Freitag, September 28, 2007

Der Dell-Kundenservice ist der Kracher

Am 25.02.2007 habe ich ein 24-Zoll-TFT-Display bei Dell online gekauft. Das Ding war von Anfang an Spitze: Superbild, riesengroß, schön Kartenleser an der Seite, alles geil. Jetzt hat sich neulich irgendwie der An-/Aus-Knopf gelöst, dreht sich in seiner Fassung und kann in verdrehter Stellung nicht bedient werden, sodass man manchmal den Bildschirm nicht an- oder ausschalten kann.

Da habe ich jetzt den Kundendienst angerufen, und die kommen am Montag und holen den ab. Kein Wenn, kein Aber.

Wie geil ist das denn?!?

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Nachtrag 01.10.2007, 09:29 Uhr:

Schon kurz vor 9:00 Uhr war der Kurierdiensttyp da und hat ein Austauschgerät gebracht. Ich hatte keine Originalverpackung und nichts dabei; wie gewünscht hatte ich nur das Gerät mit Standfuß mitgenommen. Ausgetauscht, danke. Jetzt muss nur noch das Austauschgerät funktionieren; dann finde ich Dell noch geiler als vorher.

Mittwoch, September 26, 2007

Das geschlossene Sakko

Es gibt Verhaltensregeln, und das ist gut so. Ohne wüssten nämlich viele nicht, was sich gehört, und würden nackt auf der Straße herumlaufen, Blumen in Gewehrkolben stecken und die NPD gründen. Ach nein, Moment, die NPD gibt es schon. Das stellt jetzt meine These auf den Kopf.

Jedenfalls gibt es außerdem Menschen, die Verhaltensregeln vergöttern und überall als zwingend ansehen, ohne dass es ihnen dafür darauf ankäme, ob die Regeln dann noch Sinn machen.

Die meisten Menschen haben keine Idee, wofür Knigge seine Benimmregeln geschrieben hat, und sie wären vermutlich empört, wenn man sie darauf hinwiese. So wie sie wahrscheinlich empört über alles Mögliche sind. Empörung ist überhaupt eins der besten Indizien von Dummheit. All das ändert natürlich nichts daran, dass Knigge sich sehr wohl etwas bei seinen Regeln gedacht hat, was viele von sich nicht behaupten können. Aber das wäre dann wohl auch doppelt gemoppelt. Oder so.

Heute jedenfalls hat ein Mitarbeiter des Büros Geburtstag, und wie das bei uns üblich ist, hat ihm das ganze Büro gratuliert, mit Sakko, Sekt und Handschlag. Das ist zwar ziemlich steif, aber hier so üblich. Deswegen mache ich das auch. Gutes Benehmen und so.

So stand ich, wie andere Kollegen auch, in der Runde, allerdings mit offenem Sakko. Eine Kollegin, deren Sakko ebenfalls offen war, wies mich und die anderen Kollegen darauf hin, dass das Sakko zu schließen sei, natürlich -- das macht sie immer so -- mit einem Lachen. War ja ein feierlicher Anlass, verstehste? Ich hielt das für einen Scherz, und als ich mein Sakko daraufhin nicht schloss, sagte sie in die Runde: "Ah, der Kollege hat meine Bemerkung für einen Scherz gehalten." Mir war nicht nach Diskussion, und ich schloss meinen mittleren Sakkoknopf. Für Sie gilt die Regel nicht; sie ist eine Frau, und jeder weiß, dass Frauen ihre Sakkoknöpfe niemals schließen. Dann müssen nämlich blinde Kinder in Bangladesh sterben. Das wollen wir aber nicht; denn die müssen schließlich für einen Hungerlohn in Fabrikhallen eingesperrt die verranzten Karoflanellwesten für Motorradlesben zusammenklöppeln.

Ich wollte zum Geburtstag gratulieren, und mir ist völlig unklar, wie die Geschlossenheit meines Sakkos dazu beitragen sollte, dass meine Glückwünsche ehrlicher oder besser wirken. Vermutlich sollte das geschlossene Sakko eher die Übergeordnetheit demonstrieren oder so.
Jedenfalls fühlte sich die Kollegin wohl in ihrer Rolle als Sittenwächterin bestätigt. Das war gerade noch einmal gut gegangen. Nicht auszudenken, wohin das offene Sakko sonst noch geführt hätte.

Donnerstag, September 20, 2007

Herr Ford vom ADAC

Diese Geschichte ist schon ein paar Jahre her und liegt mir schon lang auf der Seele. Jetzt komme ich endlich dazu, sie mal in einem Rutsch herunterzuschreiben.

