Samstag, Mai 19, 2007

Alice und der Telekom-Techniker an sich

Mittlerweile hat sich beim Blog sehr stark zur Klagemauer in Sachen "DSL-Anschluss" entwickelt, aber ich kann noch einen drauflegen.

Dass mein Telefon- und DSL-Anschluss wieder tot ist, finde ich vor allem deswegen super, weil es genau in meine Vier-Tage-Wochenende-Periode passt, in der ich mal ein paar Sachen erledigt bekommen wollte. Da hat Alice einen guten Riecher gehabt.
Angekündigt hatte man mir den Telekom-Techniker für gestern zwischen 13:00 und 17:00 Uhr. Ganz nebenbei bemerkt: Würden wir von der Kanzlei unseren Besuch bei Mandanten für so eine Zeitspanne ankündigen, wären wir arbeitslos. Im Telekommunikationssektor ist man schon dankbar, wenn man zum Tag überhaupt eine Zeitspanne angegeben bekommt.

Man ist aber, statt vor Ärger rot anzulaufen, dass schon wieder der DSL-Anschluss im Arsch ist, geradezu dankbar, dass der Technikertermin "nur" zwei Tage entfernt liegt. Die Zeitspanne "13 bis 17 Uhr" kommt daher wie frische Panna Cotta. Der Speichel fließt vor Appetit geradezu.

So sitze ich also gestern den halben Tag zu Hause, um auf einen Techniker zu warten, der vielleicht -- das wurde mir von Alice sogar so angekündigt -- nicht einmal auftaucht. "Wenn der den Leitungsfehler schon vorher findet, braucht der ja nicht mehr zu Ihnen zu kommen."

Um 17:00 Uhr war natürlich niemand aufgetaucht; es hatte sich weder ein Techniker noch Alice bei mir gemeldet, und der Leitungsfehler war unverändert. "Düüt düüt düüt, düüt düüt düüt."

So rief ich bei Alice an. Ein dieses Mal sogar recht unfreundlicher Herr, dessen Name ich nicht verstanden habe, der einen Hamburger Akzent hatte, sagte mir auf Nachfrage, da könne man nichts machen, denn Alice habe von dem Techniker noch nichts gehört. Ich solle doch am darauf folgenden Tag um 17:00 Uhr noch einmal anrufen; dann hätte er sich vielleicht gemeldet. Sehr schön auch der Kommentar: "Ja vielleicht kommt der Techniker auch noch bis 18:00 Uhr." -- "Mja, Überstunden sind sehr wahrscheinlich bei der aktuellen Streiklage der Telekom." -- "Ja man kann ja nie wissen. Manche arbeiten bei der Telekom ja noch."
Verstehe. Macht Sinn.

Man betrachte sich einmal diese Standardsituation: Die Leitung ist tot. Alice käme nie auf die Idee, von selbst jemanden rauszuschicken, um sie zu reparieren, sondern der Kunde muss sich selbst darum kümmern. Ich wüsste gern, was Alice sagen würde, wenn ich das mit der Bezahlung der Rechnung auch so machen würde. Ohne Bankeinzugsermächtigung, versteht sich. Da feuern Unternehmen ja mit allen Mitteln, und wie schnell hagelt es dann Briefe von "Recht & Inkasso"-Abteilungen, die besonders dann etwas absurd wirken, wenn das Unternehmen keinen Anspruch auf Zahlung hat, aber deren automatisches System den Vorgang handhabt, ohne dass mal jemand mit einem Gehirn über den Sachverhalt schaut.
Kostet zu viel, vermute ich.

Der Kunde spricht also auf das Auftreten der Störung hin mit Alice, die sich dann mit der Telekom in Verbindung setzen. Die Telekom spricht dann (vielleicht) einen Techniker an, aber sind wir uns doch einer Tatsache mal völlig bewusst: Wann der Techniker auftaucht, ist doch völlig egal. Noch eher: Ob er kommt, ist in Wahrheit scheißegal. Was soll denn passieren? Der Kunde kann eh nichts machen, und selbst wenn's Alice interessieren würde, können die auch nichts machen.

Es ist schön zu wissen, dass man am Ende nur beten kann, dass die Leitung (weiterhin) funktioniert. Denn wenn Störungen auftreten, muss die Telekom auf die Bühne. Und dann werden es Höllenqualen.

Dabei wollte ich nur von Arcor weg, mit denen ich in technischer Hinsicht nie Schwierigkeiten hatte. Das habe ich jetzt davon. Die unzähligen Stunden Telefonate, die für diesen Scheißdreck mittlerweile angefallen sind, lassen mich die Fäuste ballen.

Gerade mit Herrn Paul von Alice telefoniert: "Da kann ich im Moment auch keine Auskunft geben. [...] In Ihrem Vorwahlbereich haben wir wohl im Moment Probleme wegen der Telekom. Im Moment streikt die Telekom dort. Die Techniker kommen deshalb nicht. Unsere Techniker dürfen da leider nicht ran."

Herr Paul hat mir die Bearbeitungsnummer und Rufnummer der T-Com gegeben, und dort habe ich angerufen und mit einem Herrn "Schojewski" gesprochen: "Guten Tag, ich rufe an wegen der Rufnummer, die Sie vor sich sehen sollten." -- "Ham wer nich." -- "Das ist ein Alice-Anschluss, und man hat mich dort an Sie verwiesen, ..." -- "Das war falsch."
Da hab ich kommentarlos aufgelegt.

Wie erwartet ist man bei T-Com nicht nur arbeitsfaul, sondern beschäftigt anscheinend geradezu absichtlich eine Riege unbeschreiblich unfreundlicher Arschlöcher. Ich bedanke mich.

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