welt zu sehen.

Dummerweise dauert der Trikottausch meist nicht lang genug für eine ausreichende Oben-ohne-Nahaufnahme des geilsten Spielers; deshalb ist er für mich praktisch irrelevant. Warum man den Trikottausch nicht stärker betont? Nun ja, Fußballfernsehen wird anscheinend von Heteros oder aus Angst vor Beschwerden von Heteros gemacht. Wer gute Oberkörper sehen möchte, ist jedenfalls bei Beach-Volleyball und vor einem gut sortierten Pornoregal deutlich besser aufgehoben.

3.Christoph Metzelder










Fußball birgt ein visuelles Goldstück: Christoph Metzelder. Gerade jetzt mit seinem Vollbart hat er das sympathischste Lächeln der deutschen Nationalmannschaft und für mich des gesamten Fußballsports. Als das hier gezeigten Foto gemacht wurde, erholte er sich gerade von seiner Verletzung, kündigte an, der Bart käme bald wieder ab, aber er hat diese Drohung bislang nicht wahr gemacht. Ich bin begeistert!

Aber nicht genug mit Metzelders Aussehen; er hat außerdem ein 1,8er-Abitur gemacht, setzt sich für wohltätige Zwecke ein und kann zusammenhängende Sätze fehlerfrei aussprechen. Sehr sympathisch finde ich – wahrscheinlich im Gegensatz zum gesamten Rest der Republik –, dass er in der Abwehr spielt, einem wundervoll teambezogenen Posten.

Und: Familienstand: ledig! Einen besseren Fang kann man im Fußballbereich nicht machen; dieses Lächeln lässt nicht mehr los!

Nicht sonderlich gelungen sind allerdings sein Spitzname „Metze“ und die Tatsache, dass er auf dem eigens vertriebenen T-Shirt mit dem Titel „Bart-Metze“ aussieht wie ein Verbrecher. Mann, ich war sooo [zeig] kurz davor, dieses T-Shirt zu bestellen!

Übrigens: Ja, ich finde auch Mirko Slomka ganz reizvoll, aber hinter diesen Augen scheint mir nicht der gleiche Intellekt zu lauern.

4. Spielerfrauen

Spielerfrauen im Fußballbereich werden aus Model-Katalogen zusammengekauft und sind dementsprechend von überschaubarer Intelligenz. Die zweitgenannte Tatsache ist die notwendige Konsequenz der Tatsache, dass man einfach nicht in allen Bereichen volle Punktzahl haben kann. Entweder schön oder intelligent; beides ist Beschiss.

Dass die Frauen aussehen wie aus dem Schönheitschirurgensaal entlassen, kann natürlich mehrere Gründe haben, aber egal, wie ich es gedreht habe, ich habe Homosexualität ihrer Männer nicht als Grund plausibel machen können.

5. Aus die Glotze! Hausverbot bei Saturn und Media Markt

Wenn’s nun gar nicht ohne Konteraktionen geht, gibt es einen wundervollen Weg: die TV-B-Gone-Schlüsselring-Fernbedienung von thinkgeek.com. Dieses putzige Gerät kann nichts als Ausschalten, dafür hat es aber die Frequenzen fast aller erhältlichen Geräte drauf. In knapp einer Minute schickt „Aus!“-Signale aller ihm bekannten Geräte raus; der Benutzer muss nur die Sichtverbindung halten.

Aber Achtung: Viele Bildschirme da draußen sind keine Fernseher, sondern Plasma- oder TFT-Bildschirme, die nicht mit einer Infrarot-Fernbedienung fernzusteuern sind.

Und für diejenigen von euch, die gern mal Hausverbot bei Saturn oder Media-Markt haben wollen, die übrigens beide dem selben Konzern angehören: Ich bin überzeugt, dass es wundervoll ist, wenn vor einem die ganze Fernseherwand nach und nach schwarz wird.

