Freitag, November 03, 2006

Herbstbeginn: ein paar Updates

Pünktlich zum Monatsbeginn ist kalendarisch der Herbst und temperaturmäßig der Winter über uns hereingebrochen. Temperaturen um den Gefrierpunkt, Glatteis, dutzende Tote auf Deutschlands Straßen, als wäre es der erste Temperatureinbruch der Autoära. Dabei haben wir hier im Rheinland/Ruhrgebiet noch Glück gehabt, verglichen mit dem Sauerland, dem Harz und vermutlich fast ganz Bayern. Allerdings gerade den Bayern eine Kehrseite der Wir-fahren-übers-Wochenende-Ski-fahren-Medaille mitzugeben, halte ich für einen fairen Deal.

Etwas unangenehm dabei ist nur, dass Bayern in ihrer typisch selbstverliebten Weise davon ausgehen, weil das bei ihnen so ist, müsse es im Rest von Deutschland auch so sein. Mir ist schon immer verborgen geblieben, wie man im architektonisch und landschaftlich sehr hübschen Freistaate Bayern und insbesondere im für seine Größe viel zu dörflich geratenen München annehmen möge, man sei der Nabel der Welt. Vermutlich liegt's daran, dass es in dem Umfeld, in dem man noch vor zehn Jahren für akzeptables Geld Menschen anrufen konnte, einfach nichts Weltzugewandteres als München gab.

Aber sei's drum.

Das Wochenende steht vor der Tür, und ich werde ein weiteres Mal die Chance bekommen, das kalte und vom Ostwind gepeinigte Berlin zu erleben. Mal sehen; vielleicht kaufe ich mir wie schon lange geplant endlich mal eine mit richtigem Pelz besetzte russische Tschapka, die mir den ganzen Winter über ein Zauberlächeln auf die Visage schmieren wird.

Mir ist jetzt "Remember The Milk" über den Weg gelaufen. Ein feines Ding, vermute ich.

Übrigens findet ihr ab sofort neue Fotogalerien auf meiner Picasaweb-Galerie, nicht mehr auf der Wundervoll-Seite. Der Grund dafür ist einfach: Die gallery-Software macht ständig Zicken, und Picasaweb sieht bislang sehr süß aus.

Ich liebäugele mit einem putzigen MIDI-Keyboard namens "Axiom 49" von M-Audio. Ob das wohl meine Musiziererei wieder in Gang bringt? Außerdem merke ich gerade in letzter Zeit, wie sperrig und vor allem schwer eine Spiegelreflexkamera ist und wie wenig ich oft Lust habe, sie mitzunehmen. So überlege ich, ob ich mir zusätzlich noch eine kompakte hole. Da gibt es ja auch ein paar sehr feine Modelle, z.B. (mein Favorit bislang) die Panasonic Lumix TZ1: ein tolles Ding mit einem fetten Leica-Objektiv und -- wie ich am vergangenen Silvester schon erfahren durfte -- tollem Bild. Oder halt ein Schwestermodell. So genau weiß ich das noch nicht. Hat jemand einen Tipp?

Ach ja: Und ich finde Uwe sehr gut.

Montag, September 25, 2006

Deckel oben lassen bitte

Ich bin ein Freund von offenen Klodeckeln und habe noch nie verstanden, wofür das ewige Auf-und-zu derartig propagiert wird. So als wäre es vornehm oder als würde ein geschlossenes Klo davon ablenken, dass dort hin und wieder mit Todesgeschrei und von Schmerz zerfurchtem Gesicht geschissen wird, was die E. Coli-Bakterien des lieben Herrn Gott gnädigerweise zurück gelassen haben.

Unschön -- wenn auch ausgesprochen komisch -- kann natürlich eine deutliche Bremsspur das Porzellan verzieren. Dieses Phänomen wird durch das Deckelschließen allerdings allenfalls verschoben, nicht behoben. Ja, auch wenn man Kot nicht mehr sehen kann, ist er nach wie vor da. Überraschung.

Es gibt natürlich Gründe zum Deckelschließen, die ich gern gelten lassen möchte. Zum einen fällt mir da der Wunsch ein, auf dem Klo etwas abzulegen, beispielsweise das Duschhandtuch. Zum anderen kann aber ein geschlossener Deckel auch davor bewahren, versehentlich hinein gefallene Gegenstände wieder herausfischen zu müssen.

Auf manchen Toiletten -- insbesondere kommerziellen Toiletten wie in Büros, Kneipen etc. -- werden beide Gründe keine Rolle spielen.

Und eins lassen viele Leute beharrlich außer Betracht, wenn sie den gemeinen Deckelschluss fordern. Nämlich die Tatsache, dass dann der Schweiß von so manchem feuchtwarmgesessenen Arschbackenpaar nicht vernünftig trocknen kann. Das finde ich widerlich. Man möchte nur eben zwischen Tür und Angel einen abdrücken und setzt sich nichtsahnend rücklings ins zuvor vom Vorgänger während der zweistündigen Bürokonferenz gezüchtete Feuchtwarmbiotop.

Da schüttelt es sogar mich.

Flasche halten und sich benehmen bitte

Man nehme einen ganz normalen Menschen und mache ein Foto von ihm. Nun lasse man alles, wie es war, öffne allerdings seinen Mund ein wenig und mache dann ein weiteres Foto.
Klarer Fall: Der gleiche Typ -- und hier sind auch Frauen nicht ausgenommen -- sieht mit leicht offenem Mund debil aus. Er kann noch so gut aussehen, noch so intelligent wirken, noch so Jeremy Irons-like dichterhaft mit Cashmere-Schal in die Kamera schauen. Mit offenem Mund sieht er -- wie wir alle -- aus, als hätte er nicht alle Latten am Zaun.

Dergleichen gibt es unzählige Dinge, die uns vermutlich nie bewusst werden, die allesamt dazu führen, dass auf uns jemand spontan sympathisch oder unerträglich wirkt.

So gestern bei mir geschehen. Ich fuhr, wie es wohl zukünftig öfter der Fall sein wird, Sonntag abends mit dem Zug von Berlin nach Düsseldorf. Es war ein IC, und ich saß in einem Fünferabteil. Mir gegenüber saß ab Stendal -- mir ist immer noch unerklärlich, wieso dieses Häufchen Landkartenelend überhaupt einen Bahnhof hat -- ein für sein Gewicht deutlich zu kleiner Mann, dessen Gewicht zu schätzen mir ob seiner Körperfülle nicht leicht fiel -- vermutlich so um die 30 -- und der großes Gepäck mitführte. Er wirkte wie ein typischer Nerd. Bierplauze, Nullachtfuffzehn-T-Shirt, geschmackloser und vielleicht imitierter Wappenring, Frisur 4-. Er las allerdings eine Zeitung, nicht die ix.
Aber damit nicht genug. Er holte zudem beizeiten eine Flasche Bier aus seinem offensichtlich nicht sorgsam gewählten Gepäck und begann zu trinken. Aber es war nicht die Tatsache, dass er im Zug Bier trank. Das allein reichte natürlich auch, um ihn noch unsympathischer zu machen, allerdings auch, um die Plauze zu erklären (wie die spätere Riesenkäsepizzatröte und die im zeitlichen Abstand folgende Schokoladentafel).

Sondern es war die Art, wie er aus der Flasche trank. Genauer gesagt: wie er die Flasche hielt.

Nämlich am Hals.

Sieht immer doof aus, versprochen. Vor allem, wenn man den Hals mit der ganzen Hand umfasst. Ist nicht nur unelegant, weil man offenbar den Schwerpunkt der Flasche nicht mitbekommen hat, sondern zudem Schutz vor dem Danebensuppen, weil Daumen und Zeigefinger die Flüssigkeit vom Sabbern auffangen.


Gut war übrigens auch die eine Tante, die bei uns im Nichtraucherwagen am Fenster stand und rauchte und, als ein Typ aus meinem Abteil und ich sie darauf hinwiesen, dass dies ein Nichtraucherwagen sei, und sie baten, doch in diesem Wagen nicht zu rauchen. Es kam das Übliche: "Machen Sie doch die Türe (übrigens ein Wort, an dessen Ende das "e" mir Grauen bereitet) zu!" Ich stand auf und diskutierte mit ihr etwa eine Minute lang. Dann nahm sie einen letzten tiefen Zug und warf dann die Kippe aus dem offenen Fenster. Ich dankte ihr, während sie schon verduftete.

Es geht mir tierisch auf den Zeiger, wenn Leute meinen, sie müssen Regeln nicht akzeptieren. Und dabei ist mir wurscht, ob das Rauchverbotnichtbeachter oder Leute sind, die chronisch zu schnell fahren und jedes Mal einen Riesenterz machen, wenn sie mal geblitzt werden. So als wäre der Staat daran schuld, dass sie geblitzt worden wären; so als hätten sie ein Recht darauf, schneller als die ausgewiesene Geschwindkeit zu fahren.

Außerdem zeigt es, wie wenig Respekt man anderen Menschen entgegenbringt und wie sehr viele Leute das Gefühl haben müssen, immer nur sie würden vom Leben bestraft, alle wären gegen sie, immer sie müssten das Unglück der Welt tragen.

Und dabei ist es auch mir peinlich, gegenüber Menschen auf das Einhalten von Regeln zu pochen, die vermutlich 20 Jahre älter sind als ich.

Montag, September 18, 2006

Ummena kill dat fuckin baby.

Vor stark einem Jahr zog ich in meine Düsseldorfer Wohnung mit dem charmanten Balkon zum Hinterhof. Nicht sonderlich groß oder schön, aber herrlich ruhig, mit einem hellgelben Eckhaus mit traumhaften Balkonen. Toll anzusehen.

Wenige Monate danach bekam ich das junge Glück nebenan als Nachbarn. Das junge Glück war sehr bald danach zu dritt, und das Dritte schrie seit etwa März durch. Wie am Spieß. Und das meine ich wörtlich. Es schrie, als hätte man ihm einen fünf Zentimeter umfassenden glühenden und mit Widerhaken besetzten Eisenstab ins Arschloch gesteckt und bis zum Hals durchgetrieben. Menschen werden ob solcher Abscheulichkeiten allerdings glücklicherweise irgendwann ohnmächtig. Oder tot. Das Dritte dagegen … nicht. Es gab seinem Leben vielmehr die klangliche Umsetzung dieses erdachten Erlebnisses zum Inhalt. Jeder Moment, der nicht mit Schlafen oder Essen belegt werden musste, wurde diesem Zweck gewidmet.

Bis vor etwa drei Wochen. Dann war plötzlich Ruhe. Zwei Wochen lang. Das Dritte musste Urlaub gehabt haben. Vor etwa einer Woche ging das Geschrei dann endlich wieder los.
Allerdings hatte das Dritte offenbar die Existenz von Lauten abseits von [Geschrei] erahnt. Ich war richtiggehend stolz auf mich, dass ich es so lange ausgehalten hatte, ohne das Drecksbalg selbst aufzuspießen.

Dieses Wochenende entschloss sich eine andere Mutter mit einer Wohnung zu besagtem Hinterhof dazu, eben diesen einst so ruhigen Hof mit Geschrei volllaufen zu lassen. Ein offenes Fenster des Kinderzimmers zum Hof tut da Wunder.

Meine Nachbarn hatten jedenfalls phasenweise das Fenster geschlossen, und das Geschrei drang nur durch die hausinterne Badezimmerbelüftungsanlage in meine Wohnung. Jetzt hat der ganze Hof was von dem nervtötenden Krach, sicher wieder mindestens sechs Monate. Es wird Zeit, dass es arschkalt wird, damit man das Fenster im Kinderzimmer nicht offen lassen kann, weil es sonst erfriert.

Und sehr schön auch, dass Menschen sich nicht dafür interessieren, ob auch andere Menschen das Geschrei ihres ach so süßen Haufens Nachwuchs duziduzi finden.

Mittwoch, August 16, 2006

Deichmann, Lloyd und Tätatäh

Allerschwerstens bin ich in diesen Tagen begeistert von Deichmann-Schuhen. Das möchte ich in aller Form zum Besten geben. Da kaufte ich mir vor Monaten schon, nachdem wohl bei einem Paar hellbrauner Gallus-Lederschuhe irgendeine Feder oder was gebrochen war und die Schuhe bei jedem Schritt quietschten wie die Sau, ein neues Paar brauner Lederschuhe, diesmal allerdings bei Deichmann, wo ich ja ohnehin gern Schuhe kaufe.