Wenn ich mich recht erinnere, war es die Vorweihnachtszeit 2002, als sich alles ereignete. Ich fuhr mit meinem damaligen silbergrauen Mercedes 190 E, der damals von Freunden von mir -- abhängig von Gruppenzugehörigkeit -- "Türkenbomber" oder "Homomobil" genannt wurde, an einem grauenvollen Freitagnachmittag auf der A2 von Bielefeld, wo ich damals wohnte, in Richtung Braunschweig, um meinen damaligen Freund zu besuchen. Der Tag war grau, verschneeregnet, windig und arschkalt, es herrschte also genau das Wetter, dessentwegen sich in Norwegen die Leute zu Tode saufen.

Es spielte irgendwelche Elektro-Downtempo-Musik, die ich so mag, und ich hatte wegen des schlechten Wetters die Heckscheibenheizung angeschaltet. Das hielt die graue Schneepampe gerade davon ab, sich dort festzusetzen. Ich hasste dieses Wetter. Nichts Halbes und nichts Ganzes: weder richtig kalt noch warm, weder sonnig noch richtiger Regen, weder stürmisch noch windstill, und natürlich hatte diese Suizidwerbung seit Wochen das Programm bestimmt.

Ein besinnliches Vorweihnachtswochenende sollte es werden, mit Vorbereitungen für das Fest der Liebe. Glaube ich. Das war in der Beziehung nicht ganz so einfach, weil wir uns damals regelmäßig in ausgiebigen und völlig belanglosen Streits ergossen, die ich weder kommen sah noch die irgendwas besser machten. Im Nachhinein frage ich mich, wie wohl viele meiner Freunde damals auch, was mich damals geritten hatte, die Beziehung so lang am Leben zu halten.

Es herrschte nicht nur das miese Wetter, sondern auch der übliche dichte Freitagnachmittagverkehr. Vermutlich wollte jeder nach Hause, Frau und Kinder liebkosen und Walnüsse mit Goldfarbe besprühen und zu Weihnachtsbaumschmuck machen. Wegen des Schneetreibens musste ich mich noch stärker als sonst konzentrieren. Ich mochte Autofahren schon damals nicht. Es gibt ja viele, für die das das Größte ist. Meiner Meinung nach sind das auch die Leute mit den kleinen Penissen. Mir jedenfalls ist Autofahren, vor allem bei solchem Wetter, derart dichtem Verkehr und bei den Lichtverhältnissen, zuwider. Ich mache es, aber Spaß ist was anderes.

Routinemäßig sah ich in den Rückspiegel und wunderte mich, warum die Heckscheibe wieder zugeschneit war. So dicht war der Schnee doch nun auch nicht; komisch. Ein Blick auf die Anzeige verriet mir, dass die Heckscheibenheizung abgeschaltet war. Hm, da musste ich sie wohl versehentlich abgeschaltet haben. Also wieder einschalten. Wenige Minuten später bemerkte ich, wie die Heizung erneut ausgegangen war, dieses Mal allerdings war ich sicher, dass ich sie angeschaltet hatte. "Was zum Geier", brummte ich vor mich hin.

Nach ein paar Minuten schaltete sich auch das Radio selbständig ab, und ich muss genau so ratlos geguckt haben, wie ich war. Was als nächstes passierte, weiß ich nicht mehr, aber mit einem Mal, als ich gerade auf der linken von drei Autobahnspuren fuhr, waren auch die Scheinwerfer ausgefallen, und die Servolenkung gab keinen Pieps mehr von sich. Dann ging der Motor kommentarlos aus. Ich sah mich um. Jede Menge Autos um mich herum. Verdammt.

Ich tat, was ich konnte: blinken (und erinnere mich nicht, ob die Blinker tatsächlich aufgeleuchtet haben) und mich mit zahllosen Schulterblicken auf den Standstreifen schlängeln. Hoffentlich sahen sie, dass mit meinem Wagen was nicht in Ordnung war, und ließen mich passieren. Zwei Spuren auf einmal bei diesem Verkehr zu wechseln, war vor allem ohne Licht eine ziemlich schlechte Idee. Es gelang mir jedoch irgendwie, und wenn man ein Auto unterm Hintern hat, das von Strom nicht mehr viel hält, ist "irgendwie" wohl wirklich gut formuliert.

Nur noch ausrollend bemerkte ich einen Rastplatz auf mich zukommen, nur noch wenige Meter! Tatsächlich reichte der Schwung des Wagens, um auf diesen Rastplatz und dort in eine Parkbucht zu fahren. Ich drehte den Schlüssel in die "Aus"-Position und versuchte ihn dann wieder zu starten. Er gab ein paar Ächzer von sich, mehr aber auch nicht. Noch einmal. Oioioioioioioi, dann nichts mehr. Scheiße, das fehlte gerade noch.

