Montag, März 05, 2007

Von diesen Unternehmen eine Scheibe abschneiden!

Was Kundenbetreuung angeht, bin ich ziemlich pingelig. Wenn Unternehmen Mist bauen, sollen sie dafür gerade stehen und mir als Verbraucher den Arsch pudern, bis ich vor Vergnügen quieke. Besser aber noch: Sie machen, wozu sie verpflichtet sind, lächeln und sind freundlich zu mir und lassen die ganze Popobehandlung.

Vor stark einer Woche -- zwischen Sonntagabend und Montagmorgen -- habe ich drei Kaufaktionen gestartet, mit deren sehr unterschiedlichen Verläufen ich sehr zufrieden bin. Und weil ich so zufrieden und außerdem der Meinung bin, dass man nicht immer nur meckern, sondern vor allen Dingen deutlich loben soll, möchte ich davon berichten.

1.) amazon: Bestellung zweier DVDs und eines Buches

Typischer Fall: Sonntagabend zwei DVDs und ein (englisches) Buch bestellt. Gesamtpreis: ca. 55 €. Bezahlung per Bankeinzug. Alles am Mittwoch geliefert. Sehr schön.

2.) Dell: 24-Zoll-Flachbildschirm

Montagmorgen den Dell UltraSharp 2407wFP-Flachbildschirm bestellt, per Kreditkarte bezahlt. Dell meldete sich bis Mittwoch gar nicht; dann ging's aber hopplahopp. Mails bei jedem feuchten Furz der Mitarbeiter oder des Frachtführers UPS. Einfach super, von der Auftragsbearbeitung bis zur Lieferung. Bis auf ein kleines Manko: Der UPS-Mensch, den ich an der Tür des Büros zufällig abfing, sagte, er müsse gerade die Sachen von Dell ("Das ist immer noch was anderes.") auch wirklich an den adressierten Empfänger aushändigen, und obwohl ich ihm zweimal anbot, ihm meinen Personalausweis zu zeigen, winkte er ab: "Ach nein, hier im Büro ist das ja so familiär."

Das habe ich nicht verstanden. Aber der Bildschirm hat keinen Pixelfehler und ist auch sonst spitzengeil. Schön alles drin, von der (bei einem so riesigen Bildschirm natürlich völlig überflüssigen) Pivot-Funktion über USB-Slots bis zum Kartenleser für alle gängigen Formate. Einfach ein geiler Laden, dieser Bildschirm.

3.) O2: Vertragsverlängerung

Es war einmal der 25.02.2007, abends irgendwann. Auf Pauls Tipp hin, dass es eine ganz hervorragende Open-Source-Kontakt- und Adressbuchspeichersoftware für SonyEricsson-Handys gibt, habe ich mir auf ein Werbeschreiben meines Handy-Providers O2 das K800i herausgesucht. Schlankes Ding, schönes Design, passen so Speicherkarten mit Musik rein, sitzt. Passt in jedes Loch quasi.

Ich also die Hupe bestellt und von O2 eine Bestätigungsmail bekommen:

"[…]vielen Dank für Ihren Auftrag zur Online Vertragsverlängerung bei o2.
Wir freuen uns, dass Sie uns erneut Ihr Vertrauen schenken und Sie sich wieder für o2 entschieden haben. Es ist unser Ziel, Sie auch künftig mit unserem Service zufrieden zu stellen.

Ihr Auftrag zur Vertragsverlängerung ist am 25.02.2007 bei uns eingegangen.

Wir werden Ihren Auftrag umgehend bearbeiten. […]"

So weit, so gut, dachte ich mir, und wartete. Die ganze Woche. Keine Reaktion mehr, nichts. "Vielleicht schicken die das Handy einfach wortlos rüber. Wäre kein guter Ton, wäre aber auch okay", dachte ich. Auch das nicht. Gar nichts, kein Piep.

So habe ich heute beim Kundenservice angerufen. Eine Frau Weber nahm den Anruf entgegen. Ich schilderte ihr den Sachverhalt, und sie schaute nach. "Hm, Herr Stiegler, ich habe hier nichts im System", sagte sie. "Und was bedeutet das?", fragte ich. Es war im System bei O2 nichts angekommen. Wie auch immer das passiert war, meine Bestellung war irgendwie total abgesoffen. Superladen.

Aber jetzt kommt's.

Sie fragte: "Welches Handy hatten Sie sich denn rausgesucht?" - "Das SonyEricsson K800i." - "In Schwarz oder in Braun?" - "In Braun." - "Mit oder ohne Speicherkarte." - "Mit." - "Was sollte es denn kosten?" - "Alles zusammen sollte es 39,90 € kosten." - "Ja gut, Herr Stiegler, dann biete ich Ihnen das Gerät jetzt zum Preis von 19,90 € an. Ist das in Ordnung?" - "?!? Ämm ja natürlich. Das klingt gut." - "Ja gut, dann schicken wir Ihnen das Gerät morgen raus." - "Äh könnten Sie es wohl an meine Büroadresse schicken? Ich wollte auf der Online-Plattform meine Büroadresse eingeben, aber es gab keine Möglichkeit, das zu ändern." - "Ja natürlich, kein Problem." - "Äh ja und noch eine Kleinigkeit, Frau Weber, wenn ich Sie schon an der Leitung habe. Ich möchte gern mein altes Handy weiterhin benutzen, im Auto. Könnte ich dafür wohl eine zweite SIM-Karte bekommen?" - "Also eine Multicard?" - "Wenn das bei Ihnen so heißt, dann eine Multicard, ja." - "Ja also normalerweise kostet das (ich hab den Preis nicht mehr genau im Kopf) pro Karte 12,50 €, aber im Rahmen der Vertragsumstellung geben wir die Ihnen kostenlos." - "!!! Danke!"

Am Ende habe ich ihr noch gesagt, dass ich mich nicht erinnern konnte, schon einmal so gut am Telefon bedient worden zu sein. Sie freute sich, und ich fand's großartig.

Es scheint, als wäre O2 tatsächlich ein engagierter Laden, bei dem man bleiben kann. Die vergangenen zwei Jahre, in denen ich bei denen mit meinem Genion-Vertrag war, war's auch immer sehr ordentlich. Hat alles funktioniert, und die Telefonmitarbeiter waren hilfsbereit und freundlich. Finde ich gut. Hoffen wir mal, dass das auch mit meinem DSL-Anschluss so läuft, damit sich der Absprung von dem außerordentlichen Fehlgriff Arcor gelohnt hat.

Aber ich bin zuversichtlich: Solange Frau Weber bei O2 arbeitet, kann mir nichts passieren.

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