Dort wählte ich, obwohl Deichmann ja auch Gallus-Schuhe verkauft, wegen der schlechten Erfahrung eine andere Marke, an die ich mich aktuell nicht erinnern kann. Irgendwas mit zwei Wörtern, klang italienisch, was ja bei Mode und Schuhen immer zieht. Vielleicht nicht ganz zu Unrecht. Die alten Spaghetti haben in Sachen Mode einfach die Höschen an.

Auf jeden Fall ein tolles Paar Schuhe, das ich mir da gekauft hatte. Ungeheuer bequem, sahen gut aus, 29,90 €, danke. Der Vollständigkeit halber erwähne ich, dass sie nicht quietschen.

Als sich dann neulich bei meinem mittlerweile vermutlich zehn Jahre alten Paar schwarzer Lederschuhe, die ich damals in der Düsseldorfer Altstadt in dem Bata-Laden auf der Ecke Flinger Straße und Kapuzinergasse kaufte, der heute von der Springfield-Filiale geziert wird, nach und nach Teile der Sohle lösten und ich Bedenken bekam, dass sich das Oberleder im Ballenbereich bald von der Sohle komplett lösen könnte, entschloss ich mich, ein neues Paar etwa gleicher Bauart und vergleichbaren Designs zu kaufen. Vielleicht ohne die Metallschnalle. Das war damals so ein Spleen, den ich hatte. Relativ human, denke ich, im Verhältnis zur heutigen asexuellen Billigverstrahltenmode der Teenager. Daran ist meines Erachtens nicht primär New Yorker schuld, sondern vor allem ein Laden namens "John Mikels" oder so, der damals in der Kapuzinergasse Station machte, in dem es immer nur würgebunte Drogenmode in Ecstasy-Farben gab, in dem ich aber auch schon Kleidung kaufte, unter anderem eine Jeans in Bundweite 37. Das war damals nicht zu weit. New Yorker jedenfalls produziert einfach im Niedrigpreissegment, und manche Sachen kann man entgegen meiner Erwartung dort sogar tatsächlich gut tragen.

Es stand also wieder die Wahl des Geschäftes an, und ich hatte schon damit gerechnet, dass ich bei Deichmann letztendlich fündig werden würde, aber gerade weil ich in Köln unterwegs war, ließ ich es darauf ankommen. Dort gibt es schließlich jede Menge Geschäfte, derer ich eine Reihe unter die Lupe nahm.

Ein erschreckendes Bild bot sich mir. Lloyd-Schuhe überall.

Warum das erschreckend ist?

Nun. Weil Lloyd-Schuhe teuer sind und bei mir immer drücken. Immer immer. Ich habe zu Hause schon ein Paar schwarzer Lederschuhe, die ziemlich genau so aussahen wie die Schuhe, die ich suchte. Diese Schuhe sind auch schon ca. acht Jahre alt, haben aber nie aufgehört zu drücken. Nicht nur an der Ferse, sondern vor allem vorn an den kleinen Zehen. Lloyd halt. In diesen Schuhen ist jeder Schritt wie das Wissen, am nächsten Morgen mit Kopfschmerz-zerpeitschtem Kopf sein von unliebsamen Gästen weiträumig vollgekotztes Klo säubern zu müssen. Oder wie DJ Bobo.

Lloyd kann mich also im übertragenen Sinne untenrum in den Mund nehmen. Und da viele Geschäfte sich, was halbwegs akzeptables Schuhdesign angeht, auf Lloyd beschränken, ist mein Verhältnis zu diesen Geschäften gleichwertig. Hin und wieder frage ich mich, ob die Leute, auf die das halbherzige Design vieler Schuhe offenbar ausgerichtet ist, überhaupt Lederschuhe kaufen.

Mir fiel übrigens auch auf, dass die ach-so-tollen Geox-Schuhe, die ja sowat von atmungsaktiv und so weiter sind, du, leicht anders aussehen, als ich mir das von meinen Schuhen vorstelle. Außerdem lassen die Jungs sich ihre Atmungsaktivitäten auch ganz gut versilbern. Das Prinzip sollte ich mal Kenny, meinem Yoga-Kursleiter, vorschlagen.

So schlappte ich also stundenlang in der Kölner Innenstadt durch die Geschäfte. Vermutlich, weil ich nicht wusste, wo eine Deichmann-Filiale ist. Sonst hätte ich vermutlich den Weg abgekürzt und die restliche Zeit damit totgeschlagen, mir mit einem Starbucks-Kaffee in der Hand die Auslage bei der Mayerschen am Neumarkt anzusehen. Damit meine ich die Bücher, nicht die Kunden oder die Bediensteten. Und ich möchte deutlich sagen, dass es durchaus geile Säue in Buchläden gibt. So beispielsweise einen Herrn in Torontos "World's Biggest Bookstore" in der Nähe der Yonge Street -- 20 Edward Street --, vermutlich in seinen Mittdreißigern, den ich so lange möglichst unauffällig beobachtete, bis er wohl in die Vormittagspause ging. Gegen 18:30 Uhr bekam ich Hunger und ging nach Hause.

Als ich dann jedenfalls kurz vor dem Neumarkt auf eine Deichmann-Filiale stieß, atmete ich erleichtert auf, und ein Lächeln besiedelte mein Gesicht. Und in dieser Filiale wurde ich fündig. Ein schönes Paar von Borelli für 59,90 € landete in meinen prall gefüllten Einkaufstüten, und der Tag war gerettet. Schon widder de Italocken, man könnte et nit fassen. Aber dat könn' se ja.

In diesem Zusammenhang fällt mir übrigens Herr Berlusconi ein, der sich -- so hörte ich im Radio -- einen künstlichen Vulkan in seinen Garten pflanzen ließ, der auf Knopfdruck künstliche Lava speit. Diese bizarre Fleischwerdung von Pekuniärlangeweile hat wohl schon Nachbarn bei der Premiere dazu bewogen, die Bullen zu rufen. Aber gut, Silvio ist ja nun auch schon an die 70 und so geliftet, dass er für eine Apfelschorlenmarke Werbung machen könnte … sollte.

Das besagte Borelli-Paar trug ich also danach im Büro, und am ersten Tag und konnte gegen 14:00 Uhr kaum noch laufen, weil insbesondere links die Sohle an meiner Ferse rieb. Mich beschlich Misstrauen. Sollte man mich gelinkt haben? Die Welt drehte sich langsamer; mein Atem ließ Menschen innehalten. Nicht wegen des Geruchs, sondern wegen der Kälte.
Ich drückte also an der Sohle ein bisschen herum, bog das Leder hier und da und hoffte auf Besserung.

Und die trat tatsächlich ein. Ich bin jetzt im fünften Tag (oder so), und es ist jetzt nur noch schön. Die Schuhe geben Halt -- mehr sogar als die braunen --, sehen gut aus und tragen sich hervorragend. In diesem Zusammenhang werde ich in nächster Zeit öfter das Wort "enorm" verwenden, das ich heute Morgen im Radio hörte. "Enorm" ist toll.

Deichmann hat es also wieder einmal geschafft. Geht mir weg mit euren teuren Angebertretern, die nicht sitzen oder sofort in Stücke gelatscht sind, wenn man sie mal auf eine ernsthafte Shopping-Odyssey mitnimmt. Es ist ein toller Spaß, bei Deichmann einzukaufen. Nicht nur wegen der seltsamen Gestalten dort, sondern vor allem der Schuhe wegen.

Übrigens: Die letzten Paar Freizeitschuhe, die ich dort gekauft habe, die nicht passten, habe ich Uwe geschenkt, und dem passen die super, sagt er. Dann waren sie ja doch zu was gut. Und das Paar Falcon-Schuhe, das ich vorher gekauft hatte, ist bequemer als alle Schuhe, an die ich mich erinnern kann. Es ist einfach toll da. Wenn Sie jetzt bestellen, bekommen Sie das Anti-Gestank-Fußspray kostenlos dazu. Und ein extra für die Raumfahrt entwickeltes Deo, damit der Gestank endlich aufhört.

Man gestatte mir den Zusatz, dass Deichmann-Einlegesohlen mit Fußbett eine unbeschreibliche Wohltat sind. Sie verwandeln auch alte und völlig verranzte Schuhe in ein Fortbewegungserlebnis der Extraklasse, wofür ich Deichmann von ganzem Herzen danke.

Hin und wieder frage ich mich, ob die kleine, junge, etwas zu schnell eingeschüchterte Bedienung in der jeweiligen Filiale meiner Wahl eine Ahnung hat, wie geil ich es dort finde.

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So, und nun zum Abschluss zu etwas völlig Anderem. Neulich hörte ich jemanden den Ausdruck "tête-à-tête" aussprechen wie "Tätatäh". So etwas gehört verboten.

Mittwoch, Juli 05, 2006

"stadt mensch"

Ein Thema so alt wie die Menschheit: Rechtschreibung.

Wir alle haben darunter zu leiden, aber oft auf unterschiedlichen Seiten des Spielfeldes. Die einen leiden, weil sie sie als unerträgliche Last empfinden, und die anderen, weil sie der anderen Leistungen in diesem Bereich so wahrnehmen.

So berichtete mir Jonathan kürzlich von einer Äußerung eines seiner Chatpartner mit den Worten:

"aber das wahr echt nicht mein ding, dann lernte ich jemand aus duisburg kennen, und ich bin ein stadt mensch , und habe ich mich entschlossen nach duisburg zu ziehen, wo ich jetzt seid februar 2006 lebe."

Lassen wir die Tatsache, dass hier alle Wörter klein geschrieben sind, mal außen vor. Das tue ich bei E-Mails auch oft, beim Chatten sowieso. Die relevanten Wörter -- meist Akronyme -- kann man ja in Großbuchstaben schreiben. Verstanden wird man so auch, und darum geht es dort ja meist.

Meine Antwort an Jonathan, bei der ich übrigens ursprünglich auch alles klein schrieb, was ich hier allerdings korrigiert habe, um der oben genannten Gruppe ein Vorbild zu sein, lautete nun wie folgt:

"Mja, kamman wenich zusagen. (Anm.: Dieser Satz muss korrekt lauten: 'Nun ja, dazu kann man wenig sagen.')

Neulich hab ich wieder mal ein Profil von jemandem gelesen, der sicherlich unheimlich nett ist, aber einfach null Sprachgefühl hat.

Ich glaube außerdem, es haben viel mehr Leute Anflüge von Rechtschreibschwäche, als uns bewusst ist. Jürgens "Emplöst"-Beispiel von neulich ist ganz anschaulich dafür. Vielen Leuten springt sowas einfach nicht ins Auge, obwohl wir nicht fassen können, dass man so wenig Sprachgefühl haben kann.

Deinem Chatpartner kann man immerhin noch zu Gute halten, dass er Satzzeichen verwendet und dabei nicht mal total falsch liegt.

Aber Komposita im Deutschen scheinen ein unglaubliches Problem zu sein, und mir ist unklar warum. Im Ungarischen geht's relativ problemlos, und auch in Dresden bekommen's die Jungs mit der Rechtschreibung auf Schildern weitestgehend hin.

Aber es ist schon krass, dass Leute echt denken, "Stadtmensch" schriebe man getrennt. So als gäbe es Komposita gar nicht. Ich habe auch nicht die geringste Idee, wie man Leuten sowas vermitteln soll. Außer "Ey guck doch ma hin bitte; das muss man doch merken" natürlich.

Ist aber auch Quatsch; denn offensichtlich merkt er's nicht.

Betrüblich finde ich aber vor allem, dass Leute, wenn man sie darauf aufmerksam macht, so Hinweise damit abtun, man sei pingelig. So als wäre Rechtschreibung völlig überflüssig und nur was für Korinthenkacker, und als hätte eine einheitliche Schreibweise überhaupt keine Vorteile oder auch nur einen Sinn.
Das zeigt halt auch, dass sich diese ganzen Leute in Bereichen der Verwendung von Schriftsprache bewegen müssen, in denen alle diese Nuancen tatsächlich nie wichtig werden. Sonst würden sie ja merken, dass es einen Unterschied zwischen "wiedersehen" und "wieder sehen" oder zwischen "Antwortschreiben" und "Antwort schreiben" oder zwischen "Vorort-Einsatz" und "Vor-Ort-Einsatz" (jeweils auch nach Belieben ohne Bindestriche und wahllos groß und klein geschrieben) gibt.