Ich warf einen Blick aus dem Wagen. Der Himmel war dunkelgrau geworden, und der Schneeregen war so dicht geworden, dass ich bei funktionierenden Scheinwerfern vermutlich nicht viel mehr als eine weiße Wand gesehen hätte. Was tun, hm hm.

Eigentlich blieb nicht viel außer, den Den ADAC anzurufen. Ich war (und bin) kein Mitglied dort, aber vielleicht würde ja die Mitgliedschaft meines Vaters reichen. Von ihm hatte ich eine alte Mitgliedskarte bekommen, die ich in meinem Geldbeutel aufbewahrte und auf der eine Telefonnummer stand. Also rief ich die Nummer über mein Mobiltelefon an, erklärte den Sachverhalt, auf welchem Rastplatz ich stand und was mein Wagen für Mätzchen machte, und man sagte mir zu, jemanden vorbeizuschicken, bat jedoch um meine Geduld, weil der ADAC an diesem Tag viele Einsätze führe. Dann verabschiedete sich der Akku; gerade noch mal geschafft. Das hätte mir noch gefehlt (nach Murphys Gesetz).

Nun ja, ich hatte keine Wahl, also wartete ich. Es wurde langsam kalt im Auto, und ohne Motor gab es keine Heizung und keine Musik. Sich draußen die Füße zu vertreten, war keine gute Idee, weil es draußen nass und außerdem arschkalt war. Aus meiner Bundeswehrzeit wusste ich allerdings, dass man nach etwa einer halben Stunde Stillsitzen auskühlt. Zu allem Überfluss hatte ich zu Hause nichts mehr gegessen, um ordentlich Kohldampf zu haben, wenn ich ankomme. Da saß ich also jetzt damit und hatte nicht einmal etwas zu trinken dabei. Ich sah mich schon in dramatischen Nachrichtenzeilen: "Junger Jurastudent in Benz verdurstet! Skandal!"

Die Zeit -- vor allem: die von mir zuerst gedanklich festgehaltene halbe Stunde -- verstrich. Nichts. Mir wurde tatsächlich kalt. Ich bin mir sicher, ich gab auch eine Warum-muss-mir-das-JETZT-passieren-Tirade von mir, was natürlich weder half noch die Zeit schneller verstreichen ließ. Weit und breit kein ADAC-Auto.

Es wurde immer dunkler. Nach eineinhalb Stunden schließlich -- es muss gegen 17:30 Uhr gewesen sein -- fuhr ein gelber ADAC-Wagen langsam über den Rastplatz an mir vorbei und hielt vor mir. Die Rettung war eingetroffen! Ich stieg aus dem Wagen.

Mein Held hieß Herr Ford. Was für ein passender Name, um beim ADAC zu arbeiten, und immer noch besser als Opel oder Suzuki! Er war etwa so groß wie ich, schätzungsweise Mitte 40, hatte kurzes weißes Haar und war braungebrannt, als wäre er gerade aus einem langen erholsamen Sommerurlaub zurückgekommen. Er sah toll aus mit seinem quietschgelben ADAC-Mantel und dem Lächeln in seinem markanten Gesicht, das mich schlicht umhaute. Er hätte locker Modell im Quelle-Katalog sein können. Als er mir die Hand gab, sah ich, dass er große kräftige und trotzdem grazile Hände hatte. Was für ein Kerl, unglaublich! Da standen wir mitten im Schneetreiben an diesem Scheißtag, und er lächelte, als gäbe es nichts Schöneres, als mir zu helfen. Ich sah nur sein Gesicht und seine Hände, aber ich hätte ihn sofort weggeheiratet.

Die Untersuchung meines Wagens -- dafür war er gekommen -- ergab, dass die Kontaktstifte von der Lichtmaschine zur Batterie abgenutzt waren (warum auch immer die überhaupt abnutzen können); das Teil musste getauscht werden. Murphys Gesetz hätte dafür sorgen müssen, dass ausgerechnet mein Wagen so exotisch war, dass er kein Ersatzteil dabei hatte. Immerhin konnte er kaum alle Ersatzteile für alle Autos dabei haben. Aber er hatte es, tatsächlich. Na gut, so exotisch war ein 190er offenbar nicht. So ein Auto mussten schon wegen des Spitznamens jede Menge Türken haben, und davon gibt es in Deutschland ja etliche.

