Donnerstag, Januar 03, 2008

Das große Städterennen 2008

2007 habe ich Amalia um Längen geschlagen, was unseren Städebesuchenwettbewerb angeht. Fertig gemacht hab ich sie, überrundet, gedemütigt, geradezu in Fetzen gerissen und in ihrem Saft liegen lassen. Der Fairness halber, die ich in dieser Sache allerdings schon lang abgelegt habe, muss man aber auch dazu sagen, dass es kein einfaches Jahr für sie war. Examensstress, dann die Phase der Arbeitslosigkeit, die die Reisemöglichkeiten stark einschränkt, und dann muss sie schließlich auch regelmäßig unser Klo putzen. Da reist es sich schwer in unbekannte Städte. Aber wie ich immer sage: Willst du die Welt sehen, drück deinen Mitmenschen die Ellenbogen ins Gesicht. Dann gucken sie besonders dämlich drein.

Meine Bilanz für 2007:
- Zürich (die Regel war damals noch: mindestens 100.000 Einwohner)
- Wien
- Houston
- Oklahoma City
- Amsterdam
- Bonn

Knapp daneben, aber auch vorbei:
- Montbéliard
- Winterthur
- Palm Springs
- Ergoldsbach (Bayern; okay, das ist wirklich weit vorbei)

Amalias Bilanz für 2007 lassen wir der Fairness halber weg.

2008 wird aber wohl kein so leichtes Spiel für mich sein. Sie ist jetzt in Lohn und Brot, bezieht bald ihre eigene Wohnung (kann dann zwei Klos putzen), und mir ist bewusst, dass sie selbstsüchtig und berechnend meine Kontakte nutzt, um weitere neue Städte zu sehen. Diese Waffe weiß ich auch einzusetzen, aber es wird am Ende ein Kopf-an-Kopf-Rennen werden.

Gestern Abend, an unserem ersten gemeinsamen Abend in diesem Jahr, fand die große Kriegsbesprechung statt. Die Regeln wurden neu festgelegt.

Für das Städterennen 2008 gilt:

- Als Stadt gilt nur ein Ort mit mindestens 500.000 Einwohnern.
- Die Hauptstädte von Zwergstaaten wie Marokko oder Costa Rica gelten auch als Stadt.
- Popelinseln wie Usedom (hat 76.500 Einwohner!) gelten auch als Stadt. Diese Regel habe ich nur unter einem abkanzelnden Stöhner akzeptiert.
- Kurzbesuche (z. B. für den Besuch eines Musicals) gelten nicht als Besuch.


Amalias Peilung für 2008:
- Amsterdam (sie nutzt hier meine Kontakte aus)
- Costa Rica (Überraschung; wofür sonst haben wir wohl die Ausnahmeregel)
- "Spanien" (wo auch immer diese Katha wohnt; die wohnt mit ihrem Mann wahrscheinlich nicht in einer Stadt nach unserer Definition, ha!)
- Usedom (was für eine Überraschung, wo sie auf der Regel bestanden hat)

Meine Peilung für 2008:
- London (ich lerne dafür einen ihrer Freunde kennen)
- Hamburg
- Madrid
- Barcelona
- Singapur
- Sydney
- Melborne
- Stockholm

Diese letzte Liste liest sich großartig, oder? Besonders die wirklich weit entfernten Städe klingen nach Haushochsieg. Damit ist das Rennen am Ende wohl doch nicht so knapp. Aber ich kenne Amalia, weiß, wozu sie fähig ist. Ich lehne mich nicht zurück, sondern werde die Liste noch erweitern, schon um sie zu entmutigen. Nirgendwo steht, dass Bluffen verboten ist.

Sie will übrigens nicht mit nach London, weil sie London schon kennt. Das wäre dann ein Punkt für mich und vergeudetes Geld und vertane Zeit für sie. Sie müsste dann meinem immer näher rückenden Sieg ins Auge blicken. Das verkraftet sie nicht. Soll sie halt woanders hingehen. Wer so abgeschlagen ist, darf ruhig eingeschnappt sein.

Und sie hat schon angedroht, aus dem Rennen auszusteigen, wenn ich die Reise nach Australien über Singapur dieses oder nächstes Jahr tatsächlich in Angriff nehme. Das ist natürlich nur ein tölpelhafter Versuch, meinen Sieg zu schmälern. Ich werde bei der Buchung der Flüge berücksichtigen, dass ich auf dem Rückweg eine andere Stadt mit zwei drei Tagen Aufenthalt nehme. Bangkok oder Dubai (1.171.000 Einwohner) oder so. Dann wird sie grün vor Wut.

Let the games begin.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
kai hawaii hat gesagt…

Guten Tag Herr Doktor
ich habe ein Problem
drueben auf dem Roentgenschirm
koennen Sie es sehn
Letzte Woche ists passiert
ich konnte bloss nicht frueher
tief in meinem After
steckt ein Schraubenzieher
Das Fliessband wurde schneller
da nahm ich's in die Hand
da tat ich es mir an und ploetzlich
kam Musik vom Band
Sagen wir ich sei
beim Duschen ausgerutscht
ausgesprochen ungluecklich
da ist er reingeflutscht
Vielen Dank Herr Doktor
Sie lindern grosses Leid
ich spraeche gern noch weiter doch ich
stehl nur ihre Zeit
Schreiben Sie mir bitte
ein entsprechendes Attest
weil mich sonst die Versicherung
im Regen stehen laesst
Text: Heinz Rudolf Kunze
Musik: Heinz Rudolf Kunze / Mick Franke

Pöt hat gesagt…

kai, du hast echt ne meise. :)

Anonym hat gesagt…

Thanks for an idea, you sparked at thought from a angle I hadn’t given thoguht to yet. Now lets see if I can do something with it.