*schulterzucken*"

Dienstag, Juli 04, 2006

Houtlust

Das StumbleUpon-Plugin hat mir wieder einmal etwas sehr Schönes beschert:

Houtlust

Dieses Blog beschäftigt sich mit Non-proft-Werbung und zeigt allerlei Kampanien, die ich unterstützenswert, faszinierend und krass gleichzeitig finde.

Ansehen! Sehr fein, wozu Gehirnzellen und Designgeschick auf dieser Welt verwendet werden.

Freitag, Mai 26, 2006

Eurovision Song Contest: Ich hab's gewusst!

Hab ich's nicht gesagt?
Hab ich's nicht gesagt?!?

Da waren mein neuer Lieblingsmensch Uwe und ich am vergangenen Wochenende auf einer in einschlägigen Kreisen unersetzlichen Grand Prix-Party bei Bekannten von ihm in Berlin. Etwa ein Dutzend Tunten auf einem Haufen, in deren Gegenwart er jede Menge Gelegenheit hatte, sich ob meiner Kommentare die Hand vor die Augen zu halten.
Ingo -– ein angenehmer und interessanter Zeitgeselle, dessen anfängliches und einziges Manko darin bestand anzunehmen, er sei zweifelsohne der Unterhalter des Abends (wobei ich ihm zugeben muss, dass regelmäßig auch andere Leute auf anderen Partys diesem Irrtum unterliegen) -– verteilte Stimmzettel, auf denen jeder von uns diejenigen drei Beiträge ankreuzen sollte, die er unter den drei besten Plätzen wähnte. Eine tolle Idee; es kann verbinden und viel Gelegenheit zur Unterhaltung geben.

Sektchen, Käffchen und Büffetchen hin oder her; einer jeder wird sich wohl vorstellen können, wie lang sich die Gesichter zogen, als Finnland mit seinem von Lordi grandios vorgetragenen Rockstück reihenweise und grenzübergreifend Punkte einheimste. Mit einer solchen auditiven Aberration des Wettbewerbs vom Chanson denn genau den wünschen sich die Wattewerfer, die vermutlich als einzige in Deutschland diese Veranstaltung noch mit Herz und Seele unterstützen, sehnlichst zurück -– blieb ihnen nichts, als das gerade Erlebte schlicht kopfschüttelnd zu verneinen. Man verstehe die Welt nicht mehr, so etwas habe es noch nie gegeben, der Grand Prix sei zu einem Show-Event verkommen etc.

Nun, mir dagegen war nach dem Finnland-Auftritt völlig klar, dass "jetzt noch ein Kracher kommen muss, damit wir nicht nächstes Jahr nach Helsinki gehen". Das Ding war astrein durchgezogen. Eingängiges Rockstück, für das ohnehin viele Länder große aufgerichtete Daumen haben, gute Stimme, gut gesungen, dynamisch und fett abgemischt (sehr gut für einen Liveauftritt!), geile Kostüme, ein totaler Hingucker und dann auch noch ein eingängiges Stück. Was könnte man da mehr wollen? Und über Geschmack sollte man eh nicht streiten. Besser lachen.

Nun ja, ich habe also als einziger auf Finnland getippt. Da haben die Kollegen Mitfeierer, die gar nicht so sehr feierten, ziemlich doof geguckt.

Hihi.

:D

Mittwoch, April 26, 2006

Bäckerei Hinkel: 10 Cent fürs Schneiden

Neulich wurden mir bei der Bäckerei Hinkel ("Wir sind ein Familien-Unternehmen.") im Münstercenter in meiner Nähe zehn Cent fürs Schneiden des Brotes, das ich kaufen wollte, berechnet.

Ich war zuvor beim Arzt gewesen und war vom Brechdurchfall der vergangenen Nacht ausgelaugt und benommen.

Völlig baff, wie ich war, zahlte ich kommentarlos.

Ich freute mich, dass man nicht 50 Cent für die Plastiktüte und 23,20 Euro für das Herüberreichen berechnete.

Zehn Cent fürs Schneiden.

[…]

*kopfschütteln*

Dienstag, April 25, 2006

Plugin für Firefox: "StumbleUpon"

Es gibt eine Reihe geiler Plugins für Firefox, gar keine Frage.

Eins allerdings finde ich in diesen Tagen über alle Maße geil. Und zwar das "StumbleUpon"-Plugin.

Mit diesem putzigen Dingelchen nimmt man an einer Community teil, die sich -- nach Interessen geordnet -- geile Webseiten zuschustert. Nicht mehr und nicht weniger. Du interessierst dich für Verschwörungstheorien, Fotografie oder Politik? Hier ist das Plugin, das dir Webseiten in Massen zeigen wird, die dich interessieren.

Das Prinzip dahinter ist denkbar einfach. Jeder kann anzeigen, welche Webseiten er mag, kann sie kategorisieren, und schon bekommt jeder andere, der auch das Plugin benutzt und die gleiche Interessenskategorie angegeben hat, die Webseite zu sehen.

Mindestens 80 % der Webseiten, die ich vor die Nase bekomme, sind nur super. Der Rest ist auch interessant, bedarf aber oft zu viel Zeit, um "mal eben drüberzusurfen".

Donnerstag, April 20, 2006

Brechdurchfall und McDonald's

Leider kann ich nicht mit einem Beweis dienen, dass ich von McDonald's-Essen Brechdurchfall bekommen hätte, wie die Überschrift suggerieren könnte. Aber beides hatte ich unabhängig voneinander.

Bis Montag war wieder Breakpoint; ich hatte dort die diesjährigen scene.org-Awards moderiert. Selbstredend bekam ich dort wenig Schlaf; das ist ja jedes Jahr das Gleiche.
Nach dem darauf folgenden Arbeitstag fiel ich dann erwartungsgemäß ins Bett und schlief erst einmal zweieinhalb Stunden. Das hatte ich mir verdient, dachte ich. Mein Darm machte bereits erste Anzeichen, mehr schlecht als recht zu verdicken.

Da mir am Dienstagabend zudem kalt war, nahm ich ein heißes Bad. Und mittendrin ging's los. Ich merkte, dass es untenrum eng wurde mit Platz, und stieg aus der Wanne auf die Schüssel. Doch bevor ich starten konnte, durchfuhr mich ein Brechreizruck mit einer sonst nur in humorvollen Sendungen dargestellten Heftigkeit. Ich konnte gerade noch die aufbegehrende Menge zurückhalten und den Körper drehen, um die Schüssel anderweitig zu nutzen. Um ein Haar hätte ich das Badewasser nicht mehr verwenden können.

Und so zog sich die Nacht dann hin. Jede halbe Stunde aufstehen und kotzen oder kacken, was halt gerade anstand. Ich behielt nichts im Körper, sodass ich am Morgen einen unsäglichen Durst hatte, der von respektablen Gliederschmerzen begleitet wurde.
Ich ging zum Arzt und wurde dankenswerterweise für einen Tag krank geschrieben.

So, und jetzt zu McDonald's.

Ich hatte den ganzen Tag keinen Hunger und ganz sicher keinen Appetit. Uwe legte mir alledings nahe, etwas zu essen und das mit einem Spaziergang zu verbinden, sodass ich das tat. Und vermutlich wegen meines völlig zerfickten Geschmackssinns dachte ich, McDonald's sei eine Superidee. Ich also hin und mir so ein Ciabattadingens geholt. Und nen Sechser Chicken McNuggets.
Den Burger würgte ich mehr oder weniger lieblos hinunter. Die Nuggets nahm ich mit.

Die Nuggets habe ich jetzt gerade gegessen. Kalt, Panade matschig und nicht einmal den Eindruck von Geschmack erweckend. Im großen Stil widerlich.

Ich glaube, ich fang wieder mit Brechdurchfall an.

Freitag, April 07, 2006

Ein Gefühl für Alzheimer

Manchmal sitze ich so da und denke mir, wie es wohl wäre, wenn ich an Alzheimer erkrankt wäre und mein Gehirn nicht mehr so mitspielen würde, wie ich mir das so vorstelle. Wie wäre es wohl, wenn man kurz auf die Toilette ginge und beim Zurückkommen die seit drei Stunden mit mir zusammen zu Abend essenden Freunde mit einem herzlichen Hallo und zugehöriger Umarmung zu begrüßen?

Kurz vorweg: Ich tue das hin und wieder völlig unabhängig von Geisteskrankheiten; denn mir gefällt der überraschte Blick auf den Gesichtern meiner Freunde. Abgesehen davon bin ich -- wie man in einschlägigen Kreisen sagen könnte -- chronisch untervögelt bzw. untervögelnd (allein wenn ich die dafür oft verwendete Abkürzung "C.U.V." dafür höre, schießt mir das Blut in rauen Mengen aus der Nase) und fummel einfach gern an anderen herum, so weit das in Gesellschaft eben geht.

Aber worauf ich eigentlich hinaus will, ist die Tatsache, dass mir dieses Vergessen, das wesentliches Merkmal von Alzheimerkrankheit ist, nicht ganz fremd ist. Es gibt Situationen, in denen es mir genau so geht, und die möchte ich kurz beschreiben.

Ich vergesse, was immer ich vorhatte, fast immer, wenn ich auf der Toilette war. Es ist kein Spaß, klingt aber selbstverständlich wie einer.

Regelmäßig sitze ich auf der Toilette und denke an etwas, und egal, wie fest ich es mir zu tun vornehme; sobald ich aus der Toilette komme, ist es vergessen. Bestes Beispiel ist: "Oh, das Klopapier ist bald leer. Da hole ich beim Rausgehen eben eine neue Rolle und lege sie parat, damit der nächste auch welches hat, wenn er sich hinsetzt." Ich garantiere: Wenn ich nicht außerordentliche Energien aufwende, um das auch tatsächlich zu machen, werde ich aus der Toilette kommen, und der Gedanke wird -- obwohl erst vor zehn Sekunden gehabt -- verflogen sein wie ein Erbsensuppenfurz auf dieser wild um sich drehenden Achterbahn auf der Düsseldorfer Kirmes. Schalter aus, Gedanke weg, unglaublich.

Und besonders bizarr ist, dass ich es nicht ändern kann. Egal, welches Mittel ich anwende, um dieses Phänomen zu drehen und wenden (ich weiß ja, dass es passieren wird; das macht es so surreal), es passiert immer wieder.

Manchmal passiert es nicht. Wenn ich wirklich viel Energie in den Gedanken gesteckt habe. Dann erinnere ich mich. Bei diesem kurzen Weg zum Klopapier dürfte mich niemand ansprechen, und ich dürfte vermutlich auch sonst keine Reize von außen bekommen; sonst wäre der Gedanke augenblicklich wieder weg, und ich würde machen, was halt gerade auf mich eingewirkt hat.

So wird es Alzheimerpatienten gehen, denke ich. Manche werden wohl zunächst merken, dass sie eher geduldete Gäste im eigenen Gehirn sind, und diese Ohnmacht muss ziemlich übel sein. Sich nur unter großem Energieaufwand -- und ältere Menschen haben ja generell weniger Energie zur Verfügung -- an die einfachsten Dinge erinnern zu können, ist nicht lustig.

Jedenfalls nicht für einen selbst.

Für andere wiederum ist das glaube ich sehr komisch. Ich fänd's ja auch lustig, wenn ich das bei anderen sehen würde. Und manchmal muss ich auch über mich selbst grinsen, wenn ich nach einer Weile wieder auf der Toilette bin und wieder die fast leere Rolle sehe.

Donnerstag, April 06, 2006

"Was für Musik hörsten du?"

Ich bin zwar schon seit einer ganzen Weile dort, aber vermutlich hat's immer noch eine Menge von Leuten nicht mitbekommen: Es gibt ein Portal, auf dem man sehr einfach zeigen kann, was für Musik man gern hört. Man muss dafür auch keine Statistiken bearbeiten, sich groß was zurecht überlegen, was man wohl in letzter Zeit viel gehört hat, oder irgendwas anderes Umständliches tun.

Man installiert sich einfach ein Plugin in sein Musikabspielprogramm -- bei mir Winamp --, und fertig ist die Kiste.