So tauschte er das defekte Teil und gab mir Starthilfe; meine Batterie hatte ich ja mit der Heckscheibenheizung völlig leergelutscht. Mein Wagen lief wieder. Ich hatte noch immer den Gedanken nicht überwunden, dass diese Kohlenstifte allen Ernstes abnutzten.

Wir kamen zur Bezahlung. Wenn ich mich recht erinnere, war die Reparatur selbst kostenfrei, weil mein Vater Mitglied war (diese Konstruktion hatte ich nicht begriffen, aber der Wagen war auf ihn zugelassen; das half wohl), aber das Ersatzteil musste ich zahlen, und er konnte, sagte er, keine Kartenzahlung annehmen. Es musste bar sein. Obwohl es nur etwa 40 Euro kostete, hatte ich das Geld nicht in bar dabei, sodass ich ihn fragte, was ich tun könnte.
In meinen Gedanken zahlte ich seine Diensleistungen inklusive Ersatzteil natürlich völlig anders als in Geld, und hätte er auch nur einen Ton gesagt, hätte er alles von mir kriegen können, was er wollte. Ich traute mich nur nicht zu fragen, vor allem aus Angst, er könnte nicht für mein Team spielen und sich tierisch aufregen.

Es blieb also nicht viel; er fuhr mit seinem Wagen zu einem nahe gelegenen Geldautomaten, den er offensichtlich kannte, und ich folgte ihm. Die Aktion wirkte auf mich wie ein schlechtes Pornodrehbuch. So etwas konnte er doch unmöglich mit allen seinen Kunden machen, die Geld für Ersatzteile nicht dabei hatten, vor allem, wo viele Teile sicher deutlich teurer waren als meins. Oder? Jedenfalls holte ich am Automaten verabredungsgemäß Geld und gab ihm, was ich ihm schuldete. Vielleicht habe ich ihm auch Trinkgeld gegeben; ich weiß nicht mehr. Jedenfalls traute ich mich nicht, ihm auch meine Telefonnummer mit einem Hinweis auf zusätzliche Dankesdienste zuzustecken.

Er war während der gesamten Prozedur sehr freundlich gewesen, bedankte sich, und so fuhren wir wieder unserer Wege.

Seitdem erinnere ich mich immer wieder -- vor allem an grauen Vorweihnachtstagen -- gern an Herrn Ford, sowohl mit einem warmen Gefühl wie auch mit der Frage, wie er wohl reagiert hätte, wenn ich ihm damals -- wie auch immer -- ein Angebot gemacht hätte.

Das alles hätte gut eine Vorlage für einen billigen Sexfilm sein können. Einer wie die, in denen Sascha Hehn mitgespielt hat. Aber wer weiß, wie Herr Ford damals reagiert hätte? Ich leider nicht, und wenn er diesen Eintrag nicht liest, werde ich es wohl auch nie erfahren.

Nun … Kennt einer von euch Herrn Ford?

Montag, September 17, 2007

Lebenszeichen

Hallo, ein Lebenszeichen von mir! "Lebenszeichen" heißt in diesem Fall tatsächlich: "Ja, ich lebe noch bzw. wieder." Oder so ähnlich. Aber es heißt auch: Ja, es gibt mich (und damit dieses Blog) noch. Ich war nur in einem sehr geilen Urlaub in den USA und habe in dieser Zeit nicht geschrieben.

Zum Urlaub in aller Kürze: Ich habe Tim und Gary in Houston besucht, aber von Houston eigentlich nichts gesehen, weil ich zuerst ungefähr zehn Tage mit denen in der Weltgeschichte (New Orleans, Houston, Dallas, Oklahoma City) herumgefahren bin, dann für fünf Tage in Palm Springs war und dann die letzten eineinhalb Tage wieder in Houston mit den Jungs verbracht habe. Es war der geilste Urlaub meines Lebens, in etwa wie der damals geilste Urlaub meines Lebens vor vier Jahren, der damals nur von der ewigen Meckerei meines damaligen Partners getrübt wurde, nur halt ohne den Partner. Single zu sein hat also durchaus seine Vorteile. Das gilt für Leute mit meiner Zielgruppe vor allem dann, wenn sie nach Palm Springs gehen.

