Sonntag, Juni 10, 2007

Der Kollege mit dem offenen Arsch

Nach der Mandanzz gestern Abend, auf die ich mit einem Freund aus dem Sauerland gegangen war, der dann auch bei mir übernachtet hatte, machte ich mich heute Morgen in aller Fraugottsfrüh auf, um bei Kamps Brötchen zu holen. Das sollte man deutlich vor Mittag machen, weil man sonst nur noch die Überbleibsel bekommt. Die sind zwar immer noch besser als das Standardsortiment manch anderer Bäckerei, aber ich verbinde meine Vorliebe für gutes Gebäck gern mit meinem Hang zum Frühaufstehen.

Ich lebe gern in meinem Viertel Derendorf. Es gibt zwar gelegentlich Spuren des Proletariats, das stellenweise auch ohne Migrantenhintergrund auf erhebliche Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache trifft, aber im Großen und Ganzen ist Derendorf nicht übel.

So ging ich also zu Kamps, das Gehirn noch teilweise zum Lüften rausgehängt, als mir der süßsaure Duft von frisch Erbrochenem in die Nase stieg. Zu allem Überfluss rief mir von der anderen Straßenseite eine weibliche Stimme entgegen:

"Ääääh! Kolleeeegööö! Hast'n Aasch offn odda was?!?"

Da ich nichts getan hatte, das sie zum Anlass genommen haben könnte, mich einen Kollegen zu nennen, fühlte ich mich nicht angesprochen, aber sie rief es genau in meine Richtung, sodass ich doch rübersah.

Sie sprach mit ihrem Hund, der unangeleint über die Straße lief. Weit und breit kein Auto.

Er tat mir leid, so wie die Leute, die vor die Tür treten und merken werden, dass ihnen jemand in den Vorgarten gekotzt hat.

2 Kommentare:

kai hawaii hat gesagt…

ich hab erst gelesen "als mir der süßsaure Duft von frischen Erdbeeren in die Nase stieg.". :)

Pöt hat gesagt…

Das ist natürlich auch eine Art zu lesen. :)