Der Spaß findet sich dann auf last.fm wieder, und man kann dann seine zuletzt gehörten Tracks (wie hier gezeigt) ansehen und bekommt zudem eine ganze Rutsche Statistik zu seiner Lieblingsmusik, geordnet nach wöchentlichen Charts, Insgesamt-Charts usw..

Hier seht ihr z.B. die Tracks, die ich zuletzt gehört habe:



Man kann sich über last.fm auch seine musikalischen Nachbarn anzeigen lassen, was ich sehr interessant finde. Präziser kann man sich gar nicht sagen lassen, was für Musik einem höchstwahrscheinlich noch gefallen würde.

Meine ganze Seite findet ihr hier.

Mittwoch, April 05, 2006

Dicke Eier gibt es wirklich!

Ich hab's gefunden, ich hab's endlich gefunden!

So, da habt ihr's! Es gibt dicke Eier wirklich! Sie heißen medizinisch "Kavaliers-" oder "Bräutigamsschmerzen", und hier ist der Beweis.

Dienstag, April 04, 2006

Fitness Company: € 167,80 für die zwei Monate

Stolzer Preis. Da zahle ich jetzt nach der Kündigung für die beiden Monate satte € 167,80. Das macht € 83,90 pro Monat. So viel zahlt man sonst nicht einmal bei Holmes Place, und der Service ist bei der Fitness Company gelinde gesagt beschissen. Diese Mischung ist so frech, dass ich mich satt über mich selbst ärgere, dass ich so dämlich war, dort zu unterschreiben.

Ach, und natürlich buchen die munter einfach weiter ab und lassen sich nicht davon beirren, dass ich denen die Bankeinzugsvollmacht entzogen habe.

Was für ein Drecksladen … Hammer …

Montag, April 03, 2006

Linksammlung

Etwas eher Profanes dieses Mal, nämlich eine Sammlung von Links, die mir in der letzten Zeit zugespielt wurden oder über den Weg gelaufen sind. Das könnte euch interessieren.

Penis Unicorns
Google Epic 2015
"We are sinking!"
Gernots Selbstvertrauen
Durchschnittstyp
AlphaGrip
Smartboards
Chuck Norris Facts
World Community Grid

In diesem Sinne eine schöne Woche!

Freitag, März 31, 2006

City Fitness statt Fitness Company

So, damit wäre das Zeug erledigt. Gestern Abend habe ich im Beisein von Markus (danke!) mein "Sonderkündigungsrecht" gegenüber der Fitness Company (oder "Fickness Tompany", wie ich sie gern nenne) erklärt. Damit wird mein Vertrag "zum ersten Mai" auslaufen. Sicherlich meint man damit "zum Ende April", aber mir ist klar, was damit gemeint ist.
Markus wäre dabei als Zeuge gar nicht so notwendig gewesen, denn die haben mir freiwillig eine Kopie des Kündigungsschreibens mit Eingangsstempel gegeben. Aber besser war's trotzdem.

Selbstverständlich habe ich denen gegenüber auch direkt die Bankeinzugsermächtigung widerrufen. "Das Geld kann nur abgebucht werden.", sagte man mir, woraufhin ich natürlich völlig richtigerweise darauf hinwies, dass das durchaus auch anders ginge. Mal sehen, wie die Jungs damit umgehen. Ich sehe schon Ärger auf mich zukommen, aber (was die Tompany nicht weiß) damit sehe ich auch schon Ärger auf die zukommen.

Manchmal ist es ganz schön zu wissen, was für Rechte man hat.

Jedenfalls
sind wir danach zu dem Studio gegangen, in dem Markus trainiert: City Fitness in der Erkrather Straße in Düsseldorf. Schöner Laden, natürlich nicht ganz so günstig gelegen wie die Tompany (für mich jedenfalls nicht), aber sehr sauber, sehr angenehme Leute am Empfang und auch sonst im Studio, Yoga-Kurs am Donnerstag um 20:00 Uhr, Umkleiden genauso schön und sauber wie in der Tompany, auch Sauna usw. usw..
Weitere Filialen u.a. in Essen, auch super. Training dort ist gar kein Problem, einfach so, kein Aufpreis oder sonstiger Scheiß. Unfassbar. Monatspreis: € 24,95. Keine sonstigen Gebühren. Mir wurde schwindelig.
Ach ja, und! Als ich reinkam, kam mir direkt ein sehr ansehnlicher Kerl entgegen, der wohl auch zur Firma gehören, aber ziemlich zickig sein soll. Sagte Markus.
Nun gut, ich muss ihn ja nicht heiraten.

Glaube ich.

Ich habe mir die Vertragsmaterialien angesehen: Sehr sehr fair. AGB überschaubar, Bedingungen und Preise und Service okay. Da habe ich direkt einen Vertrag klar gemacht. Vertragsbeginn 01.05. gar kein Problem, wird sogar vom Formular schon vorgesehen. Das war mir etwas suspekt; man war dort viel zu natürlich nett und entgegen kommend. :)

So werde ich also ab Mai dort trainieren. Ein toller Spaß!

Jetzt geht's mir besser. Jetzt, wo ich diesen Drecksverein von Fitness Company los bin.

Dienstag, März 28, 2006

Fitness Company - Preise und Vorgehensweise

Die Fitness Company macht so ein Geheimnis um ihre Preise, Tarife und das ganze Drumherum; da erzähle ich euch einfach, wie die preislich liegen und wie man vorgehen sollte, wenn man schon zu denen will.

So sehen deren Preise üblicherweise aus:

12 Monate-Vertrag: monatlich € 54,90 für Training in dem einen Studio, in dem man abschließt (die FitCom nennt das "local"). Wenn man bundesweit (was auch gleichzeitig weltweit heißt) trainieren möchte, kostet das € 5,00 extra.

6 Monate-Vertrag kostet glaube ich jeweils € 10,00 mehr.

Aufnahmegebühren (ich glaube, sie nennen sie "Clubgebühren") betragen normalerweise einmalig € 149,00 plus einmaliger Servicepauschale von € 49,00 (erstmalig fällig Mitte des 3. Mitgliedsmonats, danach jährlich) plus einmaliger Verwaltungsgebühr von € 39,00 (fällig bei Vertragsabschluss). Dass diese ganzen erfundenen Gebühren die monatliche Rate in die Höhe treiben sollen (und sonst gar nichts), ist jedem klar. Ich spare mir deshalb weitere Ausführungen.

Das heißt: Will man "ganz normal" deutschlandweit 12 Monate lang trainieren können, zahlt man normalerweise € 955,80. Stattlicher Preis, finde ich. Für die 6 Monate-Version fallen immerhin
€ 655,40 an. Sauteuer, finde ich.

Ich bin zu der Filiale in Düsseldorf-Derendorf in der Rather Straße gegangen, um nur zu gucken, wollte keinen Vertrag abschließen. Aber ich hatte eine Rechnung ohne den Wirt gemacht. Ein furchtbar geübter Verkäufertyp, den ich jetzt regelmäßig beim Training sehe, beschwatzt Interessenten. Ich möchte am liebsten hingehen und denen sagen, worauf sie achten müssen. Naja, jetzt mach ich's hier.

Wichtig ist bei den Verhandlungen Folgendes:

- Feilschen, als gäbe es kein Morgen! Mir wurde, als ich sagte, ich wollte noch andere Studios in Preis und Leistung vergleichen, folgender Deal angeboten:
12 Monate trainieren für monatlich € 39,90 (!), "Clubgebühr" € 30,00, Service- und Verwaltungspauschale wie gehabt (€ 49,00 und € 39,00). Das gleiche für 6 Monate für monatlich € 49,90 statt € 39,90. In der Summe also:

- für 12 Monate: € 568,00 (statt normalerweise € 955,80)
- für 6 Monate: € 417,00 (statt normalerweise € 655,40)

Ich hab dann den 6 Monate-Vertrag genommen.

In meinem Vertrag steht "Lifestyle World", aber meine Clubkarte (der Mitgliedsausweis) sagt "local", sodass ich schon jetzt wette, ich werde damit nirgendwo anders reinkommen.

Zudem sagte ich, es sei schon eine Woche im März vergangen, und da FitCom nur rückwirkend zum Monatsanfang Verträge abschließt, würde ich dann im April wiederkommen. Da sicherte man mir (nach ominöser Rücksprache mit sonst noch wem) zu, € 10,00 auf meine Karte zu buchen, von denen man sich dann so Getränke und Gedöns kaufen kann.

Sollte es mich überraschen, dass gestern, als ich mir mal ein Getränk aus dem Automaten ziehen wollte, kein Geld auf der Karte war? Nun ja, es ist Beschiss, schlichter plumper Beschiss.

Da kann ich Ärger machen oder nicht, aber die FitCom bescheißt einfach ihre Kunden. Vermutlich braucht es sie so dringend.

Bitte tut euch, die ihr da unbedingt hin wollt, einen Gefallen und feilscht, was das Zeug hält! Ihr zahlt sonst ein Scheißgeld, das ihr nicht zahlen müsstet.

Ach so, und weil die FitCom nie ihre Allgemeinen Geschäftsbedingungen rausgibt, gebe ich sie hier preis (Arsch lecken):

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Allgemeine Geschäftsbedingungen zur Fitness- und Saunanutzung

Abschlussdatum und Vertragsbeginn
Das Mitglied ist zur Nutzung der Leistungen der Fitness Company im vereinbarten Umfang ab Abschlussdatum berechtigt. Laufzeit und Kündigungsfristen richten sich nach dem Vertragsbeginn.

Monatliche Zahlung/Änderung der Mehrwertsteuer
Die monatliche Zahlung ist jeweils am letzten Werktag des Vormonats eines jeden Mitgliedsmonats fällig. Sie ist per Bankeinzugsermächtigung zu entrichten. Bei Wahl einer anderen Zahlungsart durch das Mitglied ist die Fitness Company aufgrund der damit verbundenen höheren Verwaltungskosten berechtigt, eine monatliche Aufwandspauschale in Höhe von 5,- zu berechnen. Bei vom Mitglied zu vertretenden Rücklastschriften ist Fitness Company ab der zweiten Rücklastschrift in Folge berechtigt, das Bankeinzugsverfahren zu kündigen und die Mitgliedschaft auf Barzahlung umzustellen sowie die monatliche Aufwandspauschale von €5,- zu berechnen. Auf Antrag des Mitglieds wir die Fitness Company einer erneuten Teilnahme am Bankeinzugsverfahren zustimmen, wenn dem keine berechtigten Gründe der Fitness Company entgegenstehen. Mit der erneuten Teilnahme am Einzugsverfahren entfällt die Aufwandspauschale. Veränderungen der gesetzlichen MwSt. (derzeit 16%) berechtigen die Fitness Company ab deren Geltung zu einer entsprechenden Anpassung der Beiträge.

Einmalige Zahlungen und Servicepauschale
Die Club- und Verwaltungsgebühr sind mit Vertragsabschluss fällig. Es wird eine Servicepauschale erhoben, die erstmalig Mitte des dritten Mitgliedsmonats und dann jeweils nach einem Jahr fällig ist. Im Falle einer erteilten Bankeinzugsermächtigung werden Clubgebühr und Servicepauschale im Wege des Bankeinzugsverfahrens eingezogen. Die Verwaltungsgebühr ist bei Vertragsabschluss im Club zu leisten. Bei Kündigung des Vertrages erfolgt keine ganze oder teilweise Rückzahlung der Einmalzahlungen oder der Servicepauschale.