Letzte Woche Mittwoch bin ich jedenfalls schweren Herzens wieder zurückgeflogen und (natürlich) ziemlich müde und von den deutschen Hackfressen auf der Straße genervt zu Hause angekommen. Das Auspacken hat nicht lang gedauert, und zu waschen gab es wenig; denn das hatte ich alles bei Tim und Gary gemacht. Der Urlaub hat sich eigentlich auch nie wie Urlaub angefühlt, sondern wie ein anderer Lebensabschnitt.
Irgendwann habe ich nachmittags mal eine Stunde geschlafen, obwohl das ja "totaaal verboten" ist, weil man dann die Zeitverschiebung nicht mitzumachen droht. Weiß und wusste ich, war mir aber egal, weil ich arschmüde war.
Mahalia kam nachmittags kurz nach Hause, und wir haben direkt wieder die ganze Zeit gelacht, weil sie mir unterstellt hat, ich hätte in Palm Springs in einem Fickhotel gewohnt. Das stimmt aber nicht. Ich habe im Triangle Inn übernachtet, das nicht nur total super ist, geile Zimmer und mir außerdem einen Spitzenpreis gemacht hat, sondern dessen Inhaber Michael und Stephen darüber hinaus auch extrem nett sind. Und die Tatsache, dass ich in einem schwulen Gästehause mit FKK-Option übernachtet habe, was ja bei Amis gern mal die Riesensensation ist, macht's ja nicht direkt zu nem Fickhotel. Klar könnte man da auch Sex haben, vermutlich auch am Pool, sodass alle das sehen können.

Hm.

Also gut, meinetwegen habe ich in einem Fickhotel übernachtet. Aber ich habe es Mahalia gegenüber jedenfalls abgestritten.

Am Donnerstag bin ich wieder ins Büro getapert und erstaunlicherweise auch total super um 6:30 Uhr ausm Bett gekommen. Alles kein Thema, keinen Jetlag, gar nichts. Mir ging's sogar so gut, dass ich abends direkt wieder mit Kermit zum Sport und danach zu Mahalias Geburtstagsumtrunk gegangen bin. Jahaa, da staunt ihr.

Selbst am Freitag bin ich ohne Probleme aus dem Bett gekommen. Ich habe am späten Vormittag dann zwar Durchfall bekommen (die Sorte, bei der man die Knie an beiden Seitenwänden anhaut, weil's so knallt), mir aber gedacht, da war vielleicht der Capricciosa-Salat vom Abend davor nicht gut gewesen. Passiert schon mal; mein Magen ist Einiges gewöhnt.
Gegen Mittag habe ich dann Muskelkater bekommen. Auch das habe ich als normal abgetan. Ich hatte immerhin über drei Wochen keinen Kraftsport gemacht; da kommt das schon mal vor. Dachte ich.

Der Muskelkater war jedoch nur die Verkleidung von handfesten Gliederschmerzen, wie ich später am Nachmittag herausfand, und als sich dazu auch noch Fieber und Kopfschmerzen gesellten, war ich in bester Gesellschaft. Die letzten beiden Arbeitsstunden habe ich eher vor mich hingesiecht als gearbeitet. Fast deliriös bin ich nach Hause gefahren und habe mich um 18:30 Uhr ins Bett gelegt und dann etwa sechzehn Stunden dort verbracht ("geschlafen" wäre beschönigt; "gelitten" wäre treffender). Um Mitternacht hatte ich 40 Grad Fieber, habe mir Wadenwickel gemacht (endlich war der Sling aus Lkw-Plane doch mal zu was gut, um die Matratze vor Durchnässung zu schützen) und bin zurück ins Bett. Meine Kopfschmerzen hatten Weltrekordniveau; jeder der durch das Fieber zahlreich produzierten Herzschläge drückte das Blut kraftvoll auf meine ausgelassen feiernden Schmerzrezeptoren.

Am Samstagmorgen war das Fieber etwas gefallen, und die Kopfschmerzen hatten sich etwas gelegt, aber mulmig war mir noch den ganzen Tag. Den habe ich dann fast komplett zu Hause verbracht und gemacht, wozu ich in der Lage war: Urlaubsfotos bearbeiten und online stellen und sowas.

Auch die Nacht von Samstag auf Sonntag war nicht spaßig, auch wenn sie ohne Kopfschmerzen zuging. Ich schwitzte das ganze 1,60 Meter breite Bett zu Brei, musste zwischendurch die Decke wenden, mich umziehen und ein Handtuch um meine Nackenrolle wickeln, um einigermaßen normal weiterschlafen zu können.

Am Sonntagmorgen fühlte ich mich dann allerdings wieder fit und war tatsächlich in der Lage, noch ein paar Sachen zu erledigen. Dennoch blieb der Durchfall bis heute, und die erste Handlung heute Morgen im Büro war der Spurt aufs Klo, wo sich vermutlich der Asiasnack von gestern Abend kraftvoll entlud. Warum sich der Durchfall so hartnäckig hält, weiß ich nicht, aber ich bin wieder fit.

Der Kampf kann beginnen.

Außerdem habe ich selbst bei meinem eigenen Durchfall immer auch noch was zu lachen.