6. Fußball als Vorwand

Viele Heten würden es nicht offen zugeben, interessieren sich aber bei der ganzen Sauferei und Gröhlerei auch nicht für Fußball. Man trifft sich in Wahrheit für genau das, was man dann auch macht: Saufen und Gröhlen. Oft wird es in vermeintlich gesellige Spiele wie „Spielersaufen“ (jeder sucht sich einen Spieler aus, und wenn sein Name fällt, muss er trinken; viele nähmen gern den Ball) gepackt, aber man könnte dabei auch Verbotene Liebe oder Daktari gucken.

7. Kriegsszenario: Wir gegen die Türkei

Übermorgen steht ja – manche wissen’s ja schon – das Spiel Deutschland gegen die Türkei an. Neulich war ich wieder in Berlin und erlebte, was für Unruhen eintreten, wenn die Türkei gewinnt. Ich kann sie ja verstehen und finde auch in Ordnung, dass sie einen Nationalstolz mitbringen, obwohl viele von ihnen mit der Türkei ungefähr so wenig zu tun haben wie ich mit den Deutschstämmigen in dem Deutschendorf Kitchener ca. 100 km westlich von Toronto in Kanada, wo man es mit deutschen Traditionen strenger hält als wir in Deutschland.

Ich konnte mich nicht entschließen, was schlimmer wäre: eine Niederlage der Türkei oder Deutschlands. Wenn Deutschland verliert, werden wahrscheinlich viele Türken völlig ohne Anlass aufs Maul bekommen, was ich unabhängig von Nationalität zum Kotzen finde. Verlieren wir, wären die Türken vermutlich die faireren Verlierer, aber dann steigt die Chance, dass in meinen türkischen Mittagsgerichten Ungenießbarkeiten auftauchen, von denen ich nur bitte nie erfahren möchte.

8. Kriegsszenario: Russland gegen Türkei

Angenommen, Russland gewinnt am Donnerstag gegen Spanien, und die Türkei gewinnt gegen uns am Mittwoch. Dann bricht sehr wahrscheinlich sehr bald in manchen deutschen Großstädten die Hölle los. Das Gemisch hat schon ohne besonderen Anlass damals in Marburg regelmäßig für eine breite Palette von Strafbarkeiten gesorgt. Da hieß es: Drogendealer- gegen Menschenhändlerketten. Wenn dieses Spiel zu Stande kommt, heißt es, zu Hause zu bleiben und sich mit der Axt hinter die Wohnungstür zu stellen. Da hat man besser genug Lebensmittel für eine zweiwöchige Ausgangssperre gebunkert.

9. Wie man auch ohne Fachwissen mitreden kann

Mitreden zu können, ist bei Fußball gar nicht so schwer; denn erstens gibt es gar nicht so viele Sachen, die man wissen muss, um Sympathie zu erhaschen, und zweitens geben alle gern ihr Fußballwissen zum Besten, selbst wenn sie dich nicht kennen. Eine halbgeschickt platzierte kurze Frage bringt oft Sympathie und gleichzeitig Fragematerial für den nächsten Gesprächspartner in einem Abwasch.

Man kann im Grunde alles fragen, auch total unkonkrete Sachen, z. B.: „Gegen wen spielen wir am Mittwoch?“ oder „Was war das denn bitte am letzten Mittwoch für eine Aktion von Löw?“

Je mehr Informationen man hat, desto geschickter kann man sich zu Akzeptanz verschaffen. Angenommen, man hat mit zwei Klicks über Google herausgefunden, dass Deutschland übermorgen gegen die Türkei spielt, ist es ein leichtes, jemanden zu fragen, gegen wen wir wohl im Finale spielen. Damit suggeriert man spielend leicht das Vertrauen in die deutsche Mannschaft und dass wir die Türken mit links vom Platz fegen werden. Das verbindet und begeistert!

Mittwoch, Juni 04, 2008

Wir frühstücken!

Mitten in der Woche!
Und nur weil ich Geburtstag habe?
Ich vermute einen Plan hinter alledem.