Ermäßigungen
Ermäßigungen für Studenten, Schüler, Azubis, Wehr- und Zivildienstleistende (jeweils bis zum 27. Geburtstag), Rentner/Pensionäre (ab dem 60. Geburtstag) sowie FirmenFitness-Mitglieder werden gegen Vorlage eines gültigen Nachweises über die Berechtigung zur Inanspruchnahme (z.B. Immatrikulationsbescheinigung) gewährt, außer bei den Mitgliedschaften mit eingeschränkten Trainingszeiten wie bespw. Light, Morning, Lunch und Young & Fit. Der Berechtigungsnachweis muss bei Vertragsabschluss vorgelegt werden. Bei nachgereichten und bis zum 15. eines Monats eingegangenen Nachweisen gilt die Ermäßigung ab dem nächsten vollen Kalendermonat, bei späterem Eingang ab dem übernäcshten Kalendermonat. Die Ermäßigung gilt niemals rückwirkend. Bei befristeten Nachweisen ist eine aktuelle Folgebescheinigung unaufgefordert bis zum Ende der Gültigkeit des Nachweises einzureichen, ansonsten entfällt die Ermäßigung im Folgemonat automatisch und wird nicht zurückerstattet. Gruppen- oder FrimenFitness-Mitglieder müssen alle 12 Monate nach Vertragsbeginn einen aktuellen Nachweis einreichen, aus dem sich die fortdauernde Zugehörigkeit zu der Firma oder der Gruppe ergibt. Bei Ausscheiden aus der Firma oder der Gruppe oder wenn der jährliche Nachweis nicht fristgemäß zur Verfügung gestellt wird, entfällt die Ermäßigung automatisch. Ein Nachreichen des Nachweises begründet eine erneute Beitragsermäßigung automatisch für die Zukunft, niemals rückwirkend. Änderungen (insbesondere Reduzierungen oder Streichungen) einer zwischen Mitglied und Firma bzw. Gruppe vereinbarten anteiligen oder vollständigen Kostenübernahme, beschränken sich ausschließlich auf das Innenverhältnis Mitarbeiter/Firma und Gruppenmitglied/Gruppe und stellen gegenüber der Fitness Company keinen Kündigungsgrund dar.

Nutzungsverträge
Das Mitglied schließt seine Mitgliedschaft für eine bundesweite Nutzung einer bestimmten Clubkategorie ab. Welche Clubs zu welcher Kategorie gehören, ist unter www.fitcom.de aufgelistet und kann im Club erfragt werden. Die Nutzungsverträge berechtigen zur Nutzung der Angebote während der Öffnungszeiten an Werktagen, Feiertagen und an Wochenenden. Einige Mitgliedschaftsarten haben die nachfolgenden Nutzungsberechtigungen:
· Light Karte - Nutzungsberechtigung Mo. - Fr. bis 17.00 Uhr + Wochenende
· Young & Fit Karte - Nutzungsberechtigung Mo. - Fr. bis 17.00 Uhr + Wochenende
· Morning Karte - Nutzungsberechtigung Mo. - Fr. von Cluböffnung bis 13.00 Uhr + Wochenende
· Lunch Karte - Nutzungsberechtigung Mo. - Fr. von 12.00 Uhr bis 15.00 Uhr + Wochenende

Laufzeitverträge
Die Nutzungsverträge werden für eine bestimmte Laufzeit (Anzahl Mitgliedsmonate ab Vertragsbeginn = Grundlaufzeit) geschlossen und verpflichten das Mitglied zur Zahlung von mindestens der Anzahl voller monatlicher Beiträge, die der Anzahl der Monate der Grundlaufzeit entspricht (also 3, 6, 12, 18 oder 24 Monate). Es gilt folgende Kündigungsregelung: Wird das Vertragsverhältnis nicht mit einer Frist von einem Monat zum Ende der vereinbarten Grundlaufzeit gekündigt, so verländert es sich stillschweigend auf unbestimmte Zeit, bis es unter Einbeziehung einer Frist von sechs Wochen zum Mitgliedsmonatsende gekündigt wird. Die Kündigung muss schriftlich erfolgen.

Smart Fitness-Verträge
Die Nutzungsverträge sind auf unbestimmte Frist geschlossen. Sie sind mit einer Frist von einem Monat zum Ende eines Mitgliedsmonats schriftlich kündbar.

Ruhezeit
Die Fitness Company gewährt nach zeitnaher Vorlage eines ärztlichen Attestes mit Sportverbot, eines Schwangerschaftsnachweises oder einer schriftlichen Bestätigung des Arbeitgebers über einen beruflich bedingten Auslandsaufenthalt eine kostenfreie Ruhezeit von 1-3 vollen Monaten, sofern die genannten Nachweise diesen Zeitraum voll bestätigen. Die Anzahl der Ruhemonate wird an die Vertragslaufzeit angehängt. Während der Ruhezeit besteht keine Trainings- und keine Kündigungsmöglichkeit. Ruhezeiten sind nur bei ungekündigten Mitgliedschaften möglich. Ein Rücktritt von der Ruhezeit ist schriftlich jederzeit möglich.

4-wöchiges Sonderkündigungsrecht
Das Mitglied kann innerhalb von 4 Wochen (28 Tage) nach Abschlussdatum schriftlich ein Sonderkündigungsrecht in Anspruch nehmen. Die Trainingsmöglichkeit endet dann nach dem zweiten Mitgliedsmonat. An Gebühren fallen an: Die beiden ersten Mitgliedsmonate, die Clubgebühr und die Verwaltungsgebühr.

Geltung der Haus- und Benutzungsordnung
Ergänzend gelten die Vorschriften der im Studio ausgehängten Haus- und Benutzungsordnung.

Bei Fragen kontaktieren Sie bitte unseren Customer Service Mitarbeiter in Ihrem Club.

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Der Kommafehler wurde beim Abtippen übernommen.

Ich überlege, ob ich doch noch kündigen soll. Sonderkündigungsrecht habe ich ja noch.

Montag, März 27, 2006

Freunde-Fragebogen

Auf Fraukes Anstoß hin möchte ich euch alle, die ihr euch meine Freunde schimpft, mit einem kleinen Einblick in mein Gehirn beehren. Also aufgepasst und mitgelesen!

1. Wie spät ist es?
21:55.

2. Wie lautet Dein Name, so wie er auf der Geburtsurkunde erscheint?
Keine Ahnung, ich glaube Frank Alexander Stiegler. So steht's jedenfalls in meinem Perso.

3. Wie lautet/n dein/e Kosename?
"Pöt" ist der Name, von dem ich weiß. Jonathan nennt mich "Möse". Ich ihn aber auch. Isser nemmich auch.

4. Wann hast du Geburtstag?
Am 04.06., jedes Jahr, seit 1977.

5. Geburtsort?
Düsseldorf, Uni-Klinik, wo heute gestreikt wird.

6. Welche Farbe hat die Hose, die Du gerade trägst?
Weiß mit kleinen schwarzen Punkten. Das ist eine Schlafanzughose, die mir mal meine Mutter gekauft hat. Das Oberteil dazu ist übrigens schwarz mit kleinen weißen Punkten und hat auf der Brusttasche (warum auch immer ein Schlafanzug eine Brusttasche braucht) eine Katze gemalt, die über Klaviertasten läuft und neben der "SWING" in fünf verschiedenen Schriftarten steht.

7. Dein momentaner Lieblingssong?
Im Moment find ich "Mirrorball" von Everything But The Girl geil. Mal wieder.

8. Was hörst du gerade?
Meinen Rechnerlüfter. Und gleich wieder "Mirrorball".

10. Was ist das Letzte, das Du gegessen hast?
So ein Proteingetränk nachm Fitnessstudio. Soll dicke Arme geben, und ich bin eh eine Konsumsau. Hab ich übrigens erwähnt, dass die Fitness Company mich um 10 Euro beschissen hat, die man versprochen hatte, mir auf meine Karte zu packen? Ist so. Tja, aber so sind se bei der Fitness Company. Denen ist jedes Mittel recht. Auch schlichter plumper Beschiss.

11. Hast Du ein Lieblingstier?
Die gemeine Baumbumse finde ich regelmäßig sehr interessant. Ansonsten natürlich Bären und Katzen aller Art (bis auf den insbesondere in mittelöstlichen Kreisen hin und wieder anzutreffenden Vaginalbär). Manche Köter sind auch süß.

12. Wenn Du ein Buntstift wärst, welche Farbe wärst Du?
Vermutlich Neonorange.

13. Wo willst Du in Deinen Flitterwochen hin?
Mmmmmmnaja also. Also...wieso Flitterwochen?
Und das kommt darauf an. Wenn ich ihn schon eine Weile kenne -- wovon man bei Flitterwochen ausgehen könnte --, halt irgendwohin, wo wir beide Spaß haben. Wenn's allerdings so ne Blitzhochzeit mit Aufenthaltserlaubnis im Hintergrund sein sollte, bleiben wir besser zu Hause. Da käme man eh nur zwischen den Ficks ins Restaurant. Da kann man sich auch genauso gut zu Hause mit Fertigfressen eindecken und zwischendurch in die Küche gehen und den Ofen anwerfen. Oder zu Prickynoo bei mir um die Ecke gehen.

14. Wie ist das Wetter gerade?
Heiter bis wolkig, bisschen Regen hin und wieder, aber chön wahm. Mittlerweile aber schon dunkel.

15. Wer ist die letzte Person, mit der Du telefoniert hast?
Michael, der im Moment in London sitzt und sich langweilt.

16. Was bemerkst Du als Erstes am anderen Geschlecht?
Je nach Ausprägung die schlimme Frisur oder die großen Titten.
[...] Ich weiß es wirklich nicht; ich achte da nicht so drauf. Wenn die Frage allerdings darauf abzielt zu erfahren, was ich bei meiner Zielgruppe als Erstes bemerke, dann die Gesichtszüge und die Handrücken. Wenn es sich lohnt, sich das anzugucken.

17. Wie geht es Dir heute?
"8,5 von 10 Punkten" habe ich gerade noch in einer Email geschrieben. Rücken super, Superlaune, zufrieden bis unter die Hutkrempe, und meine Bude ist so geil aufgeräumt.

18. Was ist Dein Lieblingsgetränk?
Käffchen, Wasser ohne das Blubberzeugs drin und so Teegedönse.

19. Liebstes alkoholisches Getränk?
Fleischwurstcaipirinha. Die wird es auch auf meiner nächsten Geburtstagsfeier geben.

20. Bist Du gepierct?
Nein.

21. Hast Du ein Tattoo?
Nein.

22. Wie isst Du ein Hanuta?
Mit dem Mund, an einer Seite anfangen, auf der anderen aufhören (fällt oft in einem Bissen zusammen).

23. Lieblingssport zum Zuschauen?
Pool-Billiard, Snooker und Ficken.

24. Welche CD wirst Du Dir als nächstes kaufen?
Vermutlich die "Pale ravine" von Deaf Center, auf der Breakpoint hat Erik hoffentlich welche davon dabei.

25. Augenfarbe?
Irgendein Matsch aus Grün, Braun und Grau.

26. Trägst Du Kontaktlinsen?
Nein. Und das wird sich auch mit den mittlerweile modischen Fußballkontaktlinsen nicht ändern.

27. Geschwister und Alter?
Ich bin der einzige Bruder meiner Schwester, und sie ist mit ihren 25 Jahren gute drei Jahre jünger.

28. Letzter Film, den Du geschaut hast?
Weiß nicht mehr, ich glaube "Die weiße Massai" mit Helmut.

29. Lieblingstag im ganzen Jahr?
Der Tag, an dem China aufhört, Tibet zu unterdrücken. Sowas könnte es ruhig jedes Jahr geben. So asi, wie die chinesische Regierung mit Tibet umgeht, ist es eh jedes Jahr Zeit, sie daran zu erinnern. Pisse sowas.

30. Bist Du schüchtern, jemand zum Essen einzuladen?
Wenn wir "Essen" durch "Ficken" ersetzen, wird die Frage für mich erst interessant.

31. Hattest du schon mal einen Autounfall?
Ja, kleine Dötscher. Nichts Erwähnenswertes, aber natürlich alles selbst verschuldet.

32. Magst Du lieber lustige oder gruselige Filme?
"Lustig" ist ein sehr weites Feld, und oft geht Humor ja sehr übel daneben. Ich mag eigentlich am liebsten erkennende Filme. Sowas wie "Die fabelhafte Welt der Amélie" und sowas.

33. Dein Lieblingsfilm?
Weiß nicht. "To Wong Foo" oder so. Oder das Améliegedöns halt.

34. Dein liebster Ferienort?
San Francisco. Da würde ich auch gern wohnen. Aber ich hab nicht so den Lieblingsferienort.

35. Sommer oder Winter?
Frühling. Ist jetzt. Oder was soll die Frage? Winterurlaub mache ich nicht so gern. Ist mir zu kalt und total schädlich für die Umwelt, du.

36. Umarmungen oder Küsse?
Kommt drauf an, prinzipiell beides. Kann halt nicht jeder. Um nicht zu sagen: Ich hoffe bei manchen Leuten, dass sie sich beim Essen nicht so doof anstellen wie beim Küssen. Sonst verhungern die irgendwann.

