Montag, Juli 30, 2007

Wer einmal den Mund voller Scheiße hat, dem glaubt man nicht, auch wenn er die Wahrheit spricht.

Seit ziemlich genau eineinhalb Jahren laufe ich jedes Mal, wenn ich morgens vom Auto zum Büro gehe, an einem Graffiti-Schriftzug vorbei, der da lautet:

"I don't believe in what they say because their mouth is full of shit."
(zu Deutsch: "Ich glaube ihnen nicht, weil ihr Mund voller Scheiße ist.")

Und obwohl ich mir schon öfter Gedanken darüber gemacht habe, was mir der Urheber mit diesem Satz sagen möchte, tappe ich noch immer im Dunklen.

Es gibt -- so viel ist sicher -- eine Gruppe, vermutlich von Menschen, möglicherweise aber auch anderen sprachbegabten Entitäten wie Stimmen im Kopf, Geistern oder den Kastelruther Spatzen, denen der Autor Lügen unterstellt. Das wiederum aus einem zweifelhaften Grund. Die an dieser Stelle als wahr unterstellte Tatsache, dass diese Gruppe den Mund voller Stuhl hat, lässt er ausreichen, um seine Behauptung zu untermauern.
Ich muss zugeben, dass es mir durchaus schwer fiele, jemandem -- vor allem einer gesamten Gruppe! -- Glauben zu schenken, der seine Fressluke bis zum Anschlag mit Kot füllt. Der Grund läge jedoch eher darin, dass Menschen, die so etwas tun, höchstwahrscheinlich unzurechnungsfähig sind und wahrscheinlich schon Schwierigkeiten haben, ihren eigenen Namen zu nennen. Dass jemand den Mund randvoll mit Kot hat, macht wohl am ehesten schon die Aussprache völlig unmöglich. Auf die Wahrheit der mehr gespuckten als gesprochenen Tatsachen dürfte es da nicht mehr ankommen.

Eine Kleinigkeit finde ich übrigens noch bemerkenswert: Der Autor beschreibt, dass die besagte Gruppe nur einen Mund hat (der als mit Scheiße gefüllt beschrieben wird). Ich frage mich, ob der Autor da einen Übersetzungsfehler gemacht hat oder sich wirklich eine Gruppe von Leuten vorstellt, die so diversifziert ist, dass man von mehreren Entitäten spricht, aber trotzdem nur einen Mund hat, der dennoch allen gemeinschaftlich gehört.

Außerdem finde ich die mit diesem Geschmiere zum Ausdruck gebrachte Antihaltung zum Kotzen. Mein Erbrochenes könnte ich der Autorengruppe in den (kollektiven) Arsch tun und dann behaupten, ich wolle ihre Fürze nicht hören, da ihr Arsch voller Kotze ist.

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