Mittwoch, Februar 13, 2008

Karneval: Falls man keine Lust drauf hat

Karneval ist nun wieder vorbei, und ich bin ganz froh darum. Mir macht das Herumstehen am Zug ja sowieso seit Jahren keinen Spaß mehr. Außer billigen Bonbons, blutenden Kopfverletzungen durch geworfene Pralinenschachteln, die man wegen der Drängelei nicht einmal mit den Händen abwehren kann, und Grippe holt man sich da nämlich nichts.

Aber dieses Jahr gab es einen Zwischenfall, den ich euch nicht vorenthalten will.

Samstag war ich wieder bei Tobi und Eva auf der Party und danach sogar noch mit im Hellers. Ich kam auf der Party trotz meines Afroschlampenkostüms nicht so richtig in Fahrt, aber schön war's trotzdem, die ganzen Leute wieder zu sehen. Das Hellers hätte man sich total schenken können. Ich kann mittlerweile die verrauchten Kneipen und Drängelei einfach nicht mehr leiden, und im Hellers war die Quote attraktiver Männer dieses Mal unzumutbar niedrig. Mir tun in solchen Situation Hetenfrauen leid. Dazu kam, dass ich dieses Mal vom Kölsch nicht erst am nächsten Morgen, sondern schon am gleichen Abend furchtbare Kopfschmerzen bekam. Diese Pisse hat der Teufel erfunden.

Ich war am Samstagabend anschließend noch in der "Cock-Pit"-Party im Alten Wartesaal am Kölner Hauptbahnhof. Da ist der Name Programm, vermute ich. Ich war nur nicht lang genug dort, um das zu verfolgen. Die Party hätte ich mir im Grunde hervorragend sparen können, aber so etwas weiß man ja immer erst hinterher. Da ich vorher bis auf meine Jeans nur Frauenklamotten angehabt hatte, die Party aber karnevalsfrei war, lief ich also schon zu Beginn oben ohne dort herum. Das störte hoffentlich niemanden, aber die Party war auf oben ohne ausgelegt; da war ich meiner Zeit mal wieder voraus. Allerdings hätte ich mir den Besuch sparen können; denn die drei oder vier Männer, die ich dort attraktiv fand, sahen mich mit dem Arsch nicht an. Das war übertragen gemeint, heißt: Sie haben mir auch ihren Arsch nicht gezeigt.
Kurz nach 2 Uhr morgens ging ich -- getreu der "Nach 2 Uhr morgens passiert nur noch Scheiße"-Regel aus der amerikanischen Fernsehserie "How I met your mother" -- zurück zu Tobi und Eva, um mich hinzulegen. Ich erinnerte mich sogar noch daran, ausreichend Aspirin zu nehmen, um am nächsten Morgen keine hämmernden Kopfschmerzen zu haben.

Der Knaller an diesem Karneval, den ich mir insgesamt hervorragend hätte sparen können (Notiz an selbst!), kam aber erst am Rosenmontag. Da entschloss ich mich dazu, mit Nico noch am Nachmittag ein zwei Bier in der Ratinger Straße in Düsseldorf trinken zu gehen. Ich hatte auf Karneval noch immer nicht die geringste Lust und wäre fast zu Hause geblieben, aber ich wollte gern Nico sehen und gab mir einen Ruck.

Auf der Ratinger Straße standen wir also und unterhielten uns, entschlossen uns dann, an einer Frittenbude was zu essen. Während wir das so taten, kam Barbara vorbei, die ich aus meiner Parallelstufe vom Konrad-Heresbach-Gymnasium in Mettmann noch kannte. Wir haben im Grunde keinen Kontakt mehr, aber wenn man sich in der Vergangenheit sah, war's ganz nett. Sie war in Begleitung eines Typen, und wir wechselten ein paar Worte.

Irgendwann sagte ich, ich wolle nicht mehr mit in eine Kneipe gehen, sondern würde jetzt nach Hause schlappen. Sie war damit offensichtlich nicht einverstanden, sagte in ihrer Angetrunkenheit: "Ooooch komm, sei nicht so ne Stimmungsbremse", schwang ihr rechtes Bein zurück

und trat mir mit ihrem Knie in die Eier.

Ich hatte üble Schmerzen und brauchte einen Moment, um meine Fassungslosigkeit zu überwinden. Wut schoss in mir hoch, und fast hätte ich ihr mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Sie sah den Tritt offenbar als Überzeugungshilfe, und es kam noch ein Spruch hinterher, an den ich mich zum Glück nicht mehr erinnere. Ich sollte mich nicht so anstellen oder sowas.

Die Schmerzen hallten noch nach, als ich durch den Hofgarten nach Hause lief.

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