37. Beziehung oder One Night Stand?
Ist das eine Prioritätenfrage? Wenn man Tinte aufm Füller hat, sollte man auch Briefe schreiben. Ansonsten bitte schon was Vernünftiges für mit länger und so.

38. Hast Du jemals einen Menschen so sehr geliebt, dass er/Sie Dich zum Weinen gebracht hat?
NEIN, ICH BIN SOLDAT UND WEINE NIE!
Wer hat bitte noch nicht geweint wegen sowas?

39. An welchem Ort möchtest Du gerne mal geküsst werden?
Untenrum. Sonst ist die Frage wohl eher, von wem ich mal geküsst werden möchte.

40. Dein liebstes Fast Food Restaurant?
Ich glaub Subway. Aber ich ess fast nie fast food. Nicht unbedingt, weil's so kacke schmeckt, sondern weil ich keine Zeit dafür habe.

41. Dein Lieblingsbuch?
"When things fall apart" von Pema Chödrön. Aber in dem Sektor gibt's eine Menge geiles Zeug. Der Sogyal Rinpoche erzählt in seinem tibetischen Buch vom Leben und Sterben auch jede Menge geil.

42. Deine Lieblings-Disco/-Kneipe/-Café/-Bar?
Gibt's ein paar. "Les Halles" in Düsseldorf ist toll. Die Blue Lounge-Party im Bürgerhaus Stollwerck neulich hat auch gerockt. Ich bin ja nicht so die Partymaus, obwohl ich in bauchfreien Mädchenoberteilen sicherlich spitze aussähe.

43. Wie oft bist Du durch die Führerscheinprüfung gefallen?
Nie. Allerdings einmal durch die Fahrradprüfung. Vermutlich weil ich die lahmarschige Tussi vor mir beim Linksabbiegen auf der Kreuzung überholt hab. Sowas mache ich immer noch, wenn keiner guckt. Ha!

44. Wo siehst Du Dich in zehn Jahren?
Solche Fragen sind immer doof, und wer mich kennt, weiß, dass ich sonstwo sein könnte. Ich geh das mal entspannt an.

45. Von wem hast du die Mail bekommen?
Frauke.

46. Bist Du jemals für ein Verbrechen bestraft worden?
Nein. Sie haben mich nicht erwischt. Ha!

47. Was machst Du, wenn Du gelangweilt bist?
Sowas gibt es bei mir eigentlich nicht, weil ich jeden Moment zu schätzen gelernt habe. Aber Meditation ist super bei sowas.

48. Welche Phasen sind typisch für Dich?
Aufwachen um 6:15, zur Arbeit fahren um 8:00, arbeiten von 8:30 bis ca. 18:30, nach Hause fahren, Emails schreiben und telefonieren, ins Bett gehen um 23:00 (siehe auch Frage 51).

49. Welcher Freund/Freundin wohnt am weitesten entfernt?
Wohl Tim und Gary aus Texas.

50. Was wäre das Schlimmste, was Dir passieren könnte?
Abgeschottet vom Rest der Welt zu sein. Dazu gehört für mich auch Blind- und Taubheit.

51. Wann ist Deine Zu-Bett-Geh-Zeit?
Idealerweise 22:30, aber tatsächlich wohl eher 23:30.

52. Was ist im Moment das Beste in Deinem Leben?
Dass ich zufrieden bin. Und dass das so ist, verdanke ich allen, wo meine Freunde sind.

53. Schokolade oder Vanille?
Wenn ich wählen muss, nehm ich Vanille. Schoko ist mir zu süß. Vanillegetränke aber auch.

54. Wie sehr liebst Du Deinen Job?
Ich bin unheimlich dankbar, dass ich ihn habe, und freue mich über alle Herausforderungen darin.

55. Möchtest Du, dass Deine Freunde Dir antworten?
Ich habe keine Freunde. Noch nie gehabt. Das Dreckspack auf meinen Partys miete ich regelmäßig an.
Aber wenn dieses Pack antworten möchte, sage ich nichts dagegen. :)

56. In welchem Geschäft würdest Du Deine Kreditkarte bis aufs Maximum ausreizen?
Och, ich hab eigentlich alles, was ich brauche. Mir fällt gerade nichts ein, für das ich mich in solchen Ärger bringen würde.

57. Wer wird am wahrscheinlichsten nicht antworten?
Es gibt hier ja nichts zu antworten, weil Weblog, ha!

58. Wer wird zuerst eine Antwort auf diese Mail schicken?
Keine Ahnung. Vermutlich werden den Kram hier nur ein paar Leute lesen und lustig finden, aber nicht antworten.

59. Und wer wird wohl zuletzt antworten?
Nein nein, ihr habt das nicht verstanden. Man kann hier nicht antworten.

60. Wie spät ist es jetzt?
22:04.

Montag, Februar 27, 2006

Endlich wieder da: Einsamkeit!

Ganz offiziell schmerzt es mich, Single zu sein. Kein Umschweifungen, kein Beschönigen und keine Verklausulierungen dieses Mal. Ja, es pisst mich an, Single zu sein. Singledasein liegt mir auf der Seele, schwer wie Felsblöcke, aus denen man die Pyramiden gebaut hat. Ich schiebe es vor mir her, weil ich keine Wahl habe, und leide fast jedes Mal, wenn ich mit meinen geliebten Freunden ausgehe, Paare allesamt, liebenswürdige Menschen, ohne die ich einginge wie meine Palme auf der Fensterbank, der die Heizungsluft offenbar schlecht bekommt.

Karneval ist vorbei, und so, wie schon in den vergangenen Jahren solche Veranstaltungen immer Flecken auf Kleidung hinterlassen, schmutzen sie mein Gemüt ein und brauchen viele Waschgänge, bis die Flecken nicht mehr durchscheinen.

Geplant war ursprünglich, zum Rosenmontagszug nach Köln zu fahren, um mit Tobi, Eva und der ganzen großartigen Freundesblase dem Zug zuzusehen und dabei zünftig die Glocke zu läuten. Mit Alkohol erträgt sich das Geschrei und ewige Umta-umtata besser. Aber ich zweifelte, weil ich wusste, dass es mich dann -- wiedermal -- zur Hohe Pforte ziehen würde, nach dem Zug, zum Zipp's oder in die Richtung. Und ich würde wieder hingehen und Bier saufen und mir das vermeintliche Freiwild ansehen und mir vorgaukeln, dort würde ich denjenigen finden, mit dem ich mein Leben teilen, mit dem ich langfristig etwas aufbauen könnte, das man in Dreigroschenromanen Lebenswerk nennt.

Sogar entsprechende Ausrüstung hatte ich vorbereitet. In Form von Visitenkarten mit meinem Namen, meiner Telefonnummer, Emailadresse, meinem Gayromeo-Nick und einem Bild darauf. Zwei Sorten sogar. Eine Sorte mit einem Foto von mir am Torontoer Strand in Badehose (das sollten die Kontakte der oberflächlicheren Sorte sein) und eine mit einem Ausschnitt aus einem Strauß gelber Rosen vor blauem Hintergrund (die "Herzenskandidaten").
Am Rosa Funken-Ball hatte ich die Karten, obwohl dafür gemacht, nicht dabei, weil ich schlicht falsch gepackt und mein Portemonnaie bei Tobi und Eva gelassen hatte.

Das Lebenswerk erschafft sich mit Szenemenschen sehr unwahrscheinlichwerise, und ich bin mittlerweile auch nicht mehr doof genug, das zu glauben. Natürlich weiß ich kognitiv, dass das Quatsch ist, und so sah ich davon ab, nach Köln zu fahren. Am Zug stehen und Bier saufen -- das sogar in großartiger Freundesrunde -- kann ich auch in Düsseldorf, und sogar Szeneleben habe ich hier, auch direkt am Zug, und an Karneval ist das Nähkörbchen vom Publikum her bunt durchmischt und gut erträglich. Ganz im Gegensatz zur rauchgeschwängerten Luft übrigens, auch wenn viele der dort anzutreffenden Herren sicherlich auch schwanger vom Rauch sind.
Wieso sollte ich nicht in Düsseldorf jemanden kennenlernen? Wäre doch auch viel besser. Wieso sollte man immer in die Ferne schweifen, richtig?

Ich blieb also in Düsseldorf und stand am Nähkörbchen, mit Jürgen und Mümin, Udo und einer Reihe anderer sehr netter Jungs. Alles in Ordnung. Wen kratzt es schon, dass alle Partner haben außer mir, richtig? Egal.
Auch nach dem Zug war's noch in Ordnung. Wir standen in einer bestimmt über einem Dutzend Leute großen Gruppe und schunkelten zu den immer gleichen Liedern. Auch noch alles in Ordnung. Mit etwas Alkohol kann sogar ich so etwas noch ertragen. Den einen im Arm, mit dem anderen schunkeln. Alles in Ordnung.

Dann stand irgendwann ein Typ, der mir schon am Donnerstag aufgefallen war, den ich aber nicht angesprochen hatte, weil er mit jemandem da war, der nach seinem Partner aussah, direkt neben Jürgen und sprach mit ihm. Von Jürgen kam ein Blick zu mir. Dann von dem Typen. So ging das ein paar Male hin und her, und ich lächelte vermutlich wie üblich etwas dämlich drein.
Das lief für meinen Geschmack viel zu lange so. Blicke von ihm und mir trafen sich, und es war total offensichtlich, dass keiner von uns wusste, wie er den ersten Schritt tun sollte. Für mich jedenfalls war das offensichtlich.
Mir dauerte dieses Verlegenheitsgedöns irgendwann zu lang, und so ging ich erst zu Jürgen, sagte irgendwas Belangloses und sagte dann Kollege Frischkandidat hallo. R. hieß er. Ob das ein englischer Name sei oder schon deutsch. Deutsch, ah ja, gut. Nett sah er aus. Ein bisschen Gequatsche leitete dann die Übergabe einer der Herzkandidatenkarten ein. Diese doofen Karten sollten also doch noch mal zu etwas gut sein.
Wir sprachen eine Weile miteinander. Ich würde mich freuen, mich mal mit dir in Ruhe zu unterhalten, nicht hier in dem Lärm. Ehrlich. Ja, will er auch. Sagt er. Irgendwas stimmt aber nicht, sagt mir mein Gefühl, kann aber nicht sagen, was das ist. Ich hätte ihn nicht zum Ficken angesprochen, sage ich. Pause. Ob er das gemacht hätte. Nicht unbedingt. M-hm, okay. Nicht unbedingt. Alles klar.


Kleiner Einschub: Das Ruft-er-an-Dilemma

Typische Situation. Ja ja, ich habe Lust, aber das relativiert sich, und man meldet sich vielleicht nicht. Der Alkohol tut sein Werk gut und gewissenhaft. In solchen Situationen habe ich nicht das leiseste Gespür dafür, ob er lügt. Selbst auf Nachfrage lügen einen manche an. Ich fänd's wirklich gut, du würdest nein sagen, wenn du keine Lust hast. Ja doch doch doch, hab ich, ich ruf dich an. Tut er dann (natürlich?) doch nicht. Das ist ja jedermanns gutes Recht. Muss man ja nicht.
So als bliebe es konsequenzenlos, wenn man nicht aufrichtig ist. Augenscheinlich ist das wohl auch so.


Aber zurück.

Ob ich am Donnerstag schon da gewesen sei. Ja, da drüben in der Ecke, ich hätte ihn auch gesehen, aber er hätte mit jemandem da gestanden, der nach seinem Partner aussah. Ach, das war dein Partner. M-hm.

?

Ich fragte noch mal nach. Ja, er hätte einen Partner. Singledasein hätte ja seine Vorteile. Aha.

Das sickerte eine Weile.

Und mit einem Schlag war mir der Spaß am Abend vergangen. Da stand ich da, um mich herum nur Paare oder Frischverliebte, alle Arm in Arm, alle augenscheinlich glücklich und zufrieden, und alles Friedefreudeeierkuchen. Und ich mittendrin.

Zum Kotzen ist es. Es ist primär schmerzhaft und zum Kotzen und erst dann alles andere.

Und ich kann es nicht mehr hören. "Du bist doch so ein lieber/süßer/netter/irgendwas Kerl. Wieso bist du denn Single?"

Ich weiß es nicht. Ich weiß es einfach nicht, und es schmerzt mich, Single zu sein. Die ganze Riege alter Schmerzen kam in dem Moment wieder hoch. Das alte Schmachten und Einsamsein vergangener Tage, das ich seit einer Weile für verloren und überwunden hielt, brach über mir zusammen, und ich sah Jürgen an. Sagte ihm, R. hätte einen Partner, und darauf hätte ich keinen Bock, wollte jetzt gehen. Er sah mich an: Ich könnte doch woanders stehen, ob ich denn wirklich nach Hause gehen wollte.
Aber ich wollte. Mit einem Schlag war es mir wieder alles zu viel, und ich hasste mich für diese Schmerzen, die ich geheilt wähnte. Wie dämlich ich mir vorkam, wie ein Schuljunge, dem Jürgen es so sehr gegönnt hätte, dass er endlich den lieben Freund kennen lernt, nach dem er sich offensichtlich so sehr sehnt. In diesen Momenten fühle ich mich noch schwächer und verletzlicher, einfach wegen genau dieses Mitgefühls, das Jürgen sicherlich nur gut meint.

Ich hätte bleiben können, aber ich hätte alle diese Menschen, die ich liebe, nicht mehr genießen können, hätte in dem verrauchten Mischmasch aus Mary Roos, De Höhner und der ganzen Schlagertraube, von der ich kaum einen Namen kenne, da gestanden und mich innerlich über alles beschwert, hätte mich schlecht und einsam gefühlt, und keine Berührung wäre mehr schön gewesen, sondern eine Erinnerung an meine Einsamkeit, die ich mir in diesen Momenten hervorragend einbilde.

Ich packte meine Sachen zusammen und ging nach Hause, das bekannte Einsamkeitsgefühl im Gepäck und mir selbst Vorwürfe machend, dass ich mich der Illusion hingegen hatte, ich könnte es meinem Ex gleichtun und an Karneval wieder einen Partner finden. Eigentlich Unsinn, diese Illusion, aber etwas Besseres fällt mir in aller Regel nicht ein. Und es macht schließlich wenig Sinn, dort zu suchen, wo man etwas verloren hat, wenn es dort zu dunkel zum Suchen ist. Wir suchen dann lieber im Lichtkegel der nahe gelegenen Laterne, auch wenn wir es dort gar nicht verloren haben.

In diesem Moment läuft hier "Don't look back" von Bliss, und es taucht die Situation in ein wundervoll hoffnungsvolles warmes Gefühl, wie Erkältungsbadezusatz von Tetesept in der Badewanne.

Und ich weiß einfach nicht mehr, warum ich Single bin. Irgendwann ist mir das Gefühl dafür verloren gegangen, und es ist mir unbegreiflich geworden. So wate ich wiedermal durch diese Schmerzen, die bald wieder Vergangenheit sein werden, und dann werde ich mir wieder bewusst, dass es nur Gedanken sind, die mich runterziehen, die ich mir selbst mache. Dann ist mein buddhistischer Hintergrund wieder da und schützt mich, obwohl ich genau diesen Schutz nicht zu brauchen hoffe.

Aber es schmerzt hin und wieder. So wie jetzt. Egal was ich erzähle.

Donnerstag, Februar 09, 2006

Starre und Zachheit

Es gibt durchaus das eine und andere, das ich nicht leiden kann. Das wird wohl jedem so gehen.

Aber wenn eins ganz sicher dazu gehört, dann ist es, seine Zeit im Büro gänzlich sinnloserweise und rein gar nichts tuend abzusitzen und dabei noch so wenig zu verdienen, dass ich, hätte ich nur eine Prise Schamgefühl, nicht einmal meinen besten Freunden den tatsächlichen Tageslohn nennen könnte.

Langeweile, laut Wikipedia auch Zachheit genannt, ist ganz sicher eine der schlimmsten Geißeln, die auf der ganzen Welt existieren. Nach Krieg und allem, was Primärbedürfnisse umfasst, vielleicht, aber nach diesen Dingen folgt sie unmittelbar auf der Liste der verheerendsten Dinge der Welt.

Ich könnte mit meiner Zeit so viel anfangen. Theoretisch. Ich könnte bei Starbucks sitzen und in Peter Hofmanns neuem Buch "Das Feuer fremder Häuser" lesen, das ich im Moment, auch hier im Büro, lese, um nicht an Langeweile einzugehen wie übergossene Primeln. Oder ich könnte in der Niederrheintherme sitzen und meinen erst kürzlich gesundeten Körper mit haptischen Freuden beschenken. Möglich wäre natürlich auch, mir schlicht zu Hause einen von der Palme zu wedeln, weil mir nichts Besseres einfällt, während der Wasserkocher die passenden Gegebenheiten für Salbei-Honig-Tee schafft.

Es gibt sicherlich zahllose Möglichkeiten, mit Langeweile umzugehen. Wäre ich zu Hause und nicht in diesem Zentrum von Nächstenliebe und gutem Benehmen, das ich bekanntermaßen verabscheue (gutes Benehmen, sicherlich nicht dieses Büro), würde ich sogar hier meditieren.

Ach, wem will ich etwas vorlügen. Könnte man sich tatsächlich zu Tode langweilen, würde ich auch das tun, nur um irgendetwas zu tun zu haben.

In diesen Momenten kommt mir wieder der Schulungsraum im Rathaus Versmold aus meiner Verwaltungsstation im Referendariat in den Kopf. Das war sehr ähnlich. Damals verdiente ich allerdings mehr. Ach ja, das Referendariat: eine Goldgrube!

Wie in den letzten Monaten so oft, frage ich mich, wann sich das Gerücht legen wird, Rechtsanwälte verdienten "so viel". Das mag ja vor zwanzig Jahren so gewesen sein. Heute ist es etwa so wahr wie die Behauptung, Masturbation mache blind.
Da fällt mir ein, dass ich schon sehr lange nicht mehr beim Augenarzt war.

Das einzige, das mir übrigens als Grund einfällt, warum man im Mittelalter Langeweile nicht als Foltermittel eingesetzt hat, ist die relativ lange Zeit, die vergehen muss, damit Menschen -- insbesondere die weniger hell strahlenden -- unter ihr tatsächlich körperliche Schmerzen empfinden. Ich schätze, wenn man im Mittelalter von der zackigen Folterergilde kam -- quasi so etwas wie Moskau-Inkasso von 1600 --, dürfte man unter dieser Foltermethode selbst derartig starke Langeweile empfunden haben, dass die Folter auf den Folterer überschwappte.

Deswegen hat man's damals gelassen.

Aber es ist eine vielleicht ungeahnt brutale Folter. Man lässt jemanden einfach da sitzen und nichts tun. Gar nichts. Hätte ich ein Problem damit, nur mit mir selbst allein im Raum zu sein, wäre mir sicherlich der Kopf schon geplatzt oder ich hätte Pizza für den ganzen Laden unter falschem Namen bestellt oder so etwas.
Zu deren und meinem Glück komme ich mit mir selbst mittlerweile recht gut zurecht. Aber dennoch spürt man sein Blut durch die Adern strömen, hört die Regentropfen vom blaugrauen Himmel auf das Dachfenster, unter dem ich sitze, rattern wie Stecknadeln auf Parkettboden und ist -- in meinem Fall -- damit auseinander gesetzt, dass nächste Woche meine neue Beschäftigung bei KordtRechtsanwälte losgehen wird, auf die ich mich sehr freue, die mir auch jede Menge Arbeit bringen wird, ich aber bizarrerweise jetzt hier sitze und von der Außenwirkung her auch genauso gut tot sein könnte.

Viertel nach fünf.

Ich gehe jetzt.

Was sollen sie machen? Mir kündigen?

World Community Grid: PlanetRomeo-Team unter den Top 10

Und es ist ihnen eben doch nicht alles egal. Nicht nur haben sich auf den Aufruf über PlanetRomeo.com viele User den "World Community Grid"-Client heruntergeladen und installiert, sondern es haben sich sogar mittlerweile über 1.000 von ihnen im dortigen "PlanetRomeo.com - Gays Against Aids"-Team registriert, und wir -- ich bin einer von ihnen -- sind jetzt in den Top 10 der erfolgreichsten Forschungsteams.

Für diejenigen Leser, denen das bislang alles nichts sagte:

Von PlanetRomeo erzählte ich bereits. Schwulenforum, viel Ficken etc.. An sich nichts Bedeutendes. World Community Grid wiederum dürfte bislang relativ wenigen etwas sagen. Dieser Name bezeichnet ein weltweites Forschungsnetzwerk für bislang zwei Projekte:

1. die Bekämpfung von AIDS. Genauer gesagt: die Suche nach einem Heilmittel

2. die Erforschung des so genannten "Human Proteome". Da ich in diesem Bereich kein Fachmann bin, referiere ich hier eine Erklärung meines geschätzten Freundes Till:

"Proteine bestehen ja aus Aminosäuren, die bestimmte Ladungen tragen. Wenn man dann so ein Protein hat, das aus einer Kette von Aminosäuren besteht, dann faltet sich das durch diese Ladungen in einer komplexen Weise. Und die räumliche Struktur, die sich dann ergibt, bestimmt z.B. bei Enzymen, womit sie reagieren können. Ist dann wichtig, wenn man Enzyme entwerfen will, die bestimmte Substanzen spalten oder umsetzen. Und diese Faltungen auszurechnen ist halt ziemlich aufwendig."

Zugegeben: Mir sagte das auch nicht viel, sodass ich weiter forschte. Es geht hierbei jedenfalls um die medizinischen Konsequenzen, die die Entschlüsselung des menschlichen Genoms mit sich bringen kann. Die Erklärung hierzu, die ich auf der World Community Grid-Homepage fand, lautete in etwa so: "Durch die Identifikation der Proteine, die das menschliche 'Proteome' (ich fand keine Übersetzung) bilden, können Wissenschaftler das Verständnis erlangen, das sie für eine neuartige und effektive Behandlung von Erkrankungen wie Krebs, HIV/AIDS, SARS und Malaria brauchen."

Wer sich jetzt denkt, er könnte nichts zu diesem löblichen Projekt beitragen, irrt. Früher in Biologie schlecht gewesen zu sein (oder -- wie ich -- gar in allen naturwissenschaftlichen Fächern), ist keine Entschuldigung; denn die Forschung übernimmt der auf dem lokalen Rechner installierte Client. Alles, was man als User zu Hause tut, ist, Prozessorleistung und Internetbandbreite zur Verfügung zu stellen. Aber davon haben heute ja eh fast alle zu viel.
Man erlaubt also dem Client, lokal auf dem Rechner aufwändige Berechnungen durchzuführen und die Ergebnisse in regelmäßigen Abständen zum World Community Grid-Zentralserver zu melden. Dieser katalogisiert die eingehenden Ergebnisse aller User, durchsucht sie nach bestimmten Kriterien, die Erfolg bei der Bekämpfung der angesprochenen Krankheiten versprechen, und das Verwaltungsteam veranlasst dann, dass die am meisten versprechenden Ergebnisse von einem echten menschlichen Forscherteam ausprobiert werden.

Im Grunde ist es also nichts anderes als ein weltweites Rechnernetzwerk, das Berechnungen für ein Forscherteam durchführt, für die das Team ansonsten unbezahlbare Computer bräuchte.
Quasi: "Ihr rechnet für uns; wir machen euer AIDS weg."

Wer bislang immer noch keine Idee bekommen haben sollte, wofür es gut ist, der möge sich die folgenden Grundregeln vergegenwärtigen:

1. World Community Grid ist gut. Runterladen und installieren.

2. In Teams arbeiten macht Spaß.

3. Das PlanetRomeo.com-Team ist in den Top 10 der ergebnisreichsten Teams. Das flutet den Raum mit Licht und gibt mir ein gutes Gefühl, dass es in diesem Forum eine Stange von Menschen gibt, die auch etwas anderes als Fisten und Anscheißen im Kopf hat.

So werden wir vielleicht bald erwachen und in den Nachrichten lesen, dass es ein Mittel gegen AIDS oder ein anderes übles Leiden gibt.

Und bitte lasst mich -- wenigstens für eine Weile -- in dem Glauben, die Homos aus meiner weltweiten Stammkneipe trügen ihren Teil zur Forschung aus Mitgefühl und Nächstenliebe bei und täten das aus dem Wunsch heraus, der Welt etwas Gutes zu tun. Mir wird dann schon früh genug bewusst werden, dass sie es höchstwahrscheinlich hauptsächlich tun, um HIV loszuwerden und nach etwa zwei Jahrzehnten der Safe Sex-Tyrannei einander endlich wieder hemmungslos und ohne schlechtes Gewissen Fäuste in die putzigen Fitnesscenterärsche schieben zu können.

Freitag, Januar 20, 2006

Führerschein beantragt

Nach einiger Erkundigung und etlichem Hin und Her beantragte ich nun doch -- wieso hätte mir auch der Finder bzw. Dieb meines Geldbeutels meine Papiere zukommen lassen sollen, wenn er sie doch Gewinn bringend an einen meiner zahlreichen Doppelgänger verhökern kann, die sicherlich allesamt wegen Alkohols am Steuer oder sonstiger Straßenverkehrsdelikte die Fahrerlaubnis entzogen bekommen haben -- meinen neuen Führerschein.

Allerdings nicht in Mettmann, sondern -- da wohne ich schließlich -- in Düsseldorf. Während in Mettmann -- Sie erinnern sich vielleicht -- diese Neuausstellung 75,90 € kostet, berechnet die Stadt Düsseldorf hierfür lediglich 45,20 €. Über die absolute Höhe möchte ich gar nicht streiten. Die schlichte Tatsache, dass der Kreis Mettmann für die gleiche Leistung 59% höhere Gebühren berechnet, lässt meinen Kopf puterrot anschwellen. Selbstverständlich vor Erstaunen, nicht vor Verärgerung.

Es lässt zudem deutlich durchscheinen, welch unbeschreibliche Willkür bei der Gestaltung kommunaler Kostenordnungen herrscht.

Ich möchte auf diesem Wege anregen, die hierfür verantwortlichen, mittlerweile vermutlich hefeteigartig aufgegangenen Gierlappen in ihren Amtsstuben bis auf ihre rosa Schlüpfer auszuziehen, ihnen zwei-, dreimal ihre Sacksuppe abzuringen und sie dann erst nach Strich und Faden auszupeitschen, damit sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine Freude mehr an den Hieben empfinden.

Im Übrigen ist mir unbegreiflich, wieso man überhaupt seinen Führerschein mitführen muss, wenn kontrollierende Polizisten ohnehin per Funk kontrollieren können, ob der Fahrer eine Fahrerlaubnis hat oder nicht. Als täte es da nicht auch genauso eine mit einem schlichten Kopierer hergestellte Schwarzweißkopie des Führerscheins oder nicht auch, schlicht seinen Ausweis zu zeigen. Oder -- das dürfte ja bald ohnehin kommen -- seinen Finger auf ein Lesegerät zu packen.

Jedenfalls ist Düsseldorf gut und Mettmann doof. Das wäre geklärt.

Donnerstag, Januar 19, 2006

„siehst gut aus nur die badehose past zu dier nicht die farbe ist greslich“

Verehrter Leser,

es ist an der Zeit, etwas zu konstatieren, das ohnehin schon seit Urzeiten überfällig war. Wie dem einen oder anderen meiner hoch angesehenen Leser-, Freudes- und Bekanntenschar ohnehin klar sein dürfte, geselle ich mich über das weltweite Umspannwerk digitaler Grafik- und Textseiten mehr mehr als weniger regelmäßig in dem, was eingefleischte Homos (diesen Ausdruck erlaube ich mir, von Philipp Tingler, den ich seit Genuss seines Buches „Hübsche Versuche“ verehre, zu entlehnen) das schwule Einwohnermeldeamt nennen, zwecks Kontaktaufnahme und -pflege.

Für denjenigen Leser, der mit derartigen Foren nicht vertraut ist, sei kurz dazugesagt, dass Kontakt prinzipiell auf vielfältige Weise gestaltet werden kann (auch im hier betroffenen Hinterladermilieu), in besagten Schauplätzen dritt-ein-halb-klassiger Heimdigitalkamerafotokunst allerdings meist im Sinne plakativ-plumper Sexualtreffanbahnungsgespräche verstanden wird.

Jedenfalls kommt mir das so vor.

Und selbstredend überlasse ich jedem Tierchen sein Plaisirchen, wie der Volksmund in ansonsten eher ermüdender, hier aber erstaunlich zutreffender Weise daherformuliert. Prinzipiell darf und soll jeder dieser putzigen kleinen Homos tun und lassen, was ihm beliebt, solange ich als Support-User dabei keine Fotos von Minderjährigen, Tieren oder Toten freischalten soll.

Anbei sei bemerkt, dass das Punktesystem des einschlägigen Forums „Gayromeo“, das sich -- zum Trotze der üblichen Bürofilterroutinen -- auch unter „Planetromeo“ erreichen lässt, mir wieder einmal gezeigt hat, dass man mit völlig behämmerten Anreizen User dazu bringen kann, an der Verwaltung der Seite mitzuwirken, auch wenn sie eigentlich davon überhaupt nichts haben. So ist es möglich, Punkte für das Einkategorieren von Bildern dieser zahllosen Profilseiten zu sammeln, was die wenigen Administratoren dieses Forums sicherlich gänzlich überfordern würde. Hat sich der Leser je gefragt, wie es sein kann, dass bei all diesen Fotos der Server „irgendwie weiß, dass das Porno ist“? Nun, hier ist die Antwort. -- Jedenfalls florierte mein Engagement beim Freischalten dieser Bilder auf eine Weise, die mir zeigte, dass meine gesamte berufliche Situation -- ein Thema für sich, das ein ander Mal erzählt behandelt werden soll -- mich gänzlich unbefriedigt ließ. So schaltete ich so lange Bilder frei, bis ich die 10.000 Punkte-Marke überschritt.

Seitdem habe ich das Interesse an der Mithilfe verloren.

Aber ich kam vom Thema ab.

In diesem Forum schickt nun jeder nach seiner Fasson scheinbar wahllos Nachrichten an andere User, und selbstredend kommt es recht oft zu Unstimmigkeiten. Damit meine ich nicht, dass es zu Streit käme. -- So weit will ich an dieser Stelle gar nicht gehen, obwohl es das sicherlich gibt. Insbesondere in Handtaschenkreisen der Homofraktion kommt es regelmäßig zu Streit, wenngleich "Gekreische" der passendere Ausdruck wäre.
Sondern ich meine schlicht, dass der Absender mit seiner in aller Regel orthografisch sämtlicher Bildung ins Gesicht spuckenden Nachricht und der Empfänger als einzige Übereinstimmung aufweisen, dass sie morgens nach dem Aufstehen ohne Hilfe ihre Kleidung wiederfinden.

Aber nun zu mir; denn was würde mich all dies kratzen, wäre nicht ich der Mittelpunkt meiner Geschichte? (Auch diesen Aspekt habe ich von Philipp gelernt.)

Ich bekomme -- selbstredend -- Nachrichten mit unzweideutigen, dafür überaus schemelhaften (erwähnte ich bereits, dass „00 Schneyder jagt Nihil Baxter“ von Helge Schneider meine Alltagskonversation um etliche erheiternde Stilblüten bereichert hat? Schande auf meine Asche!) Anbiederungsversuchen. Mal sind es mehr, mal weniger. Um Weihnachten herum waren es weniger; man spürte offenbar die Besinnlichkeit auch in der umtriebigen Homovorstadt des Internet, in der sonst eher die Ärsche als die Korken knallen.

So manche dieser Nachrichten enthält schlichte und mal mehr, mal weniger geschickt formulierte Aufforderungen oder Anfragen für Stelldicheins, die mich weder reizen noch stören. Die Nachrichten, nicht die Stelldicheins.

Aber dieses eine Mal -- vor etwa einer Viertelstunde -- ging dieser 18-Jährige aus Wuppertal, (wie sein Profil attestiert) wenig behaart, keinen Bart, braune Augen, wenige Piercings, „S“-Schwanz, der Ficken und Geficktwerden gleich mag, nicht auf Faustficks steht, aber immer safen Sex zu haben vorgibt, kein S&M und kein „Dirty“ mag, dessen „Fetische“ Sportswear, Underwear, Uniform, Anzug und Jeans zu sein scheinen, dessen Profil lautet:

„Ist noch alles noch in bearbeitung!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!“,

dieser junge Kerl also schrieb mir, was der verehrte Leser als Überschrift dieses Blog-Eintrages vorfand.

Ich klickte seine Nachricht weg, dafür sein Profil an und meldete ihn den Admins wegen seines sinnlosen Profiltextes. Es wäre schön, er würde von der Bildfläche verschwinden und sich noch einmal das augenscheinlich so verhasste Buch zu Gemüte führen, das mit „Deutsche Rechtschreibung“ überschrieben ist. Meinetwegen auch mit einem Stand vor der allenthalben so angeprangerten Rechtschreibreform, die ich übrigens heiraten möchte. Sie und ich könnten Kinder haben, aufs Land ziehen und dort Schafe vögeln. Die hierbei entstehenden Fotos ließe ich dann selbstverständlich nicht andere Support-User freischalten.

Aber ich möchte seine Gehirntätigkeit gar nicht auf Rechtschreibung beschränken. Möge er sie für alles verwenden, das ihm über den Weg läuft! Vögel! Mitmenschen! Kurvendiskussion! Kochen, Einkaufen und Ficken!

Oder halt, was ihm sonst so einfällt.

Wenn ihm etwas einfällt.

Mittwoch, Januar 04, 2006

Commerzbank und Fenomenon

Mitte Dezember verlor ich mein Portemonnaie in Bielefeld. Oder es wurde mir gestohlen. Jedenfalls ist es weg, ohne dass ich eine Idee habe warum oder wohin.

Und die Karte, ohne die sich der neuzeitliche Mensch ganz und gar unvollständig fühlt -- die EC-Karte --, diese Karte also wurde von der Commerzbank innerhalb von drei Tagen zugeschickt. Das ist großartig, finde ich. Gut, bis ich dann meine neue PIN hatte, dauerte es vier weitere Werktage, Heiligabend nicht mitgerechnet. Aber in dieser Zeit kann man ja immerhin schon mit einem Ausweispapier Geld bekommen. Selbst ohne Ausweispapier -- sagte man mir bei meiner Commerzbank-Filiale -- sei das möglich; man würde der jeweiligen Filiale dann ein Fax mit einer Vorlage meiner Unterschrift zukommen lassen, und die würde dann nach Vergleich Geld rausgeben.

Wesentlich unschöner ist das Thema Führerschein. Für die Neuausstellung möchte die Stadt Mettmann ungelogen 75,90 € haben. Vermutlich bekam man dort nicht mit, dass ich nur einen neuen Führerschein haben, nicht auch die Schalterbeamtin knallen möchte. Letzteres möchte ich übrigens unabhängig vom Preis der Neuausstellung des Führerscheins nicht.

Und obwohl die Diskussion schon Äonen alt ist, frage ich mich nach wie vor, wieso Beamte von Steuern nur bezahlt werden, um da zu sein, wieso aber das Inanspruchnehmen ihrer Dienste noch einmal Geld kostet. Das ist mir insbesondere bei Summen wie 75,90 € gänzlich unklar, wo doch sicherlich nichts anderes gemacht wird, als ein Formular auszufüllen und eine zentrale Stelle auf einen "Neue Karte erstellen"-Knopf drücken zu lassen.

Aber wer weiß; vielleicht springt ja doch bei der Abholung dieses essentiellen Ausweispapieres direkt auf der Theke der Dokumentenausgabe noch ein Akt körperlicher Danksagung heraus.

Es wäre allerdings lustig, ich würde mal einen Antrag im Bundestag stellen, man sollte ein Gesetz erlassen, Anwälte -- oder Ärzte oder sonstwer -- sollten Unsummen dafür erhalten, dass sie DA sind, und es würde allerdings extra kosten, wenn man sie auch noch in Anspruch nehmen wollte.

Da schüttele ich gern mal mit dem Kopf.

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Gestern bekam ich endlich die von mir bestellte CD mit dem Titel "In stereo" von der norwegischen Band "Fenomenon" in die Hände, die ich bei amazon.de bestellt hatte. Großartiges Ding, sehr funky und geil. Die haben es so richtig begriffen.