Montag, September 17, 2007

Lebenszeichen

Hallo, ein Lebenszeichen von mir! "Lebenszeichen" heißt in diesem Fall tatsächlich: "Ja, ich lebe noch bzw. wieder." Oder so ähnlich. Aber es heißt auch: Ja, es gibt mich (und damit dieses Blog) noch. Ich war nur in einem sehr geilen Urlaub in den USA und habe in dieser Zeit nicht geschrieben.

Zum Urlaub in aller Kürze: Ich habe Tim und Gary in Houston besucht, aber von Houston eigentlich nichts gesehen, weil ich zuerst ungefähr zehn Tage mit denen in der Weltgeschichte (New Orleans, Houston, Dallas, Oklahoma City) herumgefahren bin, dann für fünf Tage in Palm Springs war und dann die letzten eineinhalb Tage wieder in Houston mit den Jungs verbracht habe. Es war der geilste Urlaub meines Lebens, in etwa wie der damals geilste Urlaub meines Lebens vor vier Jahren, der damals nur von der ewigen Meckerei meines damaligen Partners getrübt wurde, nur halt ohne den Partner. Single zu sein hat also durchaus seine Vorteile. Das gilt für Leute mit meiner Zielgruppe vor allem dann, wenn sie nach Palm Springs gehen.

Letzte Woche Mittwoch bin ich jedenfalls schweren Herzens wieder zurückgeflogen und (natürlich) ziemlich müde und von den deutschen Hackfressen auf der Straße genervt zu Hause angekommen. Das Auspacken hat nicht lang gedauert, und zu waschen gab es wenig; denn das hatte ich alles bei Tim und Gary gemacht. Der Urlaub hat sich eigentlich auch nie wie Urlaub angefühlt, sondern wie ein anderer Lebensabschnitt.
Irgendwann habe ich nachmittags mal eine Stunde geschlafen, obwohl das ja "totaaal verboten" ist, weil man dann die Zeitverschiebung nicht mitzumachen droht. Weiß und wusste ich, war mir aber egal, weil ich arschmüde war.
Mahalia kam nachmittags kurz nach Hause, und wir haben direkt wieder die ganze Zeit gelacht, weil sie mir unterstellt hat, ich hätte in Palm Springs in einem Fickhotel gewohnt. Das stimmt aber nicht. Ich habe im Triangle Inn übernachtet, das nicht nur total super ist, geile Zimmer und mir außerdem einen Spitzenpreis gemacht hat, sondern dessen Inhaber Michael und Stephen darüber hinaus auch extrem nett sind. Und die Tatsache, dass ich in einem schwulen Gästehause mit FKK-Option übernachtet habe, was ja bei Amis gern mal die Riesensensation ist, macht's ja nicht direkt zu nem Fickhotel. Klar könnte man da auch Sex haben, vermutlich auch am Pool, sodass alle das sehen können.

Hm.

Also gut, meinetwegen habe ich in einem Fickhotel übernachtet. Aber ich habe es Mahalia gegenüber jedenfalls abgestritten.

Am Donnerstag bin ich wieder ins Büro getapert und erstaunlicherweise auch total super um 6:30 Uhr ausm Bett gekommen. Alles kein Thema, keinen Jetlag, gar nichts. Mir ging's sogar so gut, dass ich abends direkt wieder mit Kermit zum Sport und danach zu Mahalias Geburtstagsumtrunk gegangen bin. Jahaa, da staunt ihr.

Selbst am Freitag bin ich ohne Probleme aus dem Bett gekommen. Ich habe am späten Vormittag dann zwar Durchfall bekommen (die Sorte, bei der man die Knie an beiden Seitenwänden anhaut, weil's so knallt), mir aber gedacht, da war vielleicht der Capricciosa-Salat vom Abend davor nicht gut gewesen. Passiert schon mal; mein Magen ist Einiges gewöhnt.
Gegen Mittag habe ich dann Muskelkater bekommen. Auch das habe ich als normal abgetan. Ich hatte immerhin über drei Wochen keinen Kraftsport gemacht; da kommt das schon mal vor. Dachte ich.

Der Muskelkater war jedoch nur die Verkleidung von handfesten Gliederschmerzen, wie ich später am Nachmittag herausfand, und als sich dazu auch noch Fieber und Kopfschmerzen gesellten, war ich in bester Gesellschaft. Die letzten beiden Arbeitsstunden habe ich eher vor mich hingesiecht als gearbeitet. Fast deliriös bin ich nach Hause gefahren und habe mich um 18:30 Uhr ins Bett gelegt und dann etwa sechzehn Stunden dort verbracht ("geschlafen" wäre beschönigt; "gelitten" wäre treffender). Um Mitternacht hatte ich 40 Grad Fieber, habe mir Wadenwickel gemacht (endlich war der Sling aus Lkw-Plane doch mal zu was gut, um die Matratze vor Durchnässung zu schützen) und bin zurück ins Bett. Meine Kopfschmerzen hatten Weltrekordniveau; jeder der durch das Fieber zahlreich produzierten Herzschläge drückte das Blut kraftvoll auf meine ausgelassen feiernden Schmerzrezeptoren.

Am Samstagmorgen war das Fieber etwas gefallen, und die Kopfschmerzen hatten sich etwas gelegt, aber mulmig war mir noch den ganzen Tag. Den habe ich dann fast komplett zu Hause verbracht und gemacht, wozu ich in der Lage war: Urlaubsfotos bearbeiten und online stellen und sowas.

Auch die Nacht von Samstag auf Sonntag war nicht spaßig, auch wenn sie ohne Kopfschmerzen zuging. Ich schwitzte das ganze 1,60 Meter breite Bett zu Brei, musste zwischendurch die Decke wenden, mich umziehen und ein Handtuch um meine Nackenrolle wickeln, um einigermaßen normal weiterschlafen zu können.

Am Sonntagmorgen fühlte ich mich dann allerdings wieder fit und war tatsächlich in der Lage, noch ein paar Sachen zu erledigen. Dennoch blieb der Durchfall bis heute, und die erste Handlung heute Morgen im Büro war der Spurt aufs Klo, wo sich vermutlich der Asiasnack von gestern Abend kraftvoll entlud. Warum sich der Durchfall so hartnäckig hält, weiß ich nicht, aber ich bin wieder fit.

Der Kampf kann beginnen.

Außerdem habe ich selbst bei meinem eigenen Durchfall immer auch noch was zu